Blick auf Geschichte schärfen
Das Thema der Kolonialkriege und ihre Aufarbeitung vor der Kulisse der 100. Verjährung des Ausbruchs des Deutsch-Herero-Kriegs von 1904 war am Dienstagabend abermals Gegenstand einer öffentlichen Aussprache mit 40 Interessenten im Vorleseraum des Swakopmunder Museums.
Swakopmund - Veranstalter waren das Menschenrechts- und Dokumentationszentrum der Universität von Namibia, vertreten von Prof. Manfred Hinz, und die Allgemeine Zeitung, vertreten von Chefredakteur Eberhard Hofmann. Zum Hauptforum gehörten ebenfalls Thomas Gatter, Vorsitzender des Afrika-Archivs an der Universität Bremen, sowie Altfarmer und -politiker Heiner Schneider-Waterberg.
Nach kurzer Einleitung durch die Veranstalter zu Fragen der Methodik und der Perzeption in der historischen Forschung und im alltäglichen Umgang mit kontroversen Fragen kam es aus einem interessierten Publikum zu ausführlicher Beteiligung. Die Teilnehmer befassten sich mit der Begriffsbestimmung und dem Kontext zum Schießbefehl des Generals Von Trotha sowie mit dem Ursprung der Genozid-These. Thomas Gatter wies darauf hin, dass ständig noch neue Erkenntnisse aus den Archiven und anderen historischen Quellen hervorgehen. In diesem Rahmen machte sich die Gesprächsrunde Gedanken über die Problematik, die sich aus einem starken Gegensatz des Quellenmaterials ergibt. In deutscher Sprache bestehen ausführliche schriftliche Unterlagen, aber auf der Seite der Herero muss sich der Historiker hauptsächlich auf mündliche Überlieferung (oral tradition) verlassen. Wenn seriöse Quellenforschung mit dem schriftlichen Nachlass kritisch umgeht, dann müsse der mündlichen Überlieferung derselbe Maßstab angelegt werden.
Schneider-Waterberg zitierte aus der mündlichen Überlieferung der Herero, wie darin das Kriegsende von 1904 interpretiert wird und dass die Suche nach größerer Autonomie sowohl unter südafrikanischer Verwaltung als auch unter der Swapo-Regierung von heute nie aufgehört habe. Er machte ferner auf das unterschiedliche Geschichtsverständnis unter den Herero aufmerksam und differenziert dabei zwischen der Überlieferung, wie sie im Volk innerhalb des Landes vermittelt wird und sich darin stark von dem unterscheidet, was einige Heimkehrer aus dem Ausland mitgebracht haben.
Viele Fragen wurden in dem zeitlichen Rahmen nur kurz gestreift. Schließlich konnte sich das Publikum noch kurz über die zwei Hauptgruppierungen informieren, die sich für das nächste Jahr auf Landes- und ethnischer Ebene in Namibia um das Gedenken von 1904 bemühen.
Swakopmund - Veranstalter waren das Menschenrechts- und Dokumentationszentrum der Universität von Namibia, vertreten von Prof. Manfred Hinz, und die Allgemeine Zeitung, vertreten von Chefredakteur Eberhard Hofmann. Zum Hauptforum gehörten ebenfalls Thomas Gatter, Vorsitzender des Afrika-Archivs an der Universität Bremen, sowie Altfarmer und -politiker Heiner Schneider-Waterberg.
Nach kurzer Einleitung durch die Veranstalter zu Fragen der Methodik und der Perzeption in der historischen Forschung und im alltäglichen Umgang mit kontroversen Fragen kam es aus einem interessierten Publikum zu ausführlicher Beteiligung. Die Teilnehmer befassten sich mit der Begriffsbestimmung und dem Kontext zum Schießbefehl des Generals Von Trotha sowie mit dem Ursprung der Genozid-These. Thomas Gatter wies darauf hin, dass ständig noch neue Erkenntnisse aus den Archiven und anderen historischen Quellen hervorgehen. In diesem Rahmen machte sich die Gesprächsrunde Gedanken über die Problematik, die sich aus einem starken Gegensatz des Quellenmaterials ergibt. In deutscher Sprache bestehen ausführliche schriftliche Unterlagen, aber auf der Seite der Herero muss sich der Historiker hauptsächlich auf mündliche Überlieferung (oral tradition) verlassen. Wenn seriöse Quellenforschung mit dem schriftlichen Nachlass kritisch umgeht, dann müsse der mündlichen Überlieferung derselbe Maßstab angelegt werden.
Schneider-Waterberg zitierte aus der mündlichen Überlieferung der Herero, wie darin das Kriegsende von 1904 interpretiert wird und dass die Suche nach größerer Autonomie sowohl unter südafrikanischer Verwaltung als auch unter der Swapo-Regierung von heute nie aufgehört habe. Er machte ferner auf das unterschiedliche Geschichtsverständnis unter den Herero aufmerksam und differenziert dabei zwischen der Überlieferung, wie sie im Volk innerhalb des Landes vermittelt wird und sich darin stark von dem unterscheidet, was einige Heimkehrer aus dem Ausland mitgebracht haben.
Viele Fragen wurden in dem zeitlichen Rahmen nur kurz gestreift. Schließlich konnte sich das Publikum noch kurz über die zwei Hauptgruppierungen informieren, die sich für das nächste Jahr auf Landes- und ethnischer Ebene in Namibia um das Gedenken von 1904 bemühen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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