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„Buchter“ sind sich einig: Lüderitz bleibt Lüderitz

Die „Buchter“ stehen zusammen: „Ich denke, ganz Namibia kann von uns lernen. Solch ein Zusammenhalt habe ich noch nie zuvor gesehen“, sagte die gebürtige Lüderitzbuchterin Marion Schelkle gestern im AZ-Gespräch. „Ich hatte Gänsehaut, das war etwas Besonderes“, ergänzte Franci Carney und Birgit Eimbeck fügte hinzu: „Ich bin stolz auf dieses Dorf. Die Atmosphäre war einmalig.“ Zu der Zusammenkunft waren Politiker der Region eingeladen, allerdings sei nur Bürgermeisterin Susan Ndjaleka gekommen. An sie haben Bewohner zwei Fragen gerichtet: Wer hat einen Antrag zur Änderung des Stadtnamens eingereicht und wo sowie wann haben die öffentlichen Beratungen in diesem Zusammenhang stattgefunden? Das Stadtoberhaupt blieb am Mittwochabend eine Antwort schuldig, erklärte aber am Tag darauf auf AZ-Nachfrage: „Ich muss mich erst mit meinem (Stadt-) Rat darüber beraten, bevor ich diese Fragen beantworten kann.“ Und: „Ich bin mir dessen bewusst, dass bestimmte Personen für den neuen Namen sind und andere wiederum dagegen.“ Auf Bürgerinitiative wurde ein Gremium gebildet – das Lüderitz Heritage Committee –, das die Einwohner(-interessen) in dieser Sache vertreten soll. Zahlreiche Lüderitzbuchter haben zudem an dem Abend eine dort ausliegende Petition unterschrieben. Darin heißt es unter anderem, dass die Bewohner den Namen „Lüderitzbucht“ behalten wollen. Der Name „!Nami+nûs“ werde nicht akzeptiert, weil dieser nicht im Amtsblatt veröffentlicht worden und somit rechtlich nicht gültig sei. Die Petition wollen die „Buchter“ am 27. August nach einem Marsch durch den Ort der Stadtverwaltung überreichen, teilte das Komitee mit. Überdies fordern die Bewohner eine amtliche Entschuldigung von Charles Namoloh, Minister für Regional- und Lokalverwaltung, heißt es in der Erklärung des Komitees. Offenbar hatte Namoloh im Gespräch mit einer Tageszeitung gesagt, dass „die Buchter die öffentlichen Treffen im Zusammenhang mit der Namensänderung nicht besucht haben, weil sie vielleicht in Shebeens waren“. Indes hat Altpolitiker Prof. Gerhard Tötemeyer die Auffassung gestärkt, die mehrere Juristen diese Woche in der AZ dargelegt haben: Der Staatspräsident habe nicht die Befugnis, den Namen eines Ortes eigenmächtig zu ändern, dies könne per gesetzlicher Regelung (Local Authorities Act) nur der zuständige Minister für Lokal- und Regionalverwaltung machen. „Dem demokratischen Verständnis folgend sollte eine Namensänderung ohnehin zuerst auf lokaler Ebene besprochen werden“, sagte Tötemeyer gestern im AZ-Gespräch und ermunterte im konkreten Fall die Bürger, ihre demokratischen Rechte wahrzunehmen. „Hier sollte mal die Wählerschaft zu Wort kommen“, sagte der ehemalige Vizeminister für Lokal- und Regionalverwaltung (2000 bis 2004) sowie das Mitglied der ersten Abgrenzungskommission (1991). Staatspräsident Hifikepunye Pohamba hatte vor zwei Wochen eine Gebiets- und Verwaltungsreform verkündet, wonach neue Wahlkreise und eine Region gebildet sowie manche umbenannt wurden. Dabei hatte er auf die Umbenennung des Wahlkreises Lüderitz in !Nami+nûs hingewiesen und eine zweideutige Anmerkung zum Namen der Stadt Lüderitzbucht gemacht – was für große Verwirrung sorgte. Eine Anfrage der AZ, die der Staatskanzlei vorliegt und Aufklärung in dieser Sache bringen soll, blieb bis zum gestrigen Redaktionsschluss unbeantwortet. Die AZ hatte ebenfalls um Klarstellung des neuen Namens für den Wahlkreis gebeten, der in Pohambas Rede anders geschrieben war als im Amtsblatt – und laut Linguisten in beiden Fällen falsch ist (AZ berichtete). Von Erwin Leuschner und Stefan Fischer, Swakopmund/Windhoek/ Lüderitzbucht

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Allgemeine Zeitung 2024-11-29

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