Beziehungen zu Russland intensiviert

Windhoek - Wie die Souveränität Namibias, so sei auch das "Neue Russland", die Russische Föderation, jetzt "erst 20 Jahre alt", erklärte Botschafter Khudin, der seit Anfang 2010 sein Amt in Windhoek wahrnimmt. Der Botschafter hob die jüngsten Begegnungen hervor, die auf höchster Staatsebene stattgefunden haben. Namibias Präsident Hifikepunye Pohamba ist im Mai dieses Jahres zum Besuch seines Amtskollegen Dimitri Medvedev nach Moskau gereist, nachdem Medvedev Namibia im Juni 2009 einen Staatsbesuch abgestattet hatte.

Khudin hatte einen großen Querschnitt der namibischen Gesellschaft sowie die Botschafter anderer diplomatischer Missionen zum gestrigen Nationalfeiertag eingeladen, an dem Russland den Wandel von der früheren kommunistischen Sowjetunion zum jetzigen Nachfolgestaat der Russischen Föderation feiert, die unter vielen Krisen eine demokratischere Staatsform durchgesetzt hat. Khudin erinnerte das Publikum jedoch an die enge Verbindung, die Russland schon in den sechziger Jahren mit den Kräften der namibischen Befreiungsbewegung gepflegt habe. Er sprach von der damaligen "unerschütterlichen Allianz".

Außenminister Uutoni Nujoma ergänzte Khudins Hinweis auf die engen namibisch-russischen Beziehungen mit dem Hinweis auf die 4. Tagung der gemeinsamen Regierungskommission, die zusätzlich zu den zwei bilateralen Präsidententreffen während der vergangenen zwölf Monate stattgefunden hat. "Das ist eine außergewöhnliche Dichte der Begegnungen", so Nujoma. Diese Beziehungen würden weiter wachsen. Er versprach auch mit großer Gewissheit, dass die von der Kommission erarbeiteten Abkommen durchgeführt würden und die Kooperation noch enger gestrickt werde.

Obwohl die Sowjetunion bis 1989 einen viel größeren Einfluss auf die SWAPO ausgeübt hat als vergleichsweise die Volksrepublik China, hat der Nachfolgestaat, die Russische Föderation, in ihrer Beziehung zu Namibia ein eher bescheidenes Profil gewahrt, während der vergangenen zwei Jahre aber deutlich mehr Interesse gezeigt.