Börsengang steht auf der Kippe
Nach Medienberichten hat die südafrikanische Kommunikationsbehörde Icasa eine vorige Entscheidung annulliert, derzufolge der Festnetzanbieter Telkom 15 Prozent seiner Beteiligung am Mobilfunkkonzern Vodacom an den britischen Mobilfunkgiganten Vodafone für rund 22 Milliarden Rand verkaufen dürfe. Die Transaktion müsse noch mal beleuchtet und ausdrücklich genehmigt werden.
Vodacom wird derzeit zu gleichen Anteilen von Telkom und Vodafone gehalten.
Der Erlös aus der geplanten Transaktion soll zur Hälfte an Telkom-Aktionäre in Form einer Sonderdividende ausgezahlt werden (rund 19 Rand/Namibia-Dollar je Aktie). Vodacom soll im Zuge dieser Transaktion eine eigene Notierung am Johannesburger Markt (JSE) bekommen. Der 35-prozentige Restanteil, den Telkom nach dem Verkauf an Vodacom hält, soll an Telkom-Aktionäre verteilt werden. Nachdem die Telkom-Aktie im frühen Handelsverlauf um fast fünf Prozent gestiegen ist, stürzte sie nach der Icasa-Meldung sofort ab und schloss bei 112 Rand. "Die Vodafone-Transaktion ist eine Voraussetzung für den Börsengang. Die politisch motivierte Aktion seitens der Behörden gefährdet das wohl wichtigste Börsenereignis seit Jahren. Dies ist äußerst unprofessionell", so die Reaktion von Beobachtern.
Mit einer Marktkapitalisierung von fast 60 Milliarden Namibia-Dollar/Rand ist Telkom South Africa der mit Abstand größte Festnetzanbieter südlich der Sahara. Die südafrikanische Regierung behält immer noch einen beträchtlichen Anteil des Aktienkapitals von Telkom. Das Telkom-Papier hat in den letzten Monaten kräftig abgespeckt und dümpelt derzeit rund 67 Prozent unter seinem Allzeithoch. "Der Markt traut dem Telkom-Management nicht zu, mit seinen Vermögenswerten kreativ zu sein und Werte für Aktionäre zu schaffen. Vodacom ist das Sahnestückchen im Hause Telkom. Bislang sind alle Initiativen, Vodacom gewinnbringend zu verkaufen oder an der Börse zu emittieren, gescheitert. Der Grund hierfür ist der große Einfluss, den die südafrikanische Regierung als Teilhaber auf Telkom ausübt", so die Meinung eines renommierten Telekommunikationsanalysten. Und weiter: "Telkom an sich ist für die meisten Anleger uninteressant. Dies wird dadurch belegt, dass das Festnetzgeschäft im Aktienpreis mit nahezu Null bewertet wird. Die Mobilfunksparte in Afrika ist und bleibt für internationale Anleger interessant, nicht zuletzt weil sie fernab aller internationalen Rezessionsängste und Marktturbulenzen eine ureigene Dynamik hat."
Sollte der Börsengang von Vodacom vorerst scheitern, was am Freitag von der Geschäftsführung noch ausgeschlossen wurde, bleibt MTN weiter die einzige Mobilfunknotierung an den regionalen Märkten. Mit einem Börsenwert von rund 200 Milliarden Rand ist MTN der "mobile" Platzhirsch auf dem Schwarzen Kontinent. MTN ist Marktführer in neun afrikanischen Ländern - darunter Nigeria, Uganda, Ghana, Botswana und Kamerun -, und auch im Iran aktiv. Zwar erzielte man als Anleger bei MTN zuletzt nur eine Dividendenrendite von 0,9 Prozent, doch finanziert das Unternehmen dafür seine Akquisitionen aus dem hohen Cashflow. Aufgrund seiner Positionierung und seiner guten Wachstumsaussichten ist MTN der Standardwert für eine Mobilfunkinvestition in Afrika.
Der Wechselkurs des Rand ist im Zuge des Vodacom-Debakels unter die Räder gekommen und um 2,5 Prozent gegenüber dem US-Dollar gefallen. Sollte Vodafone seine Beteiligung an Vodacom aufstocken, würde dies etliche Milliarden Rand kosten und somit die Rand-Nachfrage auf den Devisenmärkten stark ankurbeln. Die gegenwärtige Unsicherheit führt dazu, dass dieser Impuls nun merklich geschwächt wird.
Vodacom wird derzeit zu gleichen Anteilen von Telkom und Vodafone gehalten.
Der Erlös aus der geplanten Transaktion soll zur Hälfte an Telkom-Aktionäre in Form einer Sonderdividende ausgezahlt werden (rund 19 Rand/Namibia-Dollar je Aktie). Vodacom soll im Zuge dieser Transaktion eine eigene Notierung am Johannesburger Markt (JSE) bekommen. Der 35-prozentige Restanteil, den Telkom nach dem Verkauf an Vodacom hält, soll an Telkom-Aktionäre verteilt werden. Nachdem die Telkom-Aktie im frühen Handelsverlauf um fast fünf Prozent gestiegen ist, stürzte sie nach der Icasa-Meldung sofort ab und schloss bei 112 Rand. "Die Vodafone-Transaktion ist eine Voraussetzung für den Börsengang. Die politisch motivierte Aktion seitens der Behörden gefährdet das wohl wichtigste Börsenereignis seit Jahren. Dies ist äußerst unprofessionell", so die Reaktion von Beobachtern.
Mit einer Marktkapitalisierung von fast 60 Milliarden Namibia-Dollar/Rand ist Telkom South Africa der mit Abstand größte Festnetzanbieter südlich der Sahara. Die südafrikanische Regierung behält immer noch einen beträchtlichen Anteil des Aktienkapitals von Telkom. Das Telkom-Papier hat in den letzten Monaten kräftig abgespeckt und dümpelt derzeit rund 67 Prozent unter seinem Allzeithoch. "Der Markt traut dem Telkom-Management nicht zu, mit seinen Vermögenswerten kreativ zu sein und Werte für Aktionäre zu schaffen. Vodacom ist das Sahnestückchen im Hause Telkom. Bislang sind alle Initiativen, Vodacom gewinnbringend zu verkaufen oder an der Börse zu emittieren, gescheitert. Der Grund hierfür ist der große Einfluss, den die südafrikanische Regierung als Teilhaber auf Telkom ausübt", so die Meinung eines renommierten Telekommunikationsanalysten. Und weiter: "Telkom an sich ist für die meisten Anleger uninteressant. Dies wird dadurch belegt, dass das Festnetzgeschäft im Aktienpreis mit nahezu Null bewertet wird. Die Mobilfunksparte in Afrika ist und bleibt für internationale Anleger interessant, nicht zuletzt weil sie fernab aller internationalen Rezessionsängste und Marktturbulenzen eine ureigene Dynamik hat."
Sollte der Börsengang von Vodacom vorerst scheitern, was am Freitag von der Geschäftsführung noch ausgeschlossen wurde, bleibt MTN weiter die einzige Mobilfunknotierung an den regionalen Märkten. Mit einem Börsenwert von rund 200 Milliarden Rand ist MTN der "mobile" Platzhirsch auf dem Schwarzen Kontinent. MTN ist Marktführer in neun afrikanischen Ländern - darunter Nigeria, Uganda, Ghana, Botswana und Kamerun -, und auch im Iran aktiv. Zwar erzielte man als Anleger bei MTN zuletzt nur eine Dividendenrendite von 0,9 Prozent, doch finanziert das Unternehmen dafür seine Akquisitionen aus dem hohen Cashflow. Aufgrund seiner Positionierung und seiner guten Wachstumsaussichten ist MTN der Standardwert für eine Mobilfunkinvestition in Afrika.
Der Wechselkurs des Rand ist im Zuge des Vodacom-Debakels unter die Räder gekommen und um 2,5 Prozent gegenüber dem US-Dollar gefallen. Sollte Vodafone seine Beteiligung an Vodacom aufstocken, würde dies etliche Milliarden Rand kosten und somit die Rand-Nachfrage auf den Devisenmärkten stark ankurbeln. Die gegenwärtige Unsicherheit führt dazu, dass dieser Impuls nun merklich geschwächt wird.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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