BIG vor deutschem Publikum gelobt
Windhoek/Wuppertal - In Wuppertal/Deutschland ist kürzlich bei einem Symposium das namibische Pilotprojekt Grundeinkommen (Basic Income Grant, BIG) gelobt worden. ELCRN-Bischof Zepahnia Kameeta und die aus Deutschland stammende Projektleiterin Claudia Haarmann hoben vor rund 150 Teilnehmern die Fortschritte hervor, die in Omitara/Otjivero seit Einführung der monatlichen Grundeinkommenzahlung von 100 N$ pro Kopf im Januar 2008 gemacht worden seien. In einer Erklärung der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), neben den Evangelischen Kirchen im Rheinland und Westfalen sowie der Hilfsorganisation Brot für die Welt einer der Unterstützer des Projekts, wird nochmals auf die in Namibia bereit bekannten Zahlen hingewiesen: Demnach sei die Quote der unterernährten Kinder von 42 auf 17 Prozent gefallen, mit einer Schulbesuchs-Quote von 90 Prozent der Kinder liege der Ort deutlich über dem Landesdurchschnitt. Die Zahl der Bewohner, die medizinische Hilfe in Anspruch nehmen, habe sich verfünffacht. Zudem sei die Beschäftigung von 36 auf 48 Prozent gestiegen, heißt es von der VEM, während die Kriminalität um 60 Prozent gesunken sei. Claudia Haarmann betonte, BIG sei mit einem Trampolin zu vergleichen, das die Menschen auffange, bevor sie auf den Boden fielen. Auch Peter Katjavivi, Direktor der Nationalen Planungskommission Namibias, lobte vor Vertretern der Partnerorganisationen, des Deutschen Bundestags und des Europäische Parlaments das Grundeinkommen-Projekt, dessen Ziele (Armutsreduzierung, Förderung der Landwirtschaft und der ländlichen Gebiete) in Einklang mit den namibischen Entwicklungszielen stehe.
In Namibia selbst wird das BIG-Projekt hingegen weitaus kritischer betrachtet. Das Wirtschaftsforschungsinstitut NEPRU hatte Ende des vergangenen Jahres eine Studie veröffentlicht, die zeigte, dass sich die generellen Lebensbedingungen in Otjivero/Omitara nicht wesentlich verbessert haben. NEPRU zweifelt in seiner Studie auch die übrigen von den BIG-Koordinatoren genannten Zahlen an. Dies hatte zu einer hitzigen und bisweilen feindseligen Debatte über den Sinn des Projekts geführt.
In Namibia selbst wird das BIG-Projekt hingegen weitaus kritischer betrachtet. Das Wirtschaftsforschungsinstitut NEPRU hatte Ende des vergangenen Jahres eine Studie veröffentlicht, die zeigte, dass sich die generellen Lebensbedingungen in Otjivero/Omitara nicht wesentlich verbessert haben. NEPRU zweifelt in seiner Studie auch die übrigen von den BIG-Koordinatoren genannten Zahlen an. Dies hatte zu einer hitzigen und bisweilen feindseligen Debatte über den Sinn des Projekts geführt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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