Bohrausrüstung trifft ein
Aktivisten erhöhen Druck - ReconAfrica verneint Einsatz von Fracking
Von Ronelle Rademeyer und Steffi Balzar, Windhoek
Die riesige Bohrausrüstung, mit welcher der kanadische Ölkonzern Reconnaissance Energy Namibia (ReconAfrica) südöstlich von Rundu Öl und Gas aufspüren will, kommt heute auf dem Yellowstone-Frachtschiff im Hafen von Walvis Bay an. Gleichzeitig erhöht sich der Druck von Umweltorganisationen auf die Firma, das Unterfangen abzubrechen. Die Aktivisten sprechen sich gegen die Gewinnung fossiler Brennstoffe aus und mahnen vor den Auswirkungen auf das Pflanzen- und Tierleben im Okavanga-Delta, dem größten Ramsar-Gebiet (geschütztes Feuchtgebiet) der Welt.
Bischof Geoff Davies, Schirmherr des Umweltinstituts der südafrikanischen Glaubensgemeinschaften (Southern African Faith Communities’ Environment Institute, SAFCEI), forderte Investmentunternehmen und private Finanziers vergangene Woche sogar auf, ihre Investitionen in ReconAfrica rückgängig zu machen. „Keine Firma und keine Regierung sollte Geld in ein Unternehmen investieren, das fossile Brennstoffe aus der Erde abbauen will. Wir wissen, dass wir dringend aufhören müssen, fossile Brennstoffe zu nutzen“, schrieb Davies in einem offenen Brief. Ihm zufolge bleiben für einen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe nur noch wenige Jahre.
Er finde es zudem „unglaublich“, dass die namibische und botswanische Regierung die Pläne von ReconAfrica genehmigt hätten. „Die Suche nach Öl und Gas und die Bohrungen in Kavango werden die einzigartige geologische Struktur des Okavango-Deltas und seine wunderbare Tierwelt zerstören“, sagte er ferner. Die Bohrungen würden den Tod des Okavango-Deltas bedeuten und gleichzeitig die Lebensweise der San, die Ureinwohner, die in einigen der betroffenen Gebiete heimisch sind, einschränken und damit ihre Existenz bedrohen, „Wenn das Projekt fortgesetzt wird, kommt dies einem Völkermord gleich“, so Davies.
Unterdessen sagte der Gründer und Aktionär von ReconAfrica, Craig Steinke der AZ-Schwesterzeitung Republikein am Dienstagabend, dass „es viele Missverständnisse gibt“, wenn es um die Pläne des Unternehmens gehe; eines davon sei der Einsatz von Fracking. „Wir werden keine hydraulische Frakturierung (Fracking) anwenden. Wir haben weder die Absicht dazu, noch die entsprechende Ausrüstung, noch das Budget“, so Steinke.
Fracking ist der Prozess, bei dem Erdgas oder Öl aus dem tiefen Schiefergestein in der Erdkruste an die Oberfläche gepresst wird, erklärt SAFECI in einem Informationsblatt. Es werden Löcher mit einer Tiefe von bis zu 5 km gebohrt. Danach werden die Tunnel um 2 bis 3 km verbreitert. Millionen Liter Wasser, mit Sand und Chemikalien gemischt, werden unter Druck in die Bohrlöcher gepumpt. Der Schieferfelsen wird aufgebrochen und die Risse werden vom Sand gefüllt. Anschließend wird Erdgas freigesetzt, das im Gestein eingeschlossen war.
Steinke erklärt indessen: „Wir öffnen ein neues Sedimentbecken, in dem noch keine Vorkommen erschlossen sind. Wir müssen ein aktives Erdölvorkommen nachweisen und deshalb durch die gesamten Gesteinsschichten und Formationen bohren, in denen die Kohlenwasserstoffe durch Druck und Wärme erzeugt werden. “ Ihm zufolge wird ReconAfrica „konventionelle Methoden“ anwenden, um das Öl und Gas aus den durchlässigeren Schichten zu extrahieren, in denen es über den Quellgesteinen eingeschlossen ist. Laut Steinke wurde Fracking in den USA nur entwickelt, um Erdöl aus dem Gestein in Gebieten zu gewinnen, in denen oberflächlichere Vorkommen bereits mit konventionellen Mitteln abgebaut wurden.
ReconAfrica hatte in früheren Investorenbroschüren damit geworben, dass „Hunderte von Testlöchern“ gebohrt und dafür „moderne hydraulische Frakturierung“ angewendet werden soll. Danach befragt, sagte Steinke, dass die verfügbaren Daten gemäß den Börsenvorschriften analysiert werden mussten, um die Größe der Quelle zu quantifizieren. Die einzigen verfügbaren Daten würden von Bohrungen stammen, die Etosha Petroleum im Jahr 1964 aufgezeichnet hat. „Dadurch kam Fracking zur Sprache. In der Zwischenzeit haben wir jedoch aktuellere Information, die uns zur Verfügung steht.“
Steinke zufolge ist Fracking wirtschaftlich nicht sinnvoll, da die konventionelle Ölförderung billiger ist. Steinke sagte, die Bohrungen würden im ersten Quartal 2021 beginnen. ReconAfrica will im Jahr 2022 mit der Produktion beginnen.
Die riesige Bohrausrüstung, mit welcher der kanadische Ölkonzern Reconnaissance Energy Namibia (ReconAfrica) südöstlich von Rundu Öl und Gas aufspüren will, kommt heute auf dem Yellowstone-Frachtschiff im Hafen von Walvis Bay an. Gleichzeitig erhöht sich der Druck von Umweltorganisationen auf die Firma, das Unterfangen abzubrechen. Die Aktivisten sprechen sich gegen die Gewinnung fossiler Brennstoffe aus und mahnen vor den Auswirkungen auf das Pflanzen- und Tierleben im Okavanga-Delta, dem größten Ramsar-Gebiet (geschütztes Feuchtgebiet) der Welt.
Bischof Geoff Davies, Schirmherr des Umweltinstituts der südafrikanischen Glaubensgemeinschaften (Southern African Faith Communities’ Environment Institute, SAFCEI), forderte Investmentunternehmen und private Finanziers vergangene Woche sogar auf, ihre Investitionen in ReconAfrica rückgängig zu machen. „Keine Firma und keine Regierung sollte Geld in ein Unternehmen investieren, das fossile Brennstoffe aus der Erde abbauen will. Wir wissen, dass wir dringend aufhören müssen, fossile Brennstoffe zu nutzen“, schrieb Davies in einem offenen Brief. Ihm zufolge bleiben für einen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe nur noch wenige Jahre.
Er finde es zudem „unglaublich“, dass die namibische und botswanische Regierung die Pläne von ReconAfrica genehmigt hätten. „Die Suche nach Öl und Gas und die Bohrungen in Kavango werden die einzigartige geologische Struktur des Okavango-Deltas und seine wunderbare Tierwelt zerstören“, sagte er ferner. Die Bohrungen würden den Tod des Okavango-Deltas bedeuten und gleichzeitig die Lebensweise der San, die Ureinwohner, die in einigen der betroffenen Gebiete heimisch sind, einschränken und damit ihre Existenz bedrohen, „Wenn das Projekt fortgesetzt wird, kommt dies einem Völkermord gleich“, so Davies.
Unterdessen sagte der Gründer und Aktionär von ReconAfrica, Craig Steinke der AZ-Schwesterzeitung Republikein am Dienstagabend, dass „es viele Missverständnisse gibt“, wenn es um die Pläne des Unternehmens gehe; eines davon sei der Einsatz von Fracking. „Wir werden keine hydraulische Frakturierung (Fracking) anwenden. Wir haben weder die Absicht dazu, noch die entsprechende Ausrüstung, noch das Budget“, so Steinke.
Fracking ist der Prozess, bei dem Erdgas oder Öl aus dem tiefen Schiefergestein in der Erdkruste an die Oberfläche gepresst wird, erklärt SAFECI in einem Informationsblatt. Es werden Löcher mit einer Tiefe von bis zu 5 km gebohrt. Danach werden die Tunnel um 2 bis 3 km verbreitert. Millionen Liter Wasser, mit Sand und Chemikalien gemischt, werden unter Druck in die Bohrlöcher gepumpt. Der Schieferfelsen wird aufgebrochen und die Risse werden vom Sand gefüllt. Anschließend wird Erdgas freigesetzt, das im Gestein eingeschlossen war.
Steinke erklärt indessen: „Wir öffnen ein neues Sedimentbecken, in dem noch keine Vorkommen erschlossen sind. Wir müssen ein aktives Erdölvorkommen nachweisen und deshalb durch die gesamten Gesteinsschichten und Formationen bohren, in denen die Kohlenwasserstoffe durch Druck und Wärme erzeugt werden. “ Ihm zufolge wird ReconAfrica „konventionelle Methoden“ anwenden, um das Öl und Gas aus den durchlässigeren Schichten zu extrahieren, in denen es über den Quellgesteinen eingeschlossen ist. Laut Steinke wurde Fracking in den USA nur entwickelt, um Erdöl aus dem Gestein in Gebieten zu gewinnen, in denen oberflächlichere Vorkommen bereits mit konventionellen Mitteln abgebaut wurden.
ReconAfrica hatte in früheren Investorenbroschüren damit geworben, dass „Hunderte von Testlöchern“ gebohrt und dafür „moderne hydraulische Frakturierung“ angewendet werden soll. Danach befragt, sagte Steinke, dass die verfügbaren Daten gemäß den Börsenvorschriften analysiert werden mussten, um die Größe der Quelle zu quantifizieren. Die einzigen verfügbaren Daten würden von Bohrungen stammen, die Etosha Petroleum im Jahr 1964 aufgezeichnet hat. „Dadurch kam Fracking zur Sprache. In der Zwischenzeit haben wir jedoch aktuellere Information, die uns zur Verfügung steht.“
Steinke zufolge ist Fracking wirtschaftlich nicht sinnvoll, da die konventionelle Ölförderung billiger ist. Steinke sagte, die Bohrungen würden im ersten Quartal 2021 beginnen. ReconAfrica will im Jahr 2022 mit der Produktion beginnen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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