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Bollwerk sökkelt am Atlantik

Noch lange vor dem Schlagwort Klimawandel is die Springflut über die Swakopmunder Promenade zuweilen bis auf den alten Fußballplatz unterhalb von Café Anton vorgestoßen. Die Bungalows entlang der Molenstraße und neben der Promenade bekamen dabei nasse Füße und vrotte Planken, wenn ihre Eigentümer im fernen Inland das nich mitgekriegt haben.
Wer zu nahe am Waser baut ... Das is muhts alle paar Jahre für Strandbungalows an der Molenstraße der Fall und das hat die Tiger Reef Bar am Südstrand dicht an der Swakop-Mündung jetzt erlebt. Das kann dem meeresbiologischen Institut auch noch blühen, das entgegen des Protests vieler Bürger am Südstrand entstanden is, dort, wo ursprünglich der Ferienflecken Lappiesdorf war - oder war das Lappiesfontein? -, wo Inländer mit Hühnern und Bokkies ausgespannt haben, noch bevor es eine Meile Vier gab und als Torrabai an der Skelettküste als Angelort nur ein paar Outjo-Plaasburen bekannt war.
Das meeresbiologische Institut baut sich noch aus, muss aber bei der großen Springflut, die der Mond alle paar Jahre beschert, auch mit nassen Füßen rechnen, so dass die Fische im Aquarium eventuell Originalzufluss und vielleicht sogar einen Fluchtweg zurück in den Ozean erhalten.
Jetzt hat eine starke Welle also den Westwall der Tiger Reef Bar zertrümmert und der Barmann musste sich an den nächsten Pfosten klammern, um darauf zu achten, dass im kurzen reißenden Strom nich etwa die Kasse fortgerissen wurde, oder, sollte sich seine Umklammerung des Pfostens lösen, er zu einer leeren Kasse zurückkehren würde. Niemand hätte 'ne Ahnung, ob die Kasse zur Reinigung und Bereinigung eine Meeresspülung erfahren oder eine volkstümliche und landesübliche Umverteilung ihres Zasters durchgemacht hat, wenn der Barmann im Moment der Tsunami-Welle auch nur einen Augenblick seinen Wachposten verlassen würde.
Fort is die hohe Tamariske, die als Fanal und Landmarke das Bollwerk der Südstrandpinte selbst im Nebel markant hervorgehoben hat. Nich einmal einen Adventskranz konnten die Oukies von der trotzigen immergrünen Brackpflanze binden. Die hohe Sandbank, auf der die Tamariske angesiedelt war und wo die Pinte nach Invasion der Welle nun ihre Tage zählt, dürfte noch ein Überbleibsel der Sandmassen sein, die der Swakop in seiner Jahrhundertflut damals 1934 weit über die Mündung und sogar weit über die Landungsbrücke hinaus angeschwemmt hat. In dem humusreichen Schwemmsand haben sich die Tamarisken verwurzelt, die heute noch - auch ohne ihre größte Vertreterin, die auf dem Bild von vor einem Jahr noch zu sehen ist - wenige Meter weiter direkt in der Gezeitenzone aus dem Sand sprießen, als ob sie Radieschen nach dem Sommerregen wären.
Und uralte Einwohner sowie langjährige Besucher der Swakopmündung, die schon stief Springfluten erlebt haben, können sowahr net nich sommer glauben, dass die jüngsten hohen Wellen etwas mit dem Klimawandel und der Erderwärmung zu tun haben. Dann hätte der Klimawandel in Tsoaxhaobmund mos schon huka, nämlich vor 50 Jahren, angefangen.



Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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