Brave Warriors stürmen zum Titel
Dank einer starken ersten Hälfte gewinnt die Nationalelf 3:1 gegen Simbabwe
Von Dennis Freikamp, Windhoek
Nach mehreren gescheiterten Anläufen hat die namibische Fußball-Nationalmannschaft den Dr.-Hage-Geingob-Cup erfolgreich im Heimatland behalten. Das Team von Trainer Ricardo Mannetti überzeugte vor allem in den ersten 45 Minuten mit blitzschnellem Offensivfußball. Hendrik Somaeb und Peter Shalulile stellten die Defensive von Simbabwe ein ums andere Mal vor unlösbare Herausforderungen und sicherten den Brave Warriors einen verdienten 3:1-Erfolg.
Der sonnige Samstagnachmittag im nahezu ausverkauften Sam-Nujoma-Stadion begann mit einer Schweigeminute für Robson „Robbie“ Savage. Der Publikumsliebling war im Juni 2017 verstorben (AZ berichtete). Präsident Hage Geingob präsentierte ihm zu Ehren ein signiertes Trikot der Brave Warriors und hielt ein Foto des Verstorbenen hoch. Savage hatte das namibische Nationalteam jahrelang über den gesamten Globus begleitet und die Fans mit seiner unterhaltenden Art zum Anfeuern motiviert. Nach Sekunden der Andacht reagierte das Publikum mit frenetischem Beifall und stehenden Ovationen.
Die ausgelassene Stimmung auf den Rängen ließ sich jedoch zu Beginn des Spiels nicht auf die Spieler übertragen. Beide Mannschaften starteten zurückhaltend und fokussierten sich auf die Absicherung der eigenen Defensive. Nach zehn Minuten übernahmen die in rot gekleideten Brave Warriors mehr und mehr die Initiative. Mit langen Pässen in die Schnittstellen erspielte sich das Heimteam erste Chancen und konnte sich bereits in der 14. Minute für seinen Aufwand belohnen: Stürmer Hendrik Somaeb tauchte nach einem sehenswerten Doppelpass am linken Sechzehnereck frei vor dem gegnerischen Torwart auf und schob zur Führung ein. Edmore Sibanda war zwar noch mit der Hand am Ball, konnte das Tor aber nicht mehr verhindern.
Während die Fans noch den Treffer zum 1:0 feierten, erspielte sich die namibische Nationalmannschaft weitere Tormöglichkeiten. Einen Eckball auf den kurzen Pfosten nutzte der hereinlaufende Peter Shalulile zum umjubelten Doppelschlag (18. Minute). Simbabwe zeigte sich vom Sturmlauf der Brave Warriors beeindruckt und fand kaum ins Spiel. Schon im Aufbau wurden die Angriffsbemühungen der Gäste unterbunden, sodass sich Simbabwes Offensive zunehmend auf Flanken in den Strafraum beschränkte – jedoch ohne Erfolg.
Lediglich bei Fehlern der namibischen Verteidigung entwickelten die Gäste Torgefahr. So zum Beispiel nach einem vermeidbaren Foul am Sechzehner. Der Freistoß von Kundai Benyu flog allerdings haarscharf am linken Pfosten vorbei (30.). Namibias Torwart Lodyt Kazapua, der der Kugel nur hinterher schauen konnte, wäre machtlos gewesen.
Nur zwei Minuten später musste Kazapua dann aber trotzdem den Ball aus dem eigenen Tor fischen. Verteidiger Denzil Haoseb hatte Marvelous Nakamba nach dessen Sololauf im Strafraum von den Beinen geholt, dabei aber wohl auch den Ball gespielt. Der Schiedsrichter zeigte zum Entsetzen der Heimfans dennoch auf den Elfmeterpunkt. Tendai Ndoro ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte den Strafstoß mit einem platzierten Schuss in die rechte Ecke (31.).
Der überraschende Anschlusstreffer gab den Simbabwe Warriors neuen Aufwind, die nun ihre beste Phase der ersten Halbzeit hatten. Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier und boten den Fans ein Pokalspiel mit hohem Unterhaltungswert. Als sich Simbabwe allmählich in der Hälfte der Brave Warriors festsetzte, schlug die namibische Offensive um Stürmer Somaeb eiskalt zurück: Nach einer Ecke der Gäste wurde der Ball weit nach vorne geschlagen. Shalulile erlief sich das Spielgerät und schickte Somaeb mit einem feinen Pass ins Laufduell. Kurz bevor die Nummer 15 den Konter abschließen konnte, grätschte Kudakwashe Mahachi dazwischen. Der Schiedsrichter überlegte nicht lange und zeigte erneut auf den Elfmeterpunkt. Somaeb schnappte sich den Ball, verzögerte leicht und schoss unhaltbar ins rechte Eck (42.).
Von dem Treffer zum 3:1 beflügelt, brannten die Brave Warriors kurz vor dem Halbzeitpfiff noch mal ein Offensivfeuerwerk ab. Die größte Möglichkeit vergab Shalulile, der von der linken Strafraumkante nach innen zog und frei vor Torwart Sibanda auftauchte (45.). Aber auch Simbabwe hätte sich durchaus mit einem weiteren Tor belohnen können. Die Gäste nutzten eine Unachtsamkeit in der namibischen Defensive und passten den Ball ins Zentrum. Der Schuss von Tendai Ndoro konnte jedoch im letzten Moment geblockt werden (44.). So ging es mit einem leistungsgerechten 3:1 in die Kabinen.
Trainer Mannetti verordnete seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel eine deutlich defensivere Grundordnung und war offenbar darum bemüht, den Spielfluss der Gäste mit konsequentem Zweikampfverhalten zu unterbinden. Die Neuausrichtung zeigte sogleich ihre gewünschte Wirkung: Zwar übernahmen die Simbabwe Warriors das Spielgeschehen; allerdings ohne sich gefährliche Tormöglichkeiten herauszuspielen. Die namibische Nationalelf überstand die kurze Druckphase der Gäste und schlug die Kugel bei Ballgewinn mehrere Male unkontrolliert nach vorne.
Das langsamere Spieltempo und der Mangel an Chancen wirkten sich aber nicht negativ auf die Stimmung im Stadion aus. Ganz im Gegenteil: Ab der 65. Minute gingen zahlreiche Laola-Wellen (mexican waves) durch die Ränge. Jede Passstafette oder Einzelaktion der Brave Warriors wurde mit überschwänglichem Applaus bejubelt. Macauley Bonne, der am Anfang des zweiten Durchgangs für Evans Rusike eingewechselt wurde, hätte der guten Stimmung der Heimfans aber beinahe ein Ende gesetzt. Der auffälligste Spieler Simbabwes wurde über links freigespielt und scheiterte aus spitzem Winkel an Kazapua (71). Der Schuss aus zehn Metern sollte die letzte und sogleich einzige gute Torchance der Gäste in der zweiten Halbzeit bleiben. Auch Simbabwes Torwart Sibanda, der in der 83. Minute für einen Freistoß aus 20 Metern nach vorne geeilt war, konnte Kazapua vor keine ernstzunehmende Herausforderung stellen.
In den Schlussminuten zog sich Namibia immer weiter zurück. Simbabwe fand keine Mittel mehr, um sich bis ins letzte Drittel vorzuspielen. Auf der Gegenseite bekam der eingewechselte Absalom Iimbondi nach einem schnell forgetragenen Konter die Chance aufs 4:1. Der Stürmer zirkelte einen Freistoß aus 18 Metern sehenswert über die Mauer und scheiterte an der Latte (90.). Als sich die Gäste bereits mit der Niederlage abgefunden hatten, zeigte Iimbondi erneut seine Klasse und spielte sich mit einem Doppelpass in den gegnerischen Sechzehner. Schlussmann Sibanda konnte den Schuss aus elf Metern aber mit einer Glanzparade parieren (90. + 1). Kurz darauf pfiff der Schiedsrichter ab.
Die Brave Warriors belohnten sich unterm Strich für einen temporeichen ersten Durchgang und ließen Simbabwe nach dem Seitenwechsel anlaufen. „Wir haben gut verteidigt, insbesondere mit Kapitän Ronald Ketjijere und Dynamo Fredericks, die unsere beiden Innenverteidiger entlastet haben“, gab sich Mannetti nach dem Spiel zufrieden mit der Defensivleistung seiner Mannschaft. Wilson Mutendeke, Trainer von Simbabwe, pflichtete seinem Kontrahenten bei. „Wir haben gegen ein besseres Team verloren. Sie haben es uns sehr schwer gemacht und ihre eigenen Chancen konsequent verwandelt“, so Mutendeke.
Nach mehreren gescheiterten Anläufen hat die namibische Fußball-Nationalmannschaft den Dr.-Hage-Geingob-Cup erfolgreich im Heimatland behalten. Das Team von Trainer Ricardo Mannetti überzeugte vor allem in den ersten 45 Minuten mit blitzschnellem Offensivfußball. Hendrik Somaeb und Peter Shalulile stellten die Defensive von Simbabwe ein ums andere Mal vor unlösbare Herausforderungen und sicherten den Brave Warriors einen verdienten 3:1-Erfolg.
Der sonnige Samstagnachmittag im nahezu ausverkauften Sam-Nujoma-Stadion begann mit einer Schweigeminute für Robson „Robbie“ Savage. Der Publikumsliebling war im Juni 2017 verstorben (AZ berichtete). Präsident Hage Geingob präsentierte ihm zu Ehren ein signiertes Trikot der Brave Warriors und hielt ein Foto des Verstorbenen hoch. Savage hatte das namibische Nationalteam jahrelang über den gesamten Globus begleitet und die Fans mit seiner unterhaltenden Art zum Anfeuern motiviert. Nach Sekunden der Andacht reagierte das Publikum mit frenetischem Beifall und stehenden Ovationen.
Die ausgelassene Stimmung auf den Rängen ließ sich jedoch zu Beginn des Spiels nicht auf die Spieler übertragen. Beide Mannschaften starteten zurückhaltend und fokussierten sich auf die Absicherung der eigenen Defensive. Nach zehn Minuten übernahmen die in rot gekleideten Brave Warriors mehr und mehr die Initiative. Mit langen Pässen in die Schnittstellen erspielte sich das Heimteam erste Chancen und konnte sich bereits in der 14. Minute für seinen Aufwand belohnen: Stürmer Hendrik Somaeb tauchte nach einem sehenswerten Doppelpass am linken Sechzehnereck frei vor dem gegnerischen Torwart auf und schob zur Führung ein. Edmore Sibanda war zwar noch mit der Hand am Ball, konnte das Tor aber nicht mehr verhindern.
Während die Fans noch den Treffer zum 1:0 feierten, erspielte sich die namibische Nationalmannschaft weitere Tormöglichkeiten. Einen Eckball auf den kurzen Pfosten nutzte der hereinlaufende Peter Shalulile zum umjubelten Doppelschlag (18. Minute). Simbabwe zeigte sich vom Sturmlauf der Brave Warriors beeindruckt und fand kaum ins Spiel. Schon im Aufbau wurden die Angriffsbemühungen der Gäste unterbunden, sodass sich Simbabwes Offensive zunehmend auf Flanken in den Strafraum beschränkte – jedoch ohne Erfolg.
Lediglich bei Fehlern der namibischen Verteidigung entwickelten die Gäste Torgefahr. So zum Beispiel nach einem vermeidbaren Foul am Sechzehner. Der Freistoß von Kundai Benyu flog allerdings haarscharf am linken Pfosten vorbei (30.). Namibias Torwart Lodyt Kazapua, der der Kugel nur hinterher schauen konnte, wäre machtlos gewesen.
Nur zwei Minuten später musste Kazapua dann aber trotzdem den Ball aus dem eigenen Tor fischen. Verteidiger Denzil Haoseb hatte Marvelous Nakamba nach dessen Sololauf im Strafraum von den Beinen geholt, dabei aber wohl auch den Ball gespielt. Der Schiedsrichter zeigte zum Entsetzen der Heimfans dennoch auf den Elfmeterpunkt. Tendai Ndoro ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte den Strafstoß mit einem platzierten Schuss in die rechte Ecke (31.).
Der überraschende Anschlusstreffer gab den Simbabwe Warriors neuen Aufwind, die nun ihre beste Phase der ersten Halbzeit hatten. Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier und boten den Fans ein Pokalspiel mit hohem Unterhaltungswert. Als sich Simbabwe allmählich in der Hälfte der Brave Warriors festsetzte, schlug die namibische Offensive um Stürmer Somaeb eiskalt zurück: Nach einer Ecke der Gäste wurde der Ball weit nach vorne geschlagen. Shalulile erlief sich das Spielgerät und schickte Somaeb mit einem feinen Pass ins Laufduell. Kurz bevor die Nummer 15 den Konter abschließen konnte, grätschte Kudakwashe Mahachi dazwischen. Der Schiedsrichter überlegte nicht lange und zeigte erneut auf den Elfmeterpunkt. Somaeb schnappte sich den Ball, verzögerte leicht und schoss unhaltbar ins rechte Eck (42.).
Von dem Treffer zum 3:1 beflügelt, brannten die Brave Warriors kurz vor dem Halbzeitpfiff noch mal ein Offensivfeuerwerk ab. Die größte Möglichkeit vergab Shalulile, der von der linken Strafraumkante nach innen zog und frei vor Torwart Sibanda auftauchte (45.). Aber auch Simbabwe hätte sich durchaus mit einem weiteren Tor belohnen können. Die Gäste nutzten eine Unachtsamkeit in der namibischen Defensive und passten den Ball ins Zentrum. Der Schuss von Tendai Ndoro konnte jedoch im letzten Moment geblockt werden (44.). So ging es mit einem leistungsgerechten 3:1 in die Kabinen.
Trainer Mannetti verordnete seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel eine deutlich defensivere Grundordnung und war offenbar darum bemüht, den Spielfluss der Gäste mit konsequentem Zweikampfverhalten zu unterbinden. Die Neuausrichtung zeigte sogleich ihre gewünschte Wirkung: Zwar übernahmen die Simbabwe Warriors das Spielgeschehen; allerdings ohne sich gefährliche Tormöglichkeiten herauszuspielen. Die namibische Nationalelf überstand die kurze Druckphase der Gäste und schlug die Kugel bei Ballgewinn mehrere Male unkontrolliert nach vorne.
Das langsamere Spieltempo und der Mangel an Chancen wirkten sich aber nicht negativ auf die Stimmung im Stadion aus. Ganz im Gegenteil: Ab der 65. Minute gingen zahlreiche Laola-Wellen (mexican waves) durch die Ränge. Jede Passstafette oder Einzelaktion der Brave Warriors wurde mit überschwänglichem Applaus bejubelt. Macauley Bonne, der am Anfang des zweiten Durchgangs für Evans Rusike eingewechselt wurde, hätte der guten Stimmung der Heimfans aber beinahe ein Ende gesetzt. Der auffälligste Spieler Simbabwes wurde über links freigespielt und scheiterte aus spitzem Winkel an Kazapua (71). Der Schuss aus zehn Metern sollte die letzte und sogleich einzige gute Torchance der Gäste in der zweiten Halbzeit bleiben. Auch Simbabwes Torwart Sibanda, der in der 83. Minute für einen Freistoß aus 20 Metern nach vorne geeilt war, konnte Kazapua vor keine ernstzunehmende Herausforderung stellen.
In den Schlussminuten zog sich Namibia immer weiter zurück. Simbabwe fand keine Mittel mehr, um sich bis ins letzte Drittel vorzuspielen. Auf der Gegenseite bekam der eingewechselte Absalom Iimbondi nach einem schnell forgetragenen Konter die Chance aufs 4:1. Der Stürmer zirkelte einen Freistoß aus 18 Metern sehenswert über die Mauer und scheiterte an der Latte (90.). Als sich die Gäste bereits mit der Niederlage abgefunden hatten, zeigte Iimbondi erneut seine Klasse und spielte sich mit einem Doppelpass in den gegnerischen Sechzehner. Schlussmann Sibanda konnte den Schuss aus elf Metern aber mit einer Glanzparade parieren (90. + 1). Kurz darauf pfiff der Schiedsrichter ab.
Die Brave Warriors belohnten sich unterm Strich für einen temporeichen ersten Durchgang und ließen Simbabwe nach dem Seitenwechsel anlaufen. „Wir haben gut verteidigt, insbesondere mit Kapitän Ronald Ketjijere und Dynamo Fredericks, die unsere beiden Innenverteidiger entlastet haben“, gab sich Mannetti nach dem Spiel zufrieden mit der Defensivleistung seiner Mannschaft. Wilson Mutendeke, Trainer von Simbabwe, pflichtete seinem Kontrahenten bei. „Wir haben gegen ein besseres Team verloren. Sie haben es uns sehr schwer gemacht und ihre eigenen Chancen konsequent verwandelt“, so Mutendeke.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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