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Bürgerrechtler belehrt Namibier

Windhoek - Nach Ransoms Ausführung in der Tagung des "Forum for the Future" zum Thema "Maßstäbe der Demokratie" wollte ein prominentes Mitglied der neuen Oppositionspartei Rally for Democracy and Progress (RDP), Martin Heita, wissen, welche Lehren Namibier aus der Geschichte der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung übernehmen könnten.

Ransom bot keinerlei Kampfparolen, betonte aber die Notwendigkeit, sich auf die eigenen Kräfte zu besinnen und Entwicklungsziele durchaus kämpferisch anzustreben. Im Kern der charismatischen Aussagen des Bürgerrechtlers steht die ständige Ermutigung, dass Bildung und Fortbildung die Voraussetzung von Emanzipation, Fortschritt und sozial-politischer Gleichberechtigung darstellten. "Wir müssen die Ziele deutlich definieren, damit wir wissen wofür wir uns einsetzen." Der Referent hält es bei jeglicher Aktion für notwendig, "die involvierten Emotionen zu beachten und unter Kontrolle zu halten". Gefasst zu sein und die Gewissheit des guten Verständnisses und daher Selbstvertrauen zu haben, hält Ransom für unentbehrlich. "Wir müssen den Leuten voraus sein, die durch Gewalt Probleme lösen wollen." Für jede Aktion verlangt Ransom außerdem eine klare Strategie.

Zum derzeitigen Präsidentschaftskampf in den USA bemerkte Ransom, dass der (dunkelhäutige) Kandidat Obama neben anderen Gründen bisher deshalb so erfolgreich sei, weil er die Hautfarbe überhaupt außer Acht lasse. Damit unterscheide er sich vorteilhaft von einem anderen amerikanischen Schwarzen (Pastor Jesse Jackson), der zwar ein anerkannter Führer einer schwarzen Bewegung sei, der sich jedoch gerade dadurch von der gesamten Gesellschaft der USA ausgrenze, die der Kandidat Obama im Gegensatz zu Jackson als inklusiv im Auge behalte.

Ransom ist als 17-Jähriger Anfang der fünfziger Jahre in Alabama zu Dr. Martin Luther King gekommen und wurde später sein Assistent. "In der Zeit hatten wir keine Ahnung von den Rassenverhältnissen in Südafrika", sagte Ransom auf eine Frage aus dem Publikum. Als die schwarze Amerikanerin Rosa Parks (sie ist im vergangenen Jahr verstorben) am 1. Dezember 1951 in Alabama in der Stadt Montgomery auf einem nach Rassengruppen unterteilten Bus sich weigerte, einen Sitz für einen Weißen wieder aufzugeben und darauf verhaftet wurde, begann der gewaltlose Widerstand gegen die vorgeschriebene Rassentrennung. Etwa 85 Prozent der Passagiere in der Ortschaft waren Schwarze, die nach dem Vorfall den Busdienst zunächst einen Tag, dann aber ein ganzes Jahr boykottierten, bis das Obergericht die Rassendiskriminierung auf den Bussen aufgehoben hatte. Damit war die amerikanische Bürgerrechtsbewegung geboren. Ransom erinnert sich an viele Weiße, die seinerzeit die Bürgerrechtsbewegung aktiv unterstützt haben. Einige wurden wie Martin Luther King ermordet. Martin Luther King war in Alabama - zunächst unwillig - zum Sprecher der Bewegung geworden. Ransom wies wiederholt daraufhin, dass Martin Luther King gegen Gewaltanwendung war und sich darin deutlich von radikalen Schwarzen wie Malcolm X unterschied.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-30

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