"Biodiversity Action Day" am Brandberg untersucht Artenvielfalt
Anlässlich des Internationalen Jahres der Artenvielfalt hatten das Ministerium für Umwelt und Tourismus (MET) in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und der NGO EduVentures diese Veranstaltung organisiert, zu der über 100 Teilnehmer angereist waren.
"Es sind die kleinen Dinge, die die Welt am laufen halten" - was der berühmte US-amerikanische Wissenschaftler E.O. Wilson so prägnant feststellte, wurde den Teilnehmern der Gruppe "Gliederfüßer" unter Anleitung des namibischen Insektenkundlers Dr. John Irish hautnah erfahrbar. Der Brandberg ist was Gliederfüßer betrifft etwas ganz Besonderes: In der Abgeschiedenheit des Inselberges konnten sich neue endemische (nur dort vorkommende) Arten entwickeln beziehungsweise Arten überleben, die anderswo längst ausgestorben sind. Bestes Beispiel dafür ist eine 2001 gemachte Jahrhundertentdeckung: Der so genannte Gladiator wurde als erster lebender Repräsentant einer ganzen Insektenordnung erstmals auf dem Brandberg gefunden.
Salome Kruger und Davi Aijambo vom NBRI schlossen sich ebenfalls mit Schulkindern John Irishs Gruppe an, um mit ihrer dicken Pflanzenpresse eine Bestandsaufnahme dessen zu machen, was auf den ersten Blick wie einförmiges Grasland aussieht. Letztendlich sind es zahlreiche Spezies geworden, die Eingang in die Archive des National Botanic Research Instituts (NBRI) finden werden.
Ein tieferer Einblick wurde den Teilnehmern durch Kevin Roberts und Shirley Bethune (aquatische Biologen) gewährt: Wo sich der ein oder andere wasserscheue Teilnehmer noch zögerlich an die von hohem Schilf umgebenen Wasserflächen herantasteten, hatte Kevin Roberts schon etwas Erstaunliches entdeckt und hechtete mit seinem Netz vorwärts. Durchnässt bis übers Knie konnte er seinen Fang stolz präsentieren: Ein ausgewachsener Fisch! Damit hatte noch nicht einmal er als Experte für Feuchtgebiete gerechnet.
Jörg Melzheimer vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) forscht in Namibia mit Geparden. Er weiß, wie schwierig es ist, Säugetieren auf die Spur zu kommen und so hielt er für seine Gruppe zahlreiche Methoden dafür bereit. Schon am Vortag begann die Erfassung der Artenvielfalt mit der Aufstellung von Lebendfallen für kleine Säuger. Hinzu kamen Sichtungen durch eine professionelle Kamerafalle und eine Pirsch im Rivier des Ugab. Die meisten Indizien lieferte allerdings die Analyse von Tierspuren und Losung - sogar eine frische Nashorn-Spur vervollkommnt eine überraschend lange Artenliste.
Nickey Gaseb, Vorsitzender der Tsiseb Conservancy, präsentierte den Teilnehmern "seine" Conservancy. Dieses Konzept der nachhaltigen Nutzung von natürlichen Ressourcen auf Gemeindeebene, für das Namibia weltweit bekannt ist, passt haargenau zum Motto "Nature for Development".
Wo möglich wurden Errungenschaften der Conservancy von der Gruppe vor Ort besucht: ein Elefantenwall zum Schutz einer Pumpstation, der Kunsthandwerkmarkt, das zentrale Büro der Conservancy und zu guter Letzt die Brandberg White Lady Lodge selbst als Einkommensquelle durch den Tourismus. Ein besonderes Augenmerk legte Nickey Gaseb auch auf die Fremdenführerfortbildung in Twyfelfontein und die Ausbildung zweier örtlicher Frauen zu Solartechnikern.
Constantin Harrer
"Es sind die kleinen Dinge, die die Welt am laufen halten" - was der berühmte US-amerikanische Wissenschaftler E.O. Wilson so prägnant feststellte, wurde den Teilnehmern der Gruppe "Gliederfüßer" unter Anleitung des namibischen Insektenkundlers Dr. John Irish hautnah erfahrbar. Der Brandberg ist was Gliederfüßer betrifft etwas ganz Besonderes: In der Abgeschiedenheit des Inselberges konnten sich neue endemische (nur dort vorkommende) Arten entwickeln beziehungsweise Arten überleben, die anderswo längst ausgestorben sind. Bestes Beispiel dafür ist eine 2001 gemachte Jahrhundertentdeckung: Der so genannte Gladiator wurde als erster lebender Repräsentant einer ganzen Insektenordnung erstmals auf dem Brandberg gefunden.
Salome Kruger und Davi Aijambo vom NBRI schlossen sich ebenfalls mit Schulkindern John Irishs Gruppe an, um mit ihrer dicken Pflanzenpresse eine Bestandsaufnahme dessen zu machen, was auf den ersten Blick wie einförmiges Grasland aussieht. Letztendlich sind es zahlreiche Spezies geworden, die Eingang in die Archive des National Botanic Research Instituts (NBRI) finden werden.
Ein tieferer Einblick wurde den Teilnehmern durch Kevin Roberts und Shirley Bethune (aquatische Biologen) gewährt: Wo sich der ein oder andere wasserscheue Teilnehmer noch zögerlich an die von hohem Schilf umgebenen Wasserflächen herantasteten, hatte Kevin Roberts schon etwas Erstaunliches entdeckt und hechtete mit seinem Netz vorwärts. Durchnässt bis übers Knie konnte er seinen Fang stolz präsentieren: Ein ausgewachsener Fisch! Damit hatte noch nicht einmal er als Experte für Feuchtgebiete gerechnet.
Jörg Melzheimer vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) forscht in Namibia mit Geparden. Er weiß, wie schwierig es ist, Säugetieren auf die Spur zu kommen und so hielt er für seine Gruppe zahlreiche Methoden dafür bereit. Schon am Vortag begann die Erfassung der Artenvielfalt mit der Aufstellung von Lebendfallen für kleine Säuger. Hinzu kamen Sichtungen durch eine professionelle Kamerafalle und eine Pirsch im Rivier des Ugab. Die meisten Indizien lieferte allerdings die Analyse von Tierspuren und Losung - sogar eine frische Nashorn-Spur vervollkommnt eine überraschend lange Artenliste.
Nickey Gaseb, Vorsitzender der Tsiseb Conservancy, präsentierte den Teilnehmern "seine" Conservancy. Dieses Konzept der nachhaltigen Nutzung von natürlichen Ressourcen auf Gemeindeebene, für das Namibia weltweit bekannt ist, passt haargenau zum Motto "Nature for Development".
Wo möglich wurden Errungenschaften der Conservancy von der Gruppe vor Ort besucht: ein Elefantenwall zum Schutz einer Pumpstation, der Kunsthandwerkmarkt, das zentrale Büro der Conservancy und zu guter Letzt die Brandberg White Lady Lodge selbst als Einkommensquelle durch den Tourismus. Ein besonderes Augenmerk legte Nickey Gaseb auch auf die Fremdenführerfortbildung in Twyfelfontein und die Ausbildung zweier örtlicher Frauen zu Solartechnikern.
Constantin Harrer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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