Bildungswesen ändert Ansatz
Unterrichtssystem steht vor gewaltigen Herausforderungen
Von Dani Booysen, Windhoek
Spätestens im Jahr 2020 wird sich die Anzahl der Lernenden in den 11. Klassen der namibischen Schulen nahezu verdoppeln. Das ist das Resultat eines neueingeführten Unterrichtssystems, das vom Bildungsministerium in einer Zeit eingeführt wird, da Schulen aufgrund des Bildungsgesetzes, das eine sogenannte „kostenlose Bildung“ und gesetzlich eingeschränkte Schulgelder erzwingt, mit gewaltigen Herausforderungen zu kämpfen haben.
Laut Dr. Patrick Simalumba vom Nationalen Entwicklungsinstitut für Bildung (NIED) ist diese Veränderung die größte Herausforderung des namibischen Bildungswesens seit der Einführung der IGSCE- und HIGSCE-Lehrgänge in den Klassen 11 im Jahre 1994. Allerdings habe man nach der nationalen Bildungskonferenz im Jahr 2011, also seit dem Jahr 2012 damit begonnen, Reformen am Lehrplan einzubringen.
Vorgestern wurden die neusten Ergebnisse von etwa 20000 Prüfungsteilnehmern der Klasse 10 bekanntgemacht. Trotz des als niedrig eingeschätzten Versetzungsniveaus hat sich ein wesentlicher Teil der Geprüften ( 46,7%) nicht für die 11. Klasse qualifizieren können. Ab dem Jahre 2020 sollen diese Lernenden aufgrund einer „internen Prüfung“ nun doch in die 11. Klasse versetzt werden können. Laut vorliegenden Plänen, soll eine mittlere Versetzungsnote von 40% (E-Symbol) für fünf Fächer (inklusive dem Fach Englisch) gelten und kann dann Lernenden nur einmal in den Klassen 8 und 9 und ein weiteres Mal in der 10. Klasse die Versetzung vorenthalten werden.
Sollten jetzt entgegen voriger Gepflogenheiten solche Kinder nicht versetzt werden, würde das eine gewaltige Zunahme an Schülern in den drei genannten unteren Klassen zur Folge haben.
Engpass die Folge
„An diesem schmerzhaften Prozess führt kein Weg vorbei“, meinte Simalumba in einem Gespräch und hofft auf gute Zusammenarbeit im Interesse einer besseren Zukunft - die Übergangszeit werde dauern. Indessen ist ein Mangel an Klassenräumen, Personal und Mitteln abzusehen. Mehr als 100 sogenannte Mittelstufen, die im Grunde nicht als Sekundärschulen eingerichtet sind, sollen ab 2020 ebenfalls Schüler für die Klassen 11 aufnehmen.
Das Ministerium zielt darauf ab Ressourcen zu teilen und denkt dabei an Klassenräume, Labore und sogar Lehrkräfte. Einer der betroffenen Schulleiter berichtet von Bauarbeiten, mit denen an manchen Schulen begonnen worden sein soll.
Bildungsministerin Katrina Hanse-Himarwa erkannte diese Veränderungen bei der Verkündung der Prüfungsergebnisse als einen Schritt in die richtige Richtung.
Simalumba und seine Kollegin Clementine Garises - zuständige Direktorin für Prüfungen und Auswertung - sind der Meinung, dass die in Namibia durchgeführten Prüfungen nicht mehr dem ursprünglichen Cambridge-System entsprechen und sich die Prüfungsteilnehmer dadurch nicht für den Zugang zu international-anerkannten Hochschulen qualifizieren können. „Wir sind Teil der internationalen Gemeinschaft und müssen unser Niveau entsprechend anheben“, erklärte Simalumba.
Während ein Windhoeker Schulleiter erklärte, dass sein Personal ausgebildet wurde und darum auf das neue NSSCO-Unterrichtsprogramm vorbereitet ist, spricht Simalumba von 595 „Ausbildern“, die im Auftrag von NIED 4232 Lehrkräfte im Rest des Landes ausbilden sollen. Weitere Lehrgänge würden vorbereitet und sobald die ersten Ergebnisse zum Ende 2020 bekannt sind, will sich das Ministerium um ergänzende Ausbildung kümmern, um Mängel zu beheben. Die neuen Schulbücher sollen bereits auf Vorrat liegen.
Neues „höheres Niveau“
Indessen sollen künftig nur Schüler in die zwölfte Klasse versetzt werden, die am Ende der 11. Klasse mindestens drei C-Symbole in ihren Fächern vorweisen können. Sie können sich dann für das sogenannte „Namibian Senior Secondary Certificate - Advanced Subsidiary” (NSSCAS) qualifizieren und bekommen damit Zugang zu Universitäten und dergleichen Hochschulen.
Gemessen am Jahr 2018, hätten sich von den 17000 Schulbesuchern nur etwa 12000 für das neue Programm qualifizieren können. Die Lernenden werden künftig nur drei bis fünf Fächer belegen. Simalumba berief sich auf Cambridge und behauptete, dass weltweit nur etwa 0,00002% der Prüfungskandidaten sechs Fächer auf höherem Niveau belegen.
Spätestens im Jahr 2020 wird sich die Anzahl der Lernenden in den 11. Klassen der namibischen Schulen nahezu verdoppeln. Das ist das Resultat eines neueingeführten Unterrichtssystems, das vom Bildungsministerium in einer Zeit eingeführt wird, da Schulen aufgrund des Bildungsgesetzes, das eine sogenannte „kostenlose Bildung“ und gesetzlich eingeschränkte Schulgelder erzwingt, mit gewaltigen Herausforderungen zu kämpfen haben.
Laut Dr. Patrick Simalumba vom Nationalen Entwicklungsinstitut für Bildung (NIED) ist diese Veränderung die größte Herausforderung des namibischen Bildungswesens seit der Einführung der IGSCE- und HIGSCE-Lehrgänge in den Klassen 11 im Jahre 1994. Allerdings habe man nach der nationalen Bildungskonferenz im Jahr 2011, also seit dem Jahr 2012 damit begonnen, Reformen am Lehrplan einzubringen.
Vorgestern wurden die neusten Ergebnisse von etwa 20000 Prüfungsteilnehmern der Klasse 10 bekanntgemacht. Trotz des als niedrig eingeschätzten Versetzungsniveaus hat sich ein wesentlicher Teil der Geprüften ( 46,7%) nicht für die 11. Klasse qualifizieren können. Ab dem Jahre 2020 sollen diese Lernenden aufgrund einer „internen Prüfung“ nun doch in die 11. Klasse versetzt werden können. Laut vorliegenden Plänen, soll eine mittlere Versetzungsnote von 40% (E-Symbol) für fünf Fächer (inklusive dem Fach Englisch) gelten und kann dann Lernenden nur einmal in den Klassen 8 und 9 und ein weiteres Mal in der 10. Klasse die Versetzung vorenthalten werden.
Sollten jetzt entgegen voriger Gepflogenheiten solche Kinder nicht versetzt werden, würde das eine gewaltige Zunahme an Schülern in den drei genannten unteren Klassen zur Folge haben.
Engpass die Folge
„An diesem schmerzhaften Prozess führt kein Weg vorbei“, meinte Simalumba in einem Gespräch und hofft auf gute Zusammenarbeit im Interesse einer besseren Zukunft - die Übergangszeit werde dauern. Indessen ist ein Mangel an Klassenräumen, Personal und Mitteln abzusehen. Mehr als 100 sogenannte Mittelstufen, die im Grunde nicht als Sekundärschulen eingerichtet sind, sollen ab 2020 ebenfalls Schüler für die Klassen 11 aufnehmen.
Das Ministerium zielt darauf ab Ressourcen zu teilen und denkt dabei an Klassenräume, Labore und sogar Lehrkräfte. Einer der betroffenen Schulleiter berichtet von Bauarbeiten, mit denen an manchen Schulen begonnen worden sein soll.
Bildungsministerin Katrina Hanse-Himarwa erkannte diese Veränderungen bei der Verkündung der Prüfungsergebnisse als einen Schritt in die richtige Richtung.
Simalumba und seine Kollegin Clementine Garises - zuständige Direktorin für Prüfungen und Auswertung - sind der Meinung, dass die in Namibia durchgeführten Prüfungen nicht mehr dem ursprünglichen Cambridge-System entsprechen und sich die Prüfungsteilnehmer dadurch nicht für den Zugang zu international-anerkannten Hochschulen qualifizieren können. „Wir sind Teil der internationalen Gemeinschaft und müssen unser Niveau entsprechend anheben“, erklärte Simalumba.
Während ein Windhoeker Schulleiter erklärte, dass sein Personal ausgebildet wurde und darum auf das neue NSSCO-Unterrichtsprogramm vorbereitet ist, spricht Simalumba von 595 „Ausbildern“, die im Auftrag von NIED 4232 Lehrkräfte im Rest des Landes ausbilden sollen. Weitere Lehrgänge würden vorbereitet und sobald die ersten Ergebnisse zum Ende 2020 bekannt sind, will sich das Ministerium um ergänzende Ausbildung kümmern, um Mängel zu beheben. Die neuen Schulbücher sollen bereits auf Vorrat liegen.
Neues „höheres Niveau“
Indessen sollen künftig nur Schüler in die zwölfte Klasse versetzt werden, die am Ende der 11. Klasse mindestens drei C-Symbole in ihren Fächern vorweisen können. Sie können sich dann für das sogenannte „Namibian Senior Secondary Certificate - Advanced Subsidiary” (NSSCAS) qualifizieren und bekommen damit Zugang zu Universitäten und dergleichen Hochschulen.
Gemessen am Jahr 2018, hätten sich von den 17000 Schulbesuchern nur etwa 12000 für das neue Programm qualifizieren können. Die Lernenden werden künftig nur drei bis fünf Fächer belegen. Simalumba berief sich auf Cambridge und behauptete, dass weltweit nur etwa 0,00002% der Prüfungskandidaten sechs Fächer auf höherem Niveau belegen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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