Bildung auf dem Prüfstand
Erste kritische Stimmen werden laut zu namibischen Schulergebnissen
Von Frank Steffen, Windhoek
Nachdem Bildungsministerin Katrina Hanse-Himarwa am Mittwoch die Prüfungsergebnisse der NSSCO-Prüfungen präsentiert hatte, werden die ersten Nachbetrachtungen laut. „Mit der Anzahl an 7772 Schülern entgegen der vorigen 6056 des Vorjahres, die sich für ein Studium an der Hochschule qualifizieren konnten (Minimum vier H-Niveau- und zwei O-Niveau-Fächern), wurde eine Verbesserung merkbar, das ist unumstritten“, meinte der General-Sekretär der Lehrergewerkschaft TUN, Mahongora Kavihuha, wonach er allerdings bemerkte, dass diese Zahl die ständig grösser klaffende Einkommensschere Namibias widerspiegele. „Die restlichen Resultate der Staatsschulen lassen viel zu wünschen übrig“, wies er verärgert auf die Prüfungsergebnisse der Privatschulen, welche seiner Meinung besser seien, weil disziplinierter und systematischer vorgegangen werde, doch leider könne sich nicht jedes Elternpaar diese Schulen leisten.
Mit dieser Meinung steht er nicht allein da. Die RDP, eine der Oppositionsparteien, urteilte ebenfalls: „Eine schwache Leistung des namibischen Bildungssystems, trotz massiver Investitionen.“ Sie erinnert daran, dass die Regierungspartei nach der Unabhängigkeit Namibias, das alt-eingesessene Kap-Bildungssystem im Eilverfahren abgeschafft- und mit dem Cambridge-System ersetzt habe. Das habe zur Folge, dass junge Erwachsene zunehmend den Ansprüchen des Berufslebens und der Geschäftswelt nicht gerecht werden könnten, da die Mehrheit „funktionelle Analphabeten“ seien. „Es scheint als ob unserer Regierung und die Elite, welche das Bildungssystem an erster Stelle aus dem Fenster geworfen haben, jetzt diesem Kap-System nachjagen, denn sie stecken ihre eigenen Kinder in südafrikanische Schulen, weil sie der hiesigen Bildung nicht mehr trauen“, meinte Nghiningilwandubo Kashume, der Pressesprecher der RDP. Wenn die Bildungsministerin behaupte, dass die schwachen Leistungen nicht am Lehrplan liegen, bleibe nur die Möglichkeit des schwachen Managements, fehlerhafter Verwaltung und der ungenügenden Weiterentwicklung und Einführung des bestehenden Lehrplanes. Die Vision-2030 sei gefährdet, da ein wesentlicher Teil der Pädagogen und Schüler sich durch Disziplinlosigkeit auszeichne, abgesehen von zunehmender Armut und verkehrter Arbeitseinstellung, sowie Mangel an Ressourcen, Infrastruktur und qualifizierten Lehrkräften.
Indes meint die TUN, dass die ursprünglichen Ziele weit verfehlt werden, denn das Minimum von 24 Leistungspunkten, welche für die Qualifikation der JSC- und NSSC-Prüfungen benötigt werden, sollte längst auf 27 erhöht werden sollen. Die Gewerkschaft sieht den Grund für die schwachen Leistungen im ungenügenden Investment in Lehrer und derer Qualifikationen, sowie einer fehlerhaften Organisationsstruktur. „Die Schulen sind schlecht ausgebaut und zugerüstet, und es fehlt an Behausung für die Lehrkräfte. Gewerkschaftsmitglieder werden schikaniert, ein Prozess, welcher bereits bei der Staatssekretärin des Bildungsministerium, Sanet Steenkamp, beginnt. Am schlimmsten sind die Zustände in der Zambezi-Region, wo Lehrer sofort strafversetzt würden, wenn sie dem Regionaldirektor nicht gefallen“, meint Kavihuha und erklärt die Posten der Inspektoren und Direktoren als überflüssig. Dies seien vergeudete Finanz-Ressourcen, weswegen die TUN inzwischen eine modernere und sinnvollere Struktur vorgeschlagen habe.
Nachdem Bildungsministerin Katrina Hanse-Himarwa am Mittwoch die Prüfungsergebnisse der NSSCO-Prüfungen präsentiert hatte, werden die ersten Nachbetrachtungen laut. „Mit der Anzahl an 7772 Schülern entgegen der vorigen 6056 des Vorjahres, die sich für ein Studium an der Hochschule qualifizieren konnten (Minimum vier H-Niveau- und zwei O-Niveau-Fächern), wurde eine Verbesserung merkbar, das ist unumstritten“, meinte der General-Sekretär der Lehrergewerkschaft TUN, Mahongora Kavihuha, wonach er allerdings bemerkte, dass diese Zahl die ständig grösser klaffende Einkommensschere Namibias widerspiegele. „Die restlichen Resultate der Staatsschulen lassen viel zu wünschen übrig“, wies er verärgert auf die Prüfungsergebnisse der Privatschulen, welche seiner Meinung besser seien, weil disziplinierter und systematischer vorgegangen werde, doch leider könne sich nicht jedes Elternpaar diese Schulen leisten.
Mit dieser Meinung steht er nicht allein da. Die RDP, eine der Oppositionsparteien, urteilte ebenfalls: „Eine schwache Leistung des namibischen Bildungssystems, trotz massiver Investitionen.“ Sie erinnert daran, dass die Regierungspartei nach der Unabhängigkeit Namibias, das alt-eingesessene Kap-Bildungssystem im Eilverfahren abgeschafft- und mit dem Cambridge-System ersetzt habe. Das habe zur Folge, dass junge Erwachsene zunehmend den Ansprüchen des Berufslebens und der Geschäftswelt nicht gerecht werden könnten, da die Mehrheit „funktionelle Analphabeten“ seien. „Es scheint als ob unserer Regierung und die Elite, welche das Bildungssystem an erster Stelle aus dem Fenster geworfen haben, jetzt diesem Kap-System nachjagen, denn sie stecken ihre eigenen Kinder in südafrikanische Schulen, weil sie der hiesigen Bildung nicht mehr trauen“, meinte Nghiningilwandubo Kashume, der Pressesprecher der RDP. Wenn die Bildungsministerin behaupte, dass die schwachen Leistungen nicht am Lehrplan liegen, bleibe nur die Möglichkeit des schwachen Managements, fehlerhafter Verwaltung und der ungenügenden Weiterentwicklung und Einführung des bestehenden Lehrplanes. Die Vision-2030 sei gefährdet, da ein wesentlicher Teil der Pädagogen und Schüler sich durch Disziplinlosigkeit auszeichne, abgesehen von zunehmender Armut und verkehrter Arbeitseinstellung, sowie Mangel an Ressourcen, Infrastruktur und qualifizierten Lehrkräften.
Indes meint die TUN, dass die ursprünglichen Ziele weit verfehlt werden, denn das Minimum von 24 Leistungspunkten, welche für die Qualifikation der JSC- und NSSC-Prüfungen benötigt werden, sollte längst auf 27 erhöht werden sollen. Die Gewerkschaft sieht den Grund für die schwachen Leistungen im ungenügenden Investment in Lehrer und derer Qualifikationen, sowie einer fehlerhaften Organisationsstruktur. „Die Schulen sind schlecht ausgebaut und zugerüstet, und es fehlt an Behausung für die Lehrkräfte. Gewerkschaftsmitglieder werden schikaniert, ein Prozess, welcher bereits bei der Staatssekretärin des Bildungsministerium, Sanet Steenkamp, beginnt. Am schlimmsten sind die Zustände in der Zambezi-Region, wo Lehrer sofort strafversetzt würden, wenn sie dem Regionaldirektor nicht gefallen“, meint Kavihuha und erklärt die Posten der Inspektoren und Direktoren als überflüssig. Dies seien vergeudete Finanz-Ressourcen, weswegen die TUN inzwischen eine modernere und sinnvollere Struktur vorgeschlagen habe.
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Allgemeine Zeitung
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