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Brave Warriors verpassen Sensation

Windhoek/Durban - Mit einem couragierten Auftritt setzte die namibische Fußball-Nationalmannschaft im WM-Stadion von Durban ein Ausrufezeichen. Nachdem die Elf von Trainer Tom Saintfiet in Führung ging, musste man sich am Ende mit einem 1:1-Unentschieden begnügen.

"Ich bin glücklich, gleichzeitig aber enttäuscht", ließ der namibische Nationaltrainer Tom Saintfiet nach dem Spiel am Mittwochabend im südafrikanischen Durban von den Journalisten notieren. Dabei hatte seine Mannschaft nicht verloren, sondern wenige Minuten zuvor gegen den WM-Teilnehmer Südafrika, der achtundzwanzig Plätze auf der Weltrangliste höher notiert ist, ein Unentschieden errungen.

Doch so unerwartet kommt dieser Achtungserfolg der Brave Warriors nicht daher. Mit Tom Saintfiet weist die namibische Nationalmannschaft eine hervorragende Statistik auf. Im Schnitt holte der Belgier bisher 1,55 Punkte pro Spiel heraus. Seit 1992 hat kein Trainer auch nur eine annähernd ähnliche Statistik vorweisen können. In den letzten dreizehn Spielen, bevor Tom Saintfiet die Brave Warriors übernahm, lag der Punkteschnitt bei 0,31 pro Spiel.

Der Auftritt in Südafrika und die gleichzeitig zwölfte Partie unter dem Belgier kann somit als Reifeprüfung bezeichnet werden. Nicht nur gegen kleinere Nationen, sondern auch gegen WM-Teilnehmer greift das taktische Konzept des Fußballlehrers.

Dabei standen die Vorzeichen nach der Ankunft in Durban nicht gut. "Am Montagmorgen sollten wir eigentlich die offiziellen Spielbälle vom südafrikanischen Verband erhalten, so wie es in den FIFA-Statuten steht", erklärte ein erregter Tom Saintfiet am Mittwoch im AZ-Gespräch, "doch weder am Montag noch am Dienstag konnten wir mit den Spielbällen trainieren. Und das, obwohl wir die Verantwortlichen mehrmals darauf angesprochen haben." Doch nicht nur die Trainingsbedingungen kritisiert der Nationaltrainer, sondern auch weitere Rahmenbedingungen wie die "mangelnde Versorgung der Spieler im Hotel. Das war kaum zu glauben. Am Montag wurde das Abendessen zu spät angerichtet, am Dienstag mussten sogar fünf meiner Spieler Hunger schieben, weil nicht genug Speisen vorhanden waren."

Am Mittwoch mussten die Brave Warriors fast eine Stunde auf den Bus warten, der sie dann zu einer Schule brachte, wo sie trainieren konnten. Denn der südafrikanische Verband gestattete der namibische Nationalauswahl den kompletten Aufenthalt über nicht, im WM-Stadion zu trainieren.

Das alles nutzte der Belgier jedoch zu seinen Gunsten. "Ich habe die Spieler vor der Partie richtig heiß gemacht", sagt Saintfiet der AZ und ergänzt, "die Spieler waren wegen der inakzeptablen Rahmenbedingen hoch motiviert."
Das zeigten seine Schützlinge vor einer "großen Kulisse mit super Atmosphäre" am Mittwochabend auch prompt auf dem Platz. Hoch konzentriert standen die Brave Warrior kompakt und gut organisiert auf dem Feld und ließen in der Defensive kaum etwas anbrennen. Mit schnellen und immer wieder gefährlichen Kontern setzten die Namibier selbst Akzente und wurden für ihr Engagement Ende der ersten Hälfte belohnt. In der 42. Minute trat Razundara Tjikuzu auf der rechten Außenbahn zu einem Dribbling an, vernaschte mit einem Trick seinen Gegenspieler und marschierte Richtung Strafraum. Als er von rechts in den Sechzehner eindrang behielt der bei Diyarbakirspor in der Türkei spielende Tjikuzu den Überblick und passte zurück zum besser postierten Rudolf Bester. Dieser ließ sich die Chance nicht nehmen und netzte mit einem sehenswerten Schlenzer den Ball, vorbei am südafrikanischen Torhüter an den Innenpfosten und schließlich ins Tor, ein. Namibia blieb durch Rudolf Bester kontinuierlich gefährlich, doch konnte der bei Maritzburg United FC in Südafrika beschäftigte Außenstürmer seine weiteren Einschussmöglichkeiten nicht nutzen.

"Die Halbzeitführung war voll verdient", konstatierte Saintfiet die Leistung seines Teams, "doch wussten wir schon in der Kabine, dass die Südafrikaner uns in der zweiten Halbzeit ein ganz anderes Spiel präsentieren werden. Immerhin spielten wir vor einer riesigen Kulisse im WM-Stadion." Der Nationaltrainer sollte Recht behalten. Wie ausgewechselt kamen Bafana Bafana aus den Katakomben und bauten zusehends Druck auf, konnten sich trotzdem kaum Chancen erarbeiten. "Vielleicht mussten wir am Ende für unsere kämpferisch starke erste Halbzeit Tribut zollen, auf jeden Fall konnten wir die Konzentration nicht bis zum Ende halten", resümiert der Belgier und spricht damit auf den Ausgleichstreffer durch Katlego Abel Mphela an, der in der 70. Spielminute die südafrikanische Mannschaft vor einer Blamage bewahrte. "Wenn man bis zur 70. Minute führt, dann ist es bitter, wenn man noch Unentschieden spielt," schmerzt es Tom Saintfiet noch am Morgen nach der Partie, "doch ich bin stolz auf meine Mannschaft. Viel Lob wurde an die Mannschaft heran getragen, sowohl von Journalisten als auch von den Verbänden."
Am Donnerstagnachmittag erreichte die Nationalmannschaft den Internationalen Flughafen in Windhoek und zerstreute sich auch gleich wieder in alle Winde.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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