Blaue Augen hinter Staubfahnen
Als Elton John vor zwanzig Jahren das erste Mal über „Blue Eyes“ sang, war Rallye-Fahrern deren Magie schon länger bekannt. Seit 1969 zieht das Augenpaar einer siamesischen Katze namens Tara Motorsportbegeisterte aus dem südlichen Afrika in ihren Bann. Nicht nur dieses wird ab dem 21. November dieses Jahres zum 45. Mal routinierte Lenkbewegungen in aufgewirbelten Staubfahnen verfolgen. Zahlreiche Zuschauer werden die Rennstrecken flankieren.
Die dreitägige „Total Tara Rally“ hat sich zu der ältesten und größten Rally in Namibia entwickelt. „Ich bin überzeugt, dass sich Initiator Dennis Kent diese Entwicklung nicht zu erträumen gewagt hatte“, sagte Harald Lingner vergangenen Mittwoch auf der Eröffnungsveranstaltung im Hotel Thule. Es sei immer schwieriger geworden, ein solch großes Ereignis zu organisieren und Sponsoren zu gewinnen, fügte der Vorsitzende des Organisationskomitees hinzu.Ein treuer Förderer des Rennens ist das französische Mineralölunternehmen Total, das sich der Rally dieses Jahr mit 500000 N$ annimmt. Im Mai 2013 präsentierte es einen neuen Dieselkraftstoff, der bei weniger Verbrauch höhere Leistung bietet.
Die treuesten Unterstützer sind jedoch die Namibier selbst. Zum wiederholten Male stellen Farmer rund um Okahandja, Wilhelmstal und Windhoek Cross-Flächen für den Motorsport zur Verfügung. Insgesamt wird auf 23 Schnellstrecken gefahren. Den Auftakt bilden 30 Kilometer rund um die Hauptstadt bei Nacht. „Bei Wilhelmstal wird es einen neuen Parcours geben“, verriet Lingner. Mit Spannung wird erwartet, welches Land beim Showdown triumphieren wird. Namibische Fahrer holten insgesamt 24 Marmorpokale. Dabei scheint der Heimvorteil keine große Rolle zu spielen, denn südafrikanische Teilnehmer gewannen den etwa acht Kilogramm schweren Stein auch schon 20 Mal. Doch ihre Serie riss mit dem Sieg des Namibiers Wilro Dippenaar 2011 ab.
Auch ein Jahr später ließ Willie Dames wieder die Sonnenflagge über Platz 1 wehen. „Die Rallye bleibt ein eher kontinentaler Wettbewerb“, sagte Lingner. Bisher kamen Teilnehmer ferner auch aus Sambia, Simbabwe, Tansania oder Uganda. Einzig 2001 verfiel ein Brite Taras blauen Augen. Dies sei jedoch eine Ausnahme geblieben.
Von Armin Höhling,
Windhoek
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Allgemeine Zeitung
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