Black Africa macht wieder das Tempo
Der Titelverteidiger hat sich gleich zu Beginn der neuen Saison wieder an die Tabellenspitze gesetzt. Am Samstagabend feierte Black Africa (BA) im Sam-Nujoma-Stadion gegen die Rundu Chiefs einen lockeren 4:1 (1:0)-Heimerfolg. Bryan Bantam brachte den NPL-Meister der vergangenen drei Jahre bereits in der 5. Minute auf die Siegerstraße - nach einem Zuspiel von Mittelstürmer Roger Katjiteo zirkelte der 27-Jährige den Ball in den rechten Torwinkel.
„Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit sind wir mit unseren Möglichkeiten fahrlässig umgegangen“, bemängelte BA-Trainer Brian Isaacs, dessen Team sich nach der Pause zielstrebiger präsentierte. Willy Stephanus münzte die Überlegenheit der Gastgeber in das überfällige 2:0 um (68. Minute), ehe der kurz zuvor eingewechselte Tara Katupose (71.) nach einem Distanzschuss von Denzil Haoseb per Abstauber endgültig für klare Verhältnisse sorgte.
Eugene krönt sein NPL-Debüt
Zudem trug sich noch ein Neuzugang in die Torschützenliste ein: Der für ein Jahr vom südafrikanischen Zweitligisten Santos FC ausgeliehene Riaan Eugene traf mit dem ersten Ballkontakt und krönte damit sein Debüt in der Premierliga. „Riaan ist schnell, technisch versiert und kann den Ball gut behaupten“, lobte Isaacs den 22-jährigen Angreifer. Mit Emilio Martin (Ramblers FC), Ananias Gebhardt (Tigers FC) und Petrus Gideon (Hotspurs FC) kamen drei weitere Neuerwerbungen zum Einsatz.
Martin agierte an der Seite von Erastus Mudjanima in der Innenverteidigung - Nationalspieler Da Costa Angula saß auf der Bank, da er nach einer Knöchelverletzung noch Fitnessrückstand hat. Gideon wurde bis zu seiner Auswechslung in der 69. Minute als linker Außenverteidiger aufgeboten. Gebhardt spielte zunächst im linken Mittelfeld und übernahm später die Position von Gideon.
„Ich bin sehr zufrieden. Wir hatten viel Ballbesitz und konnten uns zahlreiche Chancen herausspielen“, resümierte Isaacs. Einziger Wermutstropfen war der Gegentreffer in der Schlussphase: Ambrocius Nanuseb (88.) gelang für die insgesamt enttäuschenden Gäste aus dem Nordosten das Ehrentor. „Da haben meine Jungs die Zügel schleifen lassen und wurden prompt bestraft“, befand Isaacs.
Das einzige Remis des Spieltags
Vor der Saisonpremiere des amtierenden Meisters hatten sich die Ramblers und der Blue Waters FC auf dem Kunstrasenplatz in Katutura mit 1:1 (0:1) getrennt. Die Blau-Weißen aus Pionierspark waren zwar von Beginn an die tonangebende Mannschaft, den ersten Treffer markierte jedoch die Mannschaft aus Walvis Bay: Nico Beukes (28.) bestrafte einen Fehler von Ramblers-Keeper Lukas Hashiti.
Der als neue Nummer eins eingeplante Roberto Beukes - vor dieser Saison von den Mighty Gunners an die Tünchelstraße gewechselt - hatte erst am Freitag seine NPL-Freigabe erhalten. „Wir wussten nicht, ob es noch klappt und haben uns daher mit Lukas zwischen den Pfosten auf das Spiel vorbereitet“, erklärte Ramblers-Manager Nelson da Purificação. Ab sofort werde nun voraussichtlich Beukes das Tor hüten.
Ndyenge trifft zum Ausgleich
Rückkehrer Alfred Ndyenge (81.), der schon in der Hinrunde der Saison 2011/12 für die Ramblers aufgelaufen war, sorgte mit seinem Ausgleichstreffer dafür, dass der Hauptstadtclub zumindest noch einen Punkt holten. „Wir hätten eigentlich sogar gewinnen müssen, aber unsere Chancenverwertung war ganz schwach“, sagte da Purificação nach dem Schlusspfiff und ergänzte: „Wir haben insgesamt sieben Mal Pfosten oder Latte getroffen, das kann nicht sein.“ Als positiv bezeichnete der Ramblers-Funktionär die Kreativität seines Teams im Aufbauspiel. Gästecoach Lucky Shipanga zeigte sich mit dem Auswärtspunkt zufrieden.
„Überhaupt nicht gut, da ging gar nichts“ lautete das Fazit von Gerald Güther nach der gestrigen Videoanalyse. Der Trainer der Blue Boys konnte dem Auftritt seiner Mannschaft beim 0:1 (0:1) am Samstag vor heimischer Kulisse gegen den Ligapokal-Sieger Tura Magic nichts Positives abgewinnen. „Hinten unsicher, vorne harmlos“, kritisierte der 33-Jährige seine Auswahl, die sich zu viele Abspielfehler leistete und in der Vorwärtsbewegung jegliches Selbstbewusstsein vermissen ließ.
Tjiueza verwandelt Elfmeter
Auf die Verliererstraße gerieten die Swakopmunder durch einen von Innenverteidiger Simon Nekongo verursachten Foulelfmeter. „Eine Fehlentscheidung“, meinte Güther - Neville Tjiueza war es egal: Der Nationalspieler ließ Gernot Späth im Kasten der Gastgeber keine Abwehrchance (30.). Kurz vor Schluss hatte Kenny Malgas das 1:1 auf dem Kopf, zielte jedoch aus kurzer Distanz über das Tor. Schon in der ersten Halbzeit war der Stürmer bei einer hochkarätigen Chance kläglich gescheitert.
Die Anstoßzeit der Begegnung hatte sich um eine Stunde nach hinten verschoben. Der Grund: Im Vineta-Stadion waren nicht ausreichend Sicherheitskräfte, um das Schiedsrichtergespann zu schützen. „Wir mussten kurzfristig Polizisten anfordern, wodurch sich alles verzögert hat“, berichtete Güther und fügte hinzu: „Auch unsere Saisonvorbereitung ist nicht optimal gelaufen.
Da in Swakopmund die diesjährigen Meisterschaften der Stadtverwaltungen aus dem südlichen Afrika (SAIMSA) ausgetragen wurden (AZ berichtete), können die Blue Boys erst seit rund zwei Wochen wieder im Mondesa-Stadion trainieren. „Das hat unsere ganzen Pläne durchkreuzt“, schimpfte Güther. Ebenfalls aufgrund der SAIMSA-Spiele, bei denen der Rasen des Mondesa-Stadions stark gelitten hatte, musste die Heimspielpremiere der Blue Boys auf die Vineta-Anlage verlegt werden.
Tigers bestehen in Rundu
Auch bei den Eleven Arrows herrschte nach dem Abpfiff schlechte Laune - der Civics FC hatte dank des Treffers von Steven Gariseb (54.) drei Punkte aus Walvis Bay entführt. Für den dritten Auswärtssieg des Wochenendes sorgte der Tigers FC. Ein früher Doppelschlag von Panduleni Nekundi (2.) und Protasho Kabwe (7.) reichte in Rundu zu einem 2:1 (2:1)-Erfolg bei den United Stars.
„Es war brutal heiß, wir haben in der zweiten Hälfte nur noch verteidigt“, berichtete Tigers-Coach Bobby Samaria. Dem aufopferungsvoll kämpfenden Aufsteiger wollte aber nicht mehr als der Anschlusstreffer gelingen. Zum Matchwinner der Tigers avancierte letztlich der gut aufgelegte Torhüter Lloyd Kazapua, der in der Vorsaison bei den African Stars nicht über die Reservistenrolle hinausgekommen war.
Pirates schlagen Stars
Am Freitagabend hatten knapp 5000 Zuschauer verfolgt, wie die Orlando Pirates im Auftaktspiel die African Stars mit 2:1 (1:0) besiegten. Theophilus Tsowaseb (43.) bescherte den „Buccaneers“ im Sam-Nujoma-Stadion eine 1:0-Pausenführung. Nach dem Seitenwechsel erhöhte der malawische Neuzugang Chikondi Likwemba (60.) mit einem fulminanten Fernschusstor. Auf der anderen Seite machte es Joslin Kamatuka, der mit einem spektakulären Fallrückzieher erfolgreich war (70.), noch einmal spannend. Doch den Ausgleich konnte die Elf von Woody Jacobs nicht mehr erzwingen.
Der frühere Bundesligaprofi Razundara Tjikuzu wurde nach einer enttäuschenden Vorstellung in der Mittelfeldzentrale der Stars eine halbe Stunde vor Schluss ausgewechselt. Die Anhänger des hoch gehandelten Titelaspiranten brachten ihren Frust über den Null-Punkte-Start zum Ausdruck, in dem sie wie schon so oft in der Vergangenheit Dosen und Flaschen auf das Spielfeld warfen.
„Obwohl meine Mannschaft erst am Anfang ihrer Entwicklung steht, haben wir ein eingespieltes Spitzenteam wie die Stars geschlagen“, freute sich Pirates-Coach Ali Akan über den Prestigeerfolg gegen seinen Ex-Club und einen „perfekten Start in die Saison“. Sein Nachfolger bei den „Roten“, Woody Jacobs, steht hingegen jetzt schon unter Erfolgsdruck.
Von Robby Echelmeyer, Windhoek
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Allgemeine Zeitung
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