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Brücke bei Oshakati besetzt

Oshakati/Windhoek - Die demonstrierenden Jugendlichen hatten eine sehr strategische Stelle besetzt und stundenlang den Verkehr auf der Hauptverkehrsader im zentralen Norden am vergangenen Freitagmorgen zum Stillstand gebracht, sagte der Befehlshaber des Nordens, Kommissar Ndahangwato Kashihakumwa gestern Vormittag. "Obwohl sie gedroht haben den Eingang des regionalen Parteibüros der SWAPO zu blockieren, sind die Jugendlichen bisher sehr friedlich. Einige Mädchen haben inzwischen das SWAPO-Hauptquartier, wo sich die Jugendlichen seit einigen Wochen niedergelassen haben, verlassen", sagte der Polizeikommissar.
Der Polizeichef der nördlichen zentralen Region bestätigte, dass die Polizei von der Sperrung der Brücke durch die sogenannten SWAPO-Veteranen-Kinder um 3.45 Uhr am Freitagmorgen informiert worden war, nachdem die "über 50 Jugendlichen gegen 3 Uhr Steine, Backsteine und Äste als Barrikaden auf die Brücke geschleppt hatten und dort demonstrierten". Die Jugendlichen hätten weder Fahrzeuge noch Fußgänger durchgelassen. Um die Brücke konnten weder Personen noch Fahrzeuge, da der Oshana (Senke) seit dem Hochwasser noch Wasser führt. Die Demonstranten wollten die Brücke erst wieder verlassen, wenn ihren Forderungen nach Arbeitsplätzen stattgegeben sei. "Unsere Eltern haben im Befreiungskampf nicht ihr Leben geopfert, damit ihre Kinder später ignoriert werden. Diese Demonstration ist lediglich dazu bestimmt, die Aufmerksamkeit unserer Führer auf uns zu ziehen. Sie (die Führer) fahren in ihren Luxuslimousinen hier vorbei und sehen nicht einmal uns arme Kinder, die seit einem Monat beim nahegelegenen SWAPO-Büro kampieren", sagte der Sprecher der Demonstranten, John Malumbu. Die Demonstration sei zum gleichen Zeitpunkt des Besuchs von Präsident Pohamba zur 1. Mai-Versammlung in Helao Nafidi geplant worden. "Wir werden erst wieder abziehen, wenn der Präsident mit uns gesprochen hat oder wenn eine bleibende Lösung gefunden wurde", sagte Malumbu.
"SWAPO-Führer betonen immer wieder, dass sie Straßen gebaut haben. Jetzt blockieren wir eine Straße, um sie darin zu erinnern was sie versäumt haben, nämlich uns Arbeit zu geben", sagte einer der Demonstranten. Auf beiden Seiten der Brücke hätten sich lange Fahrzeugschlangen gebildet. Die Polizei habe unter Befehl von Hauptinspektor Karel Theron versucht die Demonstranten zum Abzug zu überreden, schließlich ein Ultimatum gestellt. Gegen 5.20 Uhr seien von den Führern der Gruppe festgenommen worden, diese aber nach einiger Zeit wieder freigelassen worden, nachdem die Jugendlichen versprochen hatten, die Brücke zu räumen. Als dies nicht geschah, hätten etwa 20 Polizisten vergeblich versucht die Demonstranten von der Brücke zu vertreiben. "Wir wollten keine Gewalt anwenden, auch kein Tränengas, da einige der Mädchen ihre Babys dabei hatten", sagte Kashihakumwa. Gegen 7 Uhr hätten nicht nur die Demonstranten der Polizei Kopfzerbrechen bereitet, sondern auch die zahlreichen Verkehrsteilnehmer, die von der Polizei forderten die Brücke freizumachen.
"Die haben ein Recht zu demonstrieren, aber ich habe auch das Recht die Straße zu benutzen und mich frei zu bewegen. Das was die Jugendlichen da tun ist nicht zu akzeptieren", sagte ein Busfahrer, der lange Strecken zurücklegen muss. Seine Passagiere hätten dem Mann zugestimmt und von der Polizei gefordert, etwas zu unternehmen. Gegen 7.30 Uhr habe die Polizei die Neugierigen zurückgedrängt und schließlich Tränengas eingesetzt und die Brücke freigeräumt.



Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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