Boxpromoter Tobias will dieses Jahr WM-Gürtel nach Namibia holen
Anlass der Pressekonferenz war der verlorene Kampf des namibischen Profiboxers und Tobias-Schützlings Betuel "Tyson" Uushoona um den vakanten Interkontinental-Titel der World Boxing Organisation (WBO). Der Weltergewichtler war dem slowenischen Ex-Weltmeister Jan Zaveck in dessen Heimatstadt Maribor vergangene Woche nach Punkten klar unterlegen. "Wir haben einen guten ausgeglichenen Kampf gesehen. Beide Kämpfer waren sehr gut vorbereitet", sagte Tobias. Der Ringrichter habe es Uushoona mit ständigen Interventionen allerdings schwer gemacht, in den Kampf zu finden.
"Der Gegner war stark, aber nicht außergewöhnlich. Top ten, würde ich sagen", analysierte ein enttäuschter Uushoona und verwies ebenfalls auf den Unparteiischen. "Ich habe alles gegeben, leider ist es nicht so gut gelaufen." Der Boxsport sei ein dauernder Lernprozess und man müsse sich ständig verbessern, dozierte Tobias. "Wir werden den Kampf analysieren und die Fehler korrigieren."
Das Duell in Slowenien war Uushoonas zweite Niederlage auf internationalem Parkett in Folge. Ende vergangenen Jahres musste er sich im englischen Wigan schon dem Commonwealth-Titelträger Denton Vassell geschlagen geben. "Gut, wir haben jetzt zwei Kämpfe verloren, aber wir haben dennoch keine Angst, überall auf der Welt anzutreten", beteuerte Tobias, der im Falle eines Sieges auf die Möglichkeit eines WM-Kampfes für den WBO-Afrika-Champion gehofft hatte.
Der wird sich nun wohl erst einmal hinten anstellen müssen, bevor er die erneute Chance auf einen Titelkampf erhält. "Tyson geht es gut, er ist nicht verletzt. Er wird jetzt zwei Wochen Pause machen und dann das Training wieder aufnehmen und die Spitze angreifen", kündigte Tobias an.
Der Promoter hält unverdrossen an seinem Traum vom Titelkampf für einen seiner Kämpfer fest. "Alle meine Jungs sind kampfbereit", beteuerte er. Nicht ohne einzuschränken: "Es ist eine Frage des Geldes."
Paulus Ambunda, beispielsweise, sei die Nummer drei in der Welt. Der Bantamgewichtler, genannt "The Rock", hat am Unabhängigkeitstag im Windhoeker Country Club gerade seinen Titel als WBO-Kontinentalmeister gegen den Südafrikaner Cleutus Mbele erfolgreich verteidigt (AZ berichtete). "Es gibt viele Angebote, auch aus Europa, wir warten nur auf das richtige", sagt Tobias.
Ein weiterer Kandidat für einen prestigeträchtigen Kampf ist der junge, mit dreizehn Siegen noch ungeschlagene, Immanuel "Prince" Naidjala. Ebenfalls am Unabhängigkeitstag hatte der Nachwuchskämpfer und amtierende WBO-Interims-Afrikameister im Bantamgewicht den südafrikanischen Herausforderer Lwazi Mzoliso spektakulär in der sechsten Runde ausgeknockt, nachdem er zuvor selbst dreimal zu Boden gegangen war. Vor dem Kampf belegte er auf der WBO-Rangliste den achten Platz und dürfte sich nun verbessert haben.
"Ich spreche mit der WBO und ich spreche mit Don King - die ganze Zeit", beteuert Tobias. "Mal sehen, was passiert."
Kommentar
Boxer brauchen Gegner von Format
Die erneute Niederlage des namibischen Profiboxers Betuel Uushoona gegen einen profilierten Gegner in Übersee bringt es an den Tag: Der hiesige Boxsport hat ein Problem! Den örtlichen Boxern fehlt es an mondialer Erfahrung. Die Probleme des Weltergewichtlers, sich auf die Kampfbedingungen auf internationalem Parkett einzustellen, sprechen da eine deutliche Sprache. Und wie Manager "Sunshine" Tobias selbst richtig konstatierte: Der Boxsport ist ein ständiger Lernprozess. Der kann beim Kämpfer aber nur durch das unentwegte Ausdehnen und Überschreiten der eigenen Grenzen in Gang gehalten werden. Ständig nur im eigenen Saft zu schmoren bringt da wenig. In diesem Sinne ist Uushoona auf dem richtigen Weg - auch wenn er sich nun zwei blaue Augen geholt hat und seine WM-Titelträume wohl erstmal begraben muss. Talentierte Fighter wie Immanuel Naidjala und Paulus Ambunda müssen ebenfalls gegen Gegner mit Format aus Deutschland, England und Amerika kämpfen. Nicht gegen Kirmesboxer aus dem übrigen Afrika. Ja, reisen ist teuer, aber es bildet. Fürs Umfeld gilt daher: Nicht jetzt aufs Geld schielen, sondern in die Zukunft der Kämpfer investieren. Die Zeit zum Abkassieren - im Profisport ein legitimes Ziel - wird kommen. Namibia hat Talente im Überfluss, aber sie müssen sich beweisen - weltweit.
Felix Mescoli
"Der Gegner war stark, aber nicht außergewöhnlich. Top ten, würde ich sagen", analysierte ein enttäuschter Uushoona und verwies ebenfalls auf den Unparteiischen. "Ich habe alles gegeben, leider ist es nicht so gut gelaufen." Der Boxsport sei ein dauernder Lernprozess und man müsse sich ständig verbessern, dozierte Tobias. "Wir werden den Kampf analysieren und die Fehler korrigieren."
Das Duell in Slowenien war Uushoonas zweite Niederlage auf internationalem Parkett in Folge. Ende vergangenen Jahres musste er sich im englischen Wigan schon dem Commonwealth-Titelträger Denton Vassell geschlagen geben. "Gut, wir haben jetzt zwei Kämpfe verloren, aber wir haben dennoch keine Angst, überall auf der Welt anzutreten", beteuerte Tobias, der im Falle eines Sieges auf die Möglichkeit eines WM-Kampfes für den WBO-Afrika-Champion gehofft hatte.
Der wird sich nun wohl erst einmal hinten anstellen müssen, bevor er die erneute Chance auf einen Titelkampf erhält. "Tyson geht es gut, er ist nicht verletzt. Er wird jetzt zwei Wochen Pause machen und dann das Training wieder aufnehmen und die Spitze angreifen", kündigte Tobias an.
Der Promoter hält unverdrossen an seinem Traum vom Titelkampf für einen seiner Kämpfer fest. "Alle meine Jungs sind kampfbereit", beteuerte er. Nicht ohne einzuschränken: "Es ist eine Frage des Geldes."
Paulus Ambunda, beispielsweise, sei die Nummer drei in der Welt. Der Bantamgewichtler, genannt "The Rock", hat am Unabhängigkeitstag im Windhoeker Country Club gerade seinen Titel als WBO-Kontinentalmeister gegen den Südafrikaner Cleutus Mbele erfolgreich verteidigt (AZ berichtete). "Es gibt viele Angebote, auch aus Europa, wir warten nur auf das richtige", sagt Tobias.
Ein weiterer Kandidat für einen prestigeträchtigen Kampf ist der junge, mit dreizehn Siegen noch ungeschlagene, Immanuel "Prince" Naidjala. Ebenfalls am Unabhängigkeitstag hatte der Nachwuchskämpfer und amtierende WBO-Interims-Afrikameister im Bantamgewicht den südafrikanischen Herausforderer Lwazi Mzoliso spektakulär in der sechsten Runde ausgeknockt, nachdem er zuvor selbst dreimal zu Boden gegangen war. Vor dem Kampf belegte er auf der WBO-Rangliste den achten Platz und dürfte sich nun verbessert haben.
"Ich spreche mit der WBO und ich spreche mit Don King - die ganze Zeit", beteuert Tobias. "Mal sehen, was passiert."
Kommentar
Boxer brauchen Gegner von Format
Die erneute Niederlage des namibischen Profiboxers Betuel Uushoona gegen einen profilierten Gegner in Übersee bringt es an den Tag: Der hiesige Boxsport hat ein Problem! Den örtlichen Boxern fehlt es an mondialer Erfahrung. Die Probleme des Weltergewichtlers, sich auf die Kampfbedingungen auf internationalem Parkett einzustellen, sprechen da eine deutliche Sprache. Und wie Manager "Sunshine" Tobias selbst richtig konstatierte: Der Boxsport ist ein ständiger Lernprozess. Der kann beim Kämpfer aber nur durch das unentwegte Ausdehnen und Überschreiten der eigenen Grenzen in Gang gehalten werden. Ständig nur im eigenen Saft zu schmoren bringt da wenig. In diesem Sinne ist Uushoona auf dem richtigen Weg - auch wenn er sich nun zwei blaue Augen geholt hat und seine WM-Titelträume wohl erstmal begraben muss. Talentierte Fighter wie Immanuel Naidjala und Paulus Ambunda müssen ebenfalls gegen Gegner mit Format aus Deutschland, England und Amerika kämpfen. Nicht gegen Kirmesboxer aus dem übrigen Afrika. Ja, reisen ist teuer, aber es bildet. Fürs Umfeld gilt daher: Nicht jetzt aufs Geld schielen, sondern in die Zukunft der Kämpfer investieren. Die Zeit zum Abkassieren - im Profisport ein legitimes Ziel - wird kommen. Namibia hat Talente im Überfluss, aber sie müssen sich beweisen - weltweit.
Felix Mescoli
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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