"Bloß nicht noch eine Kneipe"

Usakos - In Usakos wird heftig diskutiert. Sogar Premierminister Theo-Ben Gurirab, gebürtiger Usakoser wurde ins Stadtgespräch mit einbezogen. Nachdem am 13. Dezember ein Transporter ohne Bremsen durch die Ortschaft und durch das historische Bahnhofgebäude raste, besteht die Frage: Abriss oder Renovierung?

"Bloß nicht wieder eine Kneipe", sagte der Leiter des Jojoba-Projekts Eckhard Leinberger. Gemeint ist damit das durch den Transporter zerstörte Bahnhofgebäude in Usakos. Vor dem verheerendem Unfall war in dem Gebäude eine Art Nachtklub mit Pooltischen, genannt "Bahnmeister Restaurant" untergebracht. "In unserem kleinen Stadtkern befinden sich inzwischen acht Möglichkeiten, an Alkohol zu kommen", so Leinberger. "Noch eine Spielunke ist zuviel des Guten". Leinberger ist dafür, dass das unter Denkmalschutz stehende Gebäude wieder hergerichtet wird, nur soll daraus eben nicht wieder eine Kneipe entstehen. "Usakos braucht eine Infrastruktur", so Leinberger, "wenn Trans Namib Ltd schlau wäre, dann machen sie einen ordentlichen Bahnhof daraus, mit Ticketschalter, Wartehalle und einem Informationsbüro". Einen Stationsvorsteher gibt es in Usakos, und "der hätte dann wenigstens wieder etwas zu tun." Informationen zufolge seien Bahnfahrten nach Windhoek oder an die Küste recht beliebt, Fahrkarten gäbe es aber nur auf den Zügen zu kaufen, aber erst nachdem im Windhoeker oder Walvis Bayer Büro reserviert wurde, und dann sind zuzüglich fünf Namibia-Dollar Zuschlagsgebühr zu errichten.