Bilder zum Seele baumeln lassen
Namibia ist gut zum Seele baumeln lassen - Toast Coetzer, Autor des spektakulären Bildbandes "Namibia - A Visual Celebration", bringt diese inzwischen etwas abgegriffene Weisheit poetisch zum Ausdruck, wenn er in seiner Einleitung schreibt: "This Country is one massive vacation from the mind." Auf 160 großformatigen Seiten stellt er, gemeinsam mit Fotograf Jéan du Plessis, Namibia in all seiner Bilderpracht vor.
Es sind die üblichen Standard-Sehenswürdigkeiten des Landes, die Jéan du Plessis ablichtet. Aber natürlich sind sie selbst für Einheimische immer wieder überwältigend, diese Bilder von den Schattenspielen auf den Dünen des Sossusvlei, vom Köcherbaumwald im Abendlicht, von den krakenhaften Armen und Ästchens eines alten Kameldornbaums, wenn man ihn von unten gegen den blauen Himmel fotografiert. Keine Frage, der Fotograf ist ein Profi. Sein Bildband ist voller Motive, die man immer und immer wieder betrachten und selbst dann noch Ehrfurcht empfinden kann vor der Schönheit der Natur Namibias.
Jéan du Plessis arbeitete 30 Jahre für die Kapstädter Zeitung "Die Burger". Seine Faszination für Namibia soll er 1986 entdeckt haben - seitdem hat er das Land mehr als 50 Mal besucht und dabei über 200-tausend Kilometer zurückgelegt. 2002 veröffentlichte er für das südafrikanische Verlagshaus Struik Publishers den Bildband "Desertscapes of Namibia". Sein jetzt erschienener Fotoband ist Teil der "Visual Celebration"-Serie des gleichen Verlags.
Das Buch ist in vier Kapitel aufgeteilt: Vom Süden Namibias (Namibrand, Lüderitz, Sossusvlei, Köcherbaumwald) arbeitet sich der Bildband über die zentrale Landesregion (nur mit Windhoek, Okahandja und Umgebung vertreten) und die Küste (Swakopmund, Walvis Bay, Spitzkoppe) bis zum Norden (Kaokoveld, Etosha, Skelettküste, Twyfelfontein) hoch. Die Auswahl der hier in Bildern vertretenen Regionen ist selektiv, so fehlt beispielsweise der Nordosten des Landes gänzlich. Andererseits ist dem Fotografen die Balance zwischen Landschafts-, Tier- und Porträtfotografie ganz gut gelungen.
Die Einleitungen für den Band und die einzelnen Kapitel verfasste Toast Coetzer aus Cradock, Südafrika, freischaffender Journalist mit den Schwerpunktthemen Reise und Kultur. Der in Kapstadt ansässige Reporter schreibt unter anderem für das Magazin "Go!". In "Namibia - A Visual Celebration" stellt er in bildhafter Sprache knapp und bündig die besonderen Eigenheiten der Landesteile vor; wie schon Fotograf du Plessis bleibt er dabei notgedrungen selektiv.
Dass hier keine einheimischen Landeskenner am Werke waren, merkt man dem Fotoband dann leider doch an - vor allem in den Bildbeschreibungen. Hier sind Co-Autorin Kathryn McKay, ehemals "Reader's Digest"-Autorin, einige Fehler unterlaufen. So spricht sie etwa von Windhoeks 20-tausend Einwohnern (die offizielle Zahl beläuft sich nach der letzten Volkszählung von 2001 auf 350-tausend). Auf Seite 139 bezeichnet sie einen Gabarhabicht (Gabar Goshawk) fälschlicherweise als "pale chanting goshawk" (Heller Singhabicht, auch bekannt als Graubürzel). Toast Coetzer wiederum behauptet, dass die meisten weißen Einwohner des Landes bundesdeutsche oder südafrikanische Einwanderer seien, und lässt dabei völlig außer Acht, dass der Großteil der Namibier europäischer Abstammung schon seit mehreren Generationen im Land lebt.
Abgesehen von diesen vereinzelten Fehlinformationen ist "Namibia - A Visual Celebration" ein besonders schöner Bildband - das ideale Geschenk für Namibia-Freunde.
"Namibia - A Visual Celebration", Struik Publishers, Kapstadt 2007. Hardcover mit Schutzumschlag, 365 x 280 mm, 160 Seiten. ISBN 9-781770-073623.
Es sind die üblichen Standard-Sehenswürdigkeiten des Landes, die Jéan du Plessis ablichtet. Aber natürlich sind sie selbst für Einheimische immer wieder überwältigend, diese Bilder von den Schattenspielen auf den Dünen des Sossusvlei, vom Köcherbaumwald im Abendlicht, von den krakenhaften Armen und Ästchens eines alten Kameldornbaums, wenn man ihn von unten gegen den blauen Himmel fotografiert. Keine Frage, der Fotograf ist ein Profi. Sein Bildband ist voller Motive, die man immer und immer wieder betrachten und selbst dann noch Ehrfurcht empfinden kann vor der Schönheit der Natur Namibias.
Jéan du Plessis arbeitete 30 Jahre für die Kapstädter Zeitung "Die Burger". Seine Faszination für Namibia soll er 1986 entdeckt haben - seitdem hat er das Land mehr als 50 Mal besucht und dabei über 200-tausend Kilometer zurückgelegt. 2002 veröffentlichte er für das südafrikanische Verlagshaus Struik Publishers den Bildband "Desertscapes of Namibia". Sein jetzt erschienener Fotoband ist Teil der "Visual Celebration"-Serie des gleichen Verlags.
Das Buch ist in vier Kapitel aufgeteilt: Vom Süden Namibias (Namibrand, Lüderitz, Sossusvlei, Köcherbaumwald) arbeitet sich der Bildband über die zentrale Landesregion (nur mit Windhoek, Okahandja und Umgebung vertreten) und die Küste (Swakopmund, Walvis Bay, Spitzkoppe) bis zum Norden (Kaokoveld, Etosha, Skelettküste, Twyfelfontein) hoch. Die Auswahl der hier in Bildern vertretenen Regionen ist selektiv, so fehlt beispielsweise der Nordosten des Landes gänzlich. Andererseits ist dem Fotografen die Balance zwischen Landschafts-, Tier- und Porträtfotografie ganz gut gelungen.
Die Einleitungen für den Band und die einzelnen Kapitel verfasste Toast Coetzer aus Cradock, Südafrika, freischaffender Journalist mit den Schwerpunktthemen Reise und Kultur. Der in Kapstadt ansässige Reporter schreibt unter anderem für das Magazin "Go!". In "Namibia - A Visual Celebration" stellt er in bildhafter Sprache knapp und bündig die besonderen Eigenheiten der Landesteile vor; wie schon Fotograf du Plessis bleibt er dabei notgedrungen selektiv.
Dass hier keine einheimischen Landeskenner am Werke waren, merkt man dem Fotoband dann leider doch an - vor allem in den Bildbeschreibungen. Hier sind Co-Autorin Kathryn McKay, ehemals "Reader's Digest"-Autorin, einige Fehler unterlaufen. So spricht sie etwa von Windhoeks 20-tausend Einwohnern (die offizielle Zahl beläuft sich nach der letzten Volkszählung von 2001 auf 350-tausend). Auf Seite 139 bezeichnet sie einen Gabarhabicht (Gabar Goshawk) fälschlicherweise als "pale chanting goshawk" (Heller Singhabicht, auch bekannt als Graubürzel). Toast Coetzer wiederum behauptet, dass die meisten weißen Einwohner des Landes bundesdeutsche oder südafrikanische Einwanderer seien, und lässt dabei völlig außer Acht, dass der Großteil der Namibier europäischer Abstammung schon seit mehreren Generationen im Land lebt.
Abgesehen von diesen vereinzelten Fehlinformationen ist "Namibia - A Visual Celebration" ein besonders schöner Bildband - das ideale Geschenk für Namibia-Freunde.
"Namibia - A Visual Celebration", Struik Publishers, Kapstadt 2007. Hardcover mit Schutzumschlag, 365 x 280 mm, 160 Seiten. ISBN 9-781770-073623.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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