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Briefe 1893 - 1904  (61. Brief)
Briefe 1893 - 1904 (61. Brief)

Briefe 1893 - 1904 (61. Brief)

Von Hans Warncke alias „Hans Waffenschmied“ aus Windhoek und Hamakari
Wiebke Schmidt
Angekommen 13. Juli Hamakari, den 20. Mai 1903

Lieber Vater!

Ich bin vor einigen Tagen von Karibib gekommen. Ich habe von dort aus 800 Mark an dich geschickt. Ich war lange unterwegs von Karibib aus, da ich gehandelt habe, brach­te 42 Stück Kleinvieh und 20 Stück Großvieh (14 Kälber, 2 Öchschen, 1 großen Bullen und 3 Kühe) mit rauf und 170 Mark Geld. Die Schuhe habe ich in Karibib in Empfang genommen. Dieselben sind sehr gut. Aber jetzt lass vorläufig nichts kommen. Ich werde nächstes Mal wieder 800 Mark schicken usw. Von all den Sachen, die du mir geschickt hast, war nur die 1. Sendung wirklich preiswert im Vergleich zu den Karibiber Preisen. Schuhe bekomme ich in Karibib zu 8 Mark jetzt und Frauenschuhe zu 7,50.

Ich habe alle Hände voll zu tun, da ich dabei bin, um ein neues Haus zu bauen. Ich habe jetzt alle meine alten Schulden bezahlt, habe zwar etwa 8 000 Mark laufende Schulden, aber Waren im Hause (ungefähr für 8000 M. nach Karibiber Einkaufspreis), Vieh im Wert von 2 000 Mark auf der Werft und etwa 5 000 Mark Außenstände. Mein Kompa­gnon ist ins Handelsfeld gefahren. Wir haben jetzt plötzlich große Kälte gekriegt. Das Regenjahr war ziemlich schlecht.

Die 2 Probeschuhe habe ich noch nicht erhalten, schicke dieselben doch bitte her. Drei deiner letzten Briefe habe ich jetzt erhalten, als ich von Karibib hierher kam. Von Paul habe ich damals einen Brief erhalten. Du schreibst, wir hätten den Platz nur von David gekauft, (dem Sohn Kambizembis [Kambazembi]), aber wir haben die Bestätigung des Alten jetzt. Jetzt sind Michaelis (von Michaelis) und Heilbronner von Waterberg fort und Sonnenberg ist da, ein Freund von mir, der sich kürzlich eine Frau von Deutschland geholt hat. Derselbe hat den Store von Michaelis gekauft. Ich konnte damals nicht zur rechten Zeit runterkommen wegen Viehverkauf an Andries de Wet, da ich hier oben noch nicht genügend zusammen hatte und Leinhos noch nicht aus dem Handelsfeld zurück war. Trotzdem habe ich unten ganz gut verkauft, 40 Mark pro Zentner bekom­men. Leider ist mir ein schöner, großer Ochse beim Runtergehen eingegangen, der einen innerlichen Fehler weggekriegt haben muß. Ich hatte unterwegs beim Rauffahren den Vorderschemel, das vordere Achsenfutter und das Gleitholz des alten Wagens ge­brochen, (vor Altertum). Da habe ich die ganze Fracht abladen müssen, 2 größte Bäume kappen und alles selber machen müssen. Habe 5 Tage gearbeitet. Aber jetzt ist es ebenso haltbar, als ob ein Schmied die Arbeit gemacht hätte. Sei nur so gut und schicke die Buchsen hierher (3 oder 4). Der Wagenbauer muß doch wissen, solche die zu Mauers und meinem ersten Wagen paßten, etwas kleiner als die er mir damals an Burmeister in Hamburg schickte. Ich wäre sehr dankbar, wenn du mir die Buchsen noch besorgtest.

Hiermit will ich schließen. Gruß an Mutter und die Geschwister. Vielen Dank und Gruß

Dein Sohn Hans

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-30

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