"Blanke Willkür" bei der RA
Kräfte werden bezahlt, die nie einen Arbeitsvertrag unterschrieben haben.
Die Gehaltsabrechnungen stimmen nur selten und einheitliche Richtlinien sucht man vergebens. All dies bestätigte gestern die Zeugin Walther vor der RA-Kommission.
Windhoek - Die Straßenbehörde wird seit ihrer Gründung vor drei Jahren auf Grund von "Arbeitsentwürfen" geführt. Keine einzige der anfangs formulierten Firmenrichtlinien ist in diesen drei Jahren finalisiert worden und kann angewendet werden. Das sagte gestern die Personalleiterin, Dapewa Walther, vor der Untersuchungskommission zu Unregelmäßigkeiten der Straßenbehörde (Roads Authority, RA) aus. Doch es kommt noch dicker: praktisch jedes Jahr mussten bestehende Entwürfe für Firmenrichtlinien vor ihrer Fertigstellung bereits wieder überarbeitet werden. Zu diesem Zweck wurden hochbezahlte Beraterfirmen von außerhalb zurate gezogen. Mal waren das Experten von Price WaterhouseCooper, mal von KPMG. Zu den Kosten für die Beratungstätigkeiten konnte sich die Zeugin nicht genauer äußern. "Das weiß ich nicht so exakt und ich will mich auch nicht so genau festlegen. Vielleicht N$ 2 Millionen, vielleicht N$ 5 Millionen, so in diesem Bereich", sagte Walther.
Das Fehlen eindeutiger Firmenrichtlinien führte, so schlussfolgerte Otni"l Podewiltz, der leitende Vernehmungsbeamte der Kommission, ein ums andere Mal zu Akten "blanker Willkür". Zweimal wurde zudem die Gehaltsstruktur der Straßenbehörde umgekrempelt, ohne dass die Beschäftigten ausreichend darüber informiert wurden. Anhand der Bezüge des leitenden Ingenieurs Peter Thiemann wurde das ganze Ausmaß dieser Änderungen deutlich. Laut der Berechnungen von Walther habe Thiemann seit August 2000 insgesamt rund N$ 175000 zu viel an Sonderzulagen ausgezahlt bekommen. Gleichzeitig war aber sein Grundgehalt zu niedrig berechnet worden, so dass er dort N$ 77000 zu wenig bezahlt bekam. Auf Basis seines jetzigen Monatsgehalts von rund N$ 22000 ist Thiemann letztlich aufgefordert worden, eine Summe von rund N$ 90000 an die Straßenbehörde zurückzubezahlen.
Unter heftigem Kopfschütteln und Seufzern des Unglaubens hörte die Kommission danach von der Zeugin, was Podewiltz mit dem Wort "Willkür" vorher gemeint hatte: Die Finanzmanagerin der RA, Franzina Nowases, hatte in dem gleichen Zeitraum wie Thiemann nach Angaben von Walther über N$ 200000 zu viel Gehalt bezogen. Allerdings wurde Nowases die Rückzahlung erlassen und die Summe als Verlust für die Straßenbehörde abgeschrieben. "Die Fälle sind nicht vergleichbar gewesen", sagte die Zeugin zur Erklärung dieser unterschiedlichen Vorgehensweise.
Walther bestätigte auch vorher ausgesprochene Warnungen anderer Zeugen, die Straßenbehörde habe ein Problem, Personal zu halten. "Wir haben zwischen April 2002 und März 2003 rund zehn Prozent unseres Personals verloren. 23 der zu dieser Zeit beschäftigten 233 Kräfte haben gekündigt." Auf die Gegenfrage des Kommissionsmitgliedes Sacky Shangala, ob sie diese Zahl angesichts der Personalpolitik der RA wirklich wundere, schwieg Walther. Die Anhörungen werden heute fortgesetzt.
Die Gehaltsabrechnungen stimmen nur selten und einheitliche Richtlinien sucht man vergebens. All dies bestätigte gestern die Zeugin Walther vor der RA-Kommission.
Windhoek - Die Straßenbehörde wird seit ihrer Gründung vor drei Jahren auf Grund von "Arbeitsentwürfen" geführt. Keine einzige der anfangs formulierten Firmenrichtlinien ist in diesen drei Jahren finalisiert worden und kann angewendet werden. Das sagte gestern die Personalleiterin, Dapewa Walther, vor der Untersuchungskommission zu Unregelmäßigkeiten der Straßenbehörde (Roads Authority, RA) aus. Doch es kommt noch dicker: praktisch jedes Jahr mussten bestehende Entwürfe für Firmenrichtlinien vor ihrer Fertigstellung bereits wieder überarbeitet werden. Zu diesem Zweck wurden hochbezahlte Beraterfirmen von außerhalb zurate gezogen. Mal waren das Experten von Price WaterhouseCooper, mal von KPMG. Zu den Kosten für die Beratungstätigkeiten konnte sich die Zeugin nicht genauer äußern. "Das weiß ich nicht so exakt und ich will mich auch nicht so genau festlegen. Vielleicht N$ 2 Millionen, vielleicht N$ 5 Millionen, so in diesem Bereich", sagte Walther.
Das Fehlen eindeutiger Firmenrichtlinien führte, so schlussfolgerte Otni"l Podewiltz, der leitende Vernehmungsbeamte der Kommission, ein ums andere Mal zu Akten "blanker Willkür". Zweimal wurde zudem die Gehaltsstruktur der Straßenbehörde umgekrempelt, ohne dass die Beschäftigten ausreichend darüber informiert wurden. Anhand der Bezüge des leitenden Ingenieurs Peter Thiemann wurde das ganze Ausmaß dieser Änderungen deutlich. Laut der Berechnungen von Walther habe Thiemann seit August 2000 insgesamt rund N$ 175000 zu viel an Sonderzulagen ausgezahlt bekommen. Gleichzeitig war aber sein Grundgehalt zu niedrig berechnet worden, so dass er dort N$ 77000 zu wenig bezahlt bekam. Auf Basis seines jetzigen Monatsgehalts von rund N$ 22000 ist Thiemann letztlich aufgefordert worden, eine Summe von rund N$ 90000 an die Straßenbehörde zurückzubezahlen.
Unter heftigem Kopfschütteln und Seufzern des Unglaubens hörte die Kommission danach von der Zeugin, was Podewiltz mit dem Wort "Willkür" vorher gemeint hatte: Die Finanzmanagerin der RA, Franzina Nowases, hatte in dem gleichen Zeitraum wie Thiemann nach Angaben von Walther über N$ 200000 zu viel Gehalt bezogen. Allerdings wurde Nowases die Rückzahlung erlassen und die Summe als Verlust für die Straßenbehörde abgeschrieben. "Die Fälle sind nicht vergleichbar gewesen", sagte die Zeugin zur Erklärung dieser unterschiedlichen Vorgehensweise.
Walther bestätigte auch vorher ausgesprochene Warnungen anderer Zeugen, die Straßenbehörde habe ein Problem, Personal zu halten. "Wir haben zwischen April 2002 und März 2003 rund zehn Prozent unseres Personals verloren. 23 der zu dieser Zeit beschäftigten 233 Kräfte haben gekündigt." Auf die Gegenfrage des Kommissionsmitgliedes Sacky Shangala, ob sie diese Zahl angesichts der Personalpolitik der RA wirklich wundere, schwieg Walther. Die Anhörungen werden heute fortgesetzt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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