Börse Johannesburg steigt und steigt
Südafrikas Börse befindet sich im Rausch. Ein Arsenal positiver
Unternehmensresultate, die hohen Rohstoffpreise und die Kunde, dass sich die
britische Barclays Bank in Übernahmegesprächen mit der lokalen Bankengruppe
Absa befindet, haben den Gesamtindex der Johannesburger Börse (JSE) am
Wochenende auf das neue Allzeithoch von über 12000 Punkten katapultiert. Am
Freitag schloss die JSE bei 12115 Punkten - ihrem höchsten Stand in den
letzten 117 Jahren. Bereits in der Vorwoche hatte die JSE mehrmals neue
Gipfelmarken erklommen - und wenig deutet angesichts der günstigen
Wirtschaftsdaten gegenwärtig auf einen markanten Rückschlag hin.
Symptomatisch für die Festtagslaune ist auch, dass der Business Confidence
Index gerade erst auf den höchsten Stand der vergangenen 30 Jahre schnellte.
Gleichzeitig wuchs die Wirtschaft der Kaprepublik im zweiten Quartal um fast
vier Prozent - so stark wie seit zwei Jahren nicht mehr. Mit Erleichterung
konstatierten dabei viele Beobachter, dass auch der gebeutelte Goldindex
nach mageren Wochen wieder zu den Gewinnern zählte. Daran konnte auch der
starke Rand nichts ändern, der den Gewinnen der Goldkonzerne in den
vergangenen drei Jahren mächtig zugesetzt hat. Gleichwohl liegen die
Goldwerte, genau wie die Titel im Platin- und Technologiesektor, als einzige
noch immer hinter dem Stand zu Jahresbeginn.
Zugewinne verzeichneten zuletzt auch wieder die Platinwerte. Sie
profitierten von der Sorge vieler Anleger, die gegenwärtigen Streiks auf den
Minen der weltweit größten Förderer Angloplat und Implats könnten zu
Produktionsrückschlägen und damit auch neuen Engpässen am Markt führen. Die
südafrikanischen PLatinriesen Angloplat und Implats sind gemeinsam für über
die Hälfte der weltweiten Platinproduktion verantwortlich. Während Angloplat
seine Produktion dieses Jahr auf 2,45 Mill. Unzen schrauben will, plant
Implats eine Steigerung auf 1,1 Mill. Unzen. Insgesamt wurden vergangenes
Jahr weltweit 6,24 Mill. Unzen des weißen Edelmetalls gefördert.
Für reichlich Gesprächsstoff sorgt am Kap zudem noch immer die geplante
Übernahme der Absa Bank durch die britische Barclays. Allerdings befinden
sich die Gespräche noch in einem frühen Stadium. Zudem bedarf eine Übernahme
der Genehmigung der Zentralbank in Pretoria, die in der Vergangenheit wissen
ließ, die vier großen südafrikanischen Banken lieber in einheimischer Hand
zu sehen. Allerdings hat Präsident Thabo Mbeki vor einigen Tagen die
geplante Großinvestition der Briten am Kap ausdrücklich als einen
Vertrauensbeweis in die südafrikanische Wirtschaft gepriesen und
Zentralbankchef Tito Mboweni damit indirekt zur Billigung der Übernahme
gedrängt. Nach britischen Zeitungsberichten will Barclays mindestens 60
Prozent der Aktien an der viertgrößten Bank Südafrikas erwerben. Absas
Börsenwert wird zurzeit auf rund 40 Mrd. Rand (etwa fünf Mrd. Euro)
beziffert.
Die südafrikanische Währung konnte nach dem Bekanntwerden der Gespräche
zwischen Absa und Barclays in Erwartung eines starken ausländischen
Devisenzustroms abermals zulegen. Für einen Dollar wurden zuletzt 6,58 Rand
gezahlt, für einen Euro waren es rund 8,10 Rand. Der Rand, der in den
letzten beiden Jahr die mit Abstand stärksten Zugewinne aller Währungen
gegenüber dem Dollar erzielen konnte, hatte Anfang August als Reaktion auf
eine überraschende Senkung der Leitzinsen um 0,5 Prozent fast zehn Prozent
an Wert eingebüßt. Inzwischen hat er einen Gutteil dieser Verluste indes
wieder kompensiert.
Angesichts der niedrigen Zinsen am Kap sehen Experten wie Ernie Grün,
Forschungsanalyst bei Imara SP Reid, gute Aussichten für weitere Zugewinne
der Börse, auch wenn die Luft dünner wird und zwischenzeitlich eine
Atempause wahrscheinlich ist. Begründet wird dies von Grün zudem mit einer
möglichen weiteren Senkung der Leitzinsen am kommenden Donnerstag, mit den
weltweit hohen Rohstoffpreisen sowie der anhaltend starken
Verbrauchernachfrage, die den Supermarktketten und Warenhäusern am Kap
Rekordumsätze beschert. Daneben ist die Inflationsrate im August mit 3,7
Prozent auf ihren tiefsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen gefallen.
Ein Wermutstropfen fällt jedoch in den Becher der Euphorie: Um langfristig
zu wachsen, braucht Südafrika weit mehr Investitionen aus dem Ausland als
die knapp 1 Mrd. Dollar, die das Land 2003 erhielt. Doch diese Gelder lassen
noch immer auf sich warten.
Unternehmensresultate, die hohen Rohstoffpreise und die Kunde, dass sich die
britische Barclays Bank in Übernahmegesprächen mit der lokalen Bankengruppe
Absa befindet, haben den Gesamtindex der Johannesburger Börse (JSE) am
Wochenende auf das neue Allzeithoch von über 12000 Punkten katapultiert. Am
Freitag schloss die JSE bei 12115 Punkten - ihrem höchsten Stand in den
letzten 117 Jahren. Bereits in der Vorwoche hatte die JSE mehrmals neue
Gipfelmarken erklommen - und wenig deutet angesichts der günstigen
Wirtschaftsdaten gegenwärtig auf einen markanten Rückschlag hin.
Symptomatisch für die Festtagslaune ist auch, dass der Business Confidence
Index gerade erst auf den höchsten Stand der vergangenen 30 Jahre schnellte.
Gleichzeitig wuchs die Wirtschaft der Kaprepublik im zweiten Quartal um fast
vier Prozent - so stark wie seit zwei Jahren nicht mehr. Mit Erleichterung
konstatierten dabei viele Beobachter, dass auch der gebeutelte Goldindex
nach mageren Wochen wieder zu den Gewinnern zählte. Daran konnte auch der
starke Rand nichts ändern, der den Gewinnen der Goldkonzerne in den
vergangenen drei Jahren mächtig zugesetzt hat. Gleichwohl liegen die
Goldwerte, genau wie die Titel im Platin- und Technologiesektor, als einzige
noch immer hinter dem Stand zu Jahresbeginn.
Zugewinne verzeichneten zuletzt auch wieder die Platinwerte. Sie
profitierten von der Sorge vieler Anleger, die gegenwärtigen Streiks auf den
Minen der weltweit größten Förderer Angloplat und Implats könnten zu
Produktionsrückschlägen und damit auch neuen Engpässen am Markt führen. Die
südafrikanischen PLatinriesen Angloplat und Implats sind gemeinsam für über
die Hälfte der weltweiten Platinproduktion verantwortlich. Während Angloplat
seine Produktion dieses Jahr auf 2,45 Mill. Unzen schrauben will, plant
Implats eine Steigerung auf 1,1 Mill. Unzen. Insgesamt wurden vergangenes
Jahr weltweit 6,24 Mill. Unzen des weißen Edelmetalls gefördert.
Für reichlich Gesprächsstoff sorgt am Kap zudem noch immer die geplante
Übernahme der Absa Bank durch die britische Barclays. Allerdings befinden
sich die Gespräche noch in einem frühen Stadium. Zudem bedarf eine Übernahme
der Genehmigung der Zentralbank in Pretoria, die in der Vergangenheit wissen
ließ, die vier großen südafrikanischen Banken lieber in einheimischer Hand
zu sehen. Allerdings hat Präsident Thabo Mbeki vor einigen Tagen die
geplante Großinvestition der Briten am Kap ausdrücklich als einen
Vertrauensbeweis in die südafrikanische Wirtschaft gepriesen und
Zentralbankchef Tito Mboweni damit indirekt zur Billigung der Übernahme
gedrängt. Nach britischen Zeitungsberichten will Barclays mindestens 60
Prozent der Aktien an der viertgrößten Bank Südafrikas erwerben. Absas
Börsenwert wird zurzeit auf rund 40 Mrd. Rand (etwa fünf Mrd. Euro)
beziffert.
Die südafrikanische Währung konnte nach dem Bekanntwerden der Gespräche
zwischen Absa und Barclays in Erwartung eines starken ausländischen
Devisenzustroms abermals zulegen. Für einen Dollar wurden zuletzt 6,58 Rand
gezahlt, für einen Euro waren es rund 8,10 Rand. Der Rand, der in den
letzten beiden Jahr die mit Abstand stärksten Zugewinne aller Währungen
gegenüber dem Dollar erzielen konnte, hatte Anfang August als Reaktion auf
eine überraschende Senkung der Leitzinsen um 0,5 Prozent fast zehn Prozent
an Wert eingebüßt. Inzwischen hat er einen Gutteil dieser Verluste indes
wieder kompensiert.
Angesichts der niedrigen Zinsen am Kap sehen Experten wie Ernie Grün,
Forschungsanalyst bei Imara SP Reid, gute Aussichten für weitere Zugewinne
der Börse, auch wenn die Luft dünner wird und zwischenzeitlich eine
Atempause wahrscheinlich ist. Begründet wird dies von Grün zudem mit einer
möglichen weiteren Senkung der Leitzinsen am kommenden Donnerstag, mit den
weltweit hohen Rohstoffpreisen sowie der anhaltend starken
Verbrauchernachfrage, die den Supermarktketten und Warenhäusern am Kap
Rekordumsätze beschert. Daneben ist die Inflationsrate im August mit 3,7
Prozent auf ihren tiefsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen gefallen.
Ein Wermutstropfen fällt jedoch in den Becher der Euphorie: Um langfristig
zu wachsen, braucht Südafrika weit mehr Investitionen aus dem Ausland als
die knapp 1 Mrd. Dollar, die das Land 2003 erhielt. Doch diese Gelder lassen
noch immer auf sich warten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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