Botswana am Scheideweg: Elefanten als Hundefutter?
Während verschiedene Quellen einen Anstieg der Wilderei in Botswana bestätigen, denkt die Regierung des südafrikanischen Landes darüber nach, den Abschuss von Elefanten durch Großwildjäger und für die Tierfutter-Produktion zu erlauben. Als Grund nennt sie den wachsenden Konflikt zwischen Kleinbauern und Tieren. Botswana galt bisher als Vorreiter im Wildtierschutz. Nun schürt die Regierung in Sozialen Medien lautstark Ressentiments gegen Elefanten und diskreditiert Tierschützer, die die Wilderei öffentlich machen. „Die Vorschläge, die auf dem Tisch liegen, sind absurd. Der Reichtum an Natur und Tieren ist Botswanas größtes Kapital und wir appellieren an die Regierung, dies nicht aufs Spiel zu setzen. Elefanten und andere Wildtiere dürfen nicht zum politischen Spielball werden“, so Daniela Freyer von der Artenschutzorganisation Pro Wildlife.
In Botswana stehen im Oktober 2019 Neuwahlen an. Die neue Regierung scheint mit ihrem radikalen Kurswechsel im Naturschutz darauf zu spekulieren, Wählerstimmen zu gewinnen. Unter dem früheren Präsidenten und überzeugten Naturschützer Ian Khama hatte die Regierung eine Null-Toleranz-Politik gegen Wilderer verfolgt. Zudem verbot sie 2014 die Großwildjagd auf Staatsland und setzte sich für ein Ende des Elfenbeinhandels ein. Der neue Präsident Masisi, der die Regierung im April 2018 übernommen hat, scheint nun das Rad zurückdrehen zu wollen. Er beauftragte einen Ausschuss damit, bestehende Schutzgesetze zu überprüfen. Der Ausschuss empfahl Ende Februar 2019, das Jagdverbot zu kippen, den Abschuss von Elefantenherden für die Produktion von Tierfutter zu erlauben und Wanderrouten der Tiere zu sperren. Eine Entscheidung der Regierung zu diesen Empfehlungen steht noch aus. Botswanas neue Regierung versucht zudem derzeit gemeinsam mit drei Nachbarstaaten, das internationale Handelsverbot für Elfenbein zu Fall zu bringen. Hierüber entscheidet im Mai 2019 die Weltartenschutzkonferenz (Engl. CITES).
„Wenn die Regierung die absurden Vorschläge umsetzt, bringt sie nicht nur die früheren Naturschutzerfolge des Landes in Gefahr, sondern auch die Zukunft der Menschen in Botswana. Der Safari-Tourismus ist eine zunehmend wichtige Einnahmequelle und bringt insgesamt deutlich mehr Geld und Arbeitsplätze als Großwildjagd oder Handel mit Elefantenfleisch und Elfenbein“, so Freyer. Laut Informationen der Weltnaturschutzorganisation IUCN schafft der Safari-Tourismus in Botswana 39 mal mehr Arbeitsplätze als die Großwildjagd – im ganzen Land verdienten 2009 nur 1000 Menschen an der Jagd.
In Botswana lebt mit etwa 130000 Tieren die größte Elefantenpopulation der Welt. Der Bestand der Savannenelefanten ist in sieben Jahren um 30 Prozent zurückgegangen, in Botswana waren es 15 Prozent in fünf Jahren. Früher galten die Bestände im südlichen Afrika als stabil und verschont von der Wildereikrise. Verschiedene wissenschaftliche Berichte belegen allerdings in den vergangenen Jahren einen Anstieg von Wilderei und illegalem Elfenbeinhandel, darunter auch im Norden Botswanas. Im August 2018 hatten Berichte der Organisation „Elephants Without Borders“ über die Wilderei von mindestens 88 Elefanten für weltweites Aufsehen gesorgt. Zwischenzeitlich wurden diese Erkenntnisse von renommierten Experten verifiziert. Präsident Masisi hatte die Berichte damals vehement dementiert, seine Behörden entzogen der Organisation Forschungslizenzen und versuchten, ihr die Verbreitung der Wilderei-Berichte zu verbieten.
Pro Wildlife
In Botswana stehen im Oktober 2019 Neuwahlen an. Die neue Regierung scheint mit ihrem radikalen Kurswechsel im Naturschutz darauf zu spekulieren, Wählerstimmen zu gewinnen. Unter dem früheren Präsidenten und überzeugten Naturschützer Ian Khama hatte die Regierung eine Null-Toleranz-Politik gegen Wilderer verfolgt. Zudem verbot sie 2014 die Großwildjagd auf Staatsland und setzte sich für ein Ende des Elfenbeinhandels ein. Der neue Präsident Masisi, der die Regierung im April 2018 übernommen hat, scheint nun das Rad zurückdrehen zu wollen. Er beauftragte einen Ausschuss damit, bestehende Schutzgesetze zu überprüfen. Der Ausschuss empfahl Ende Februar 2019, das Jagdverbot zu kippen, den Abschuss von Elefantenherden für die Produktion von Tierfutter zu erlauben und Wanderrouten der Tiere zu sperren. Eine Entscheidung der Regierung zu diesen Empfehlungen steht noch aus. Botswanas neue Regierung versucht zudem derzeit gemeinsam mit drei Nachbarstaaten, das internationale Handelsverbot für Elfenbein zu Fall zu bringen. Hierüber entscheidet im Mai 2019 die Weltartenschutzkonferenz (Engl. CITES).
„Wenn die Regierung die absurden Vorschläge umsetzt, bringt sie nicht nur die früheren Naturschutzerfolge des Landes in Gefahr, sondern auch die Zukunft der Menschen in Botswana. Der Safari-Tourismus ist eine zunehmend wichtige Einnahmequelle und bringt insgesamt deutlich mehr Geld und Arbeitsplätze als Großwildjagd oder Handel mit Elefantenfleisch und Elfenbein“, so Freyer. Laut Informationen der Weltnaturschutzorganisation IUCN schafft der Safari-Tourismus in Botswana 39 mal mehr Arbeitsplätze als die Großwildjagd – im ganzen Land verdienten 2009 nur 1000 Menschen an der Jagd.
In Botswana lebt mit etwa 130000 Tieren die größte Elefantenpopulation der Welt. Der Bestand der Savannenelefanten ist in sieben Jahren um 30 Prozent zurückgegangen, in Botswana waren es 15 Prozent in fünf Jahren. Früher galten die Bestände im südlichen Afrika als stabil und verschont von der Wildereikrise. Verschiedene wissenschaftliche Berichte belegen allerdings in den vergangenen Jahren einen Anstieg von Wilderei und illegalem Elfenbeinhandel, darunter auch im Norden Botswanas. Im August 2018 hatten Berichte der Organisation „Elephants Without Borders“ über die Wilderei von mindestens 88 Elefanten für weltweites Aufsehen gesorgt. Zwischenzeitlich wurden diese Erkenntnisse von renommierten Experten verifiziert. Präsident Masisi hatte die Berichte damals vehement dementiert, seine Behörden entzogen der Organisation Forschungslizenzen und versuchten, ihr die Verbreitung der Wilderei-Berichte zu verbieten.
Pro Wildlife
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Allgemeine Zeitung
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