Bäume an den Fernstraßen Namibias: Tambuti, das 'Afrikanische Sandelholz', Spirostachys africana (Euphorbiaceae)
Diese schönen Tambutibäume stehen an dem ersten Rastplatz östlich von Otavi an der B8 nach Grootfontein und Rundu. Tambutibäume sind auch im weiteren Verlauf dieser Straße und an der B1 ab Otavi nach Norden recht häufig. Der Baum kommt auch im östlichen Teil der Etoschapfanne und im Kaokoveld oft vor. Er kann bis zu 20 m hoch werden und ist leicht an seinem geraden, grauschwarzen Stamm mit rauher Rinde zu erkennen, die in rechteckige Plättchen zerplatzt. Auch die hängende Wuchsform der Zweige fällt auf. Das frische Frühjahrslaub ist zunächst braunrot, wird später grün und verfärbt sich im Herbst tief rot.
Bei näherer Betrachtung erkennt man, dass die relativ kleinen, meist eiförmigen Blätter am Rand fein gekerbt sind. Dort, wo der Blattstiel in das Blatt übergeht, sitzen zwei kleine, braune Drüsen. Reißt man ein solches Blättchen ab, so quillt ein weißer Milchsaft hervor. Der Tambuti gehört nämlich zu den Wolfsmilchgewächsen (Euphorbiaceae) und dieser Milchsaft ist ein häufiges Merkmal dieser Pflanzenfamilie. Der Saft des Tambutibaumes brennt auf der Haut und ruft Blasen hervor. Bei Berührung mit den Augen verursacht er starke Schmerzen und kann zum Erblinden führen. Deshalb ist auch bei der Bearbeitung des Holzes Vorsicht geboten. Bei den namibischen Jägervölkern wurde dieser giftige Milchsaft ebenso wie der Saft verschiedener anderer Pflanzen zur Herstellung von Pfeilgift und als Fischgift verwendet. Er schützt außerdem das Holz gegen Insekten.
Das Splintholz des Tambutibaumes ist cremefarben, das Kernholz glänzend dunkelbraun. Es hat eine besonders schöne Maserung und ist sehr schwer. Auch gilt es als fast unzerstörbar und lässt sich gut polieren. Obgleich es schwer zu bearbeiten ist, werden daraus schöne Möbel hergestellt. In den Simbabwe-Ruinen hat man Tambutiholz gefunden, dessen Alter mit der C14-Methode auf 1250 bis 1530 Jahre bestimmt wurde. Tambutiholz wurde früher viel zu Zaunpfählen und als Grubenholz (Tsumeb) verwendet. Deshalb sind viele Tambutis abgeholzt worden. Heute steht der Tambuti unter Naturschutz.
Als Feuerholz ist Tambuti ungeeignet, weil der Rauch Kopfschmerzen und Übelkeit verursacht. Fleisch, das darauf gegrillt wird, schmeckt unangenehmen und verursacht Übelkeit. Zur Herstellung von Ochsenjochen erwies sich das Holz ebenfalls als ungeeignet, weil solche Joche brandwundenartige Verletzungen auf den Nacken der Ochsen verursachten.
Wie viele Giftpflanzen findet auch der Tambuti verschiedene medizinische Anwendungen. Ein Kenner der namibischen Tierwelt hat wiederholt beobachtet, dass Antilopenkälber bei Durchfall einige Tambutiblätter fressen und dass dadurch ihre Verdauung reguliert wird. In der afrikanischen Volksmedizin wird der Saft des Tambutis auf Geschwüre und Furunkel gerieben. Der Dampf der gekochten Wurzeln soll Augenleiden heilen. Ein Wurzelauszug soll gegen Magengeschwüre helfen und außerdem Maden von Verletzungen der Rinder fernhalten. Aus der getrockneten pulverisierten Rinde wird eine Salbe gegen Hautausschläge bei Babies bereitet.
Das Tambutiholz hat einen dauerhaften angenehmen Geruch, das ihm den englischen Namen "African Sandalwood" oder 'afrikanisches Sandelholz' verleiht. Die Herero streuen fein gestampfte Blätter und Zweige auf die Glut und halten ihre Kleidung in den aromatischen Rauch. Das pulverisierte Holz mit Fett vermischt wird als Duftstoff in das Haar gerieben. Aus dem harten Kernholz schnitzen sie duftende Perlenketten. Tambutiholzspäne, zwischen die Wäsche gelegt, sollen Insekten fernhalten. Im Allgemeinen hat der Tambuti keine Dornen, junge Triebe können jedoch manchmal verdornen.
Etwa ab September erscheinen die spiraligen, kätzchenartigen Blütenähren mit vielen männlichen und nur wenigen weiblichen Blüten an der Basis. Die Früchte sind bräunliche, dreisamige Kapseln, von etwa 1 cm Durchmesser, die in drei Teile aufspringen und etwa ab Oktober bis Dezember reif werden. Die abgefallenen Früchte werden oft von dem kleinen grauen Tambutispinner angestochen, der seine Eier darin ablegt. Die Larven schlüpfen im Inneren der Früchte. Wenn es ihnen in der Sonne zu warm wird, bewegen sie sich ruckartig und bewirken dadurch, daß die Samen bis zu 30 cm in die Höhe springen und an einer anderen Stelle landen. Darum ist der Baum auch als "jumping bean tree" oder 'Springbohnenbaum' bekannt. Wie man an den Blüten und an den für Wolfsmilchgewächse typischen dreikapseligen Früchten erkennen kann, hat er jedoch mit Bohnen nichts zu tun.
Der Tambuti ist ein sehr dekorativer Baum und für alle frostfreien Gebiete geeignet. Man kann ihn auch in großen Töpfen ziehen.
Name: A. tambotie; E. tambuti, ,African sandalwood' H. orupapa; D/N. auib, awuib; Ky. & Nd. omuhongo. Der botansiche Name Spirostachys bedeutet 'sprialige Ähre' und bezieht sich auf die Form der Blütenähre, der Artname africana weist darauf hin, dass diese Art in Afrika vorkommt.
Bei näherer Betrachtung erkennt man, dass die relativ kleinen, meist eiförmigen Blätter am Rand fein gekerbt sind. Dort, wo der Blattstiel in das Blatt übergeht, sitzen zwei kleine, braune Drüsen. Reißt man ein solches Blättchen ab, so quillt ein weißer Milchsaft hervor. Der Tambuti gehört nämlich zu den Wolfsmilchgewächsen (Euphorbiaceae) und dieser Milchsaft ist ein häufiges Merkmal dieser Pflanzenfamilie. Der Saft des Tambutibaumes brennt auf der Haut und ruft Blasen hervor. Bei Berührung mit den Augen verursacht er starke Schmerzen und kann zum Erblinden führen. Deshalb ist auch bei der Bearbeitung des Holzes Vorsicht geboten. Bei den namibischen Jägervölkern wurde dieser giftige Milchsaft ebenso wie der Saft verschiedener anderer Pflanzen zur Herstellung von Pfeilgift und als Fischgift verwendet. Er schützt außerdem das Holz gegen Insekten.
Das Splintholz des Tambutibaumes ist cremefarben, das Kernholz glänzend dunkelbraun. Es hat eine besonders schöne Maserung und ist sehr schwer. Auch gilt es als fast unzerstörbar und lässt sich gut polieren. Obgleich es schwer zu bearbeiten ist, werden daraus schöne Möbel hergestellt. In den Simbabwe-Ruinen hat man Tambutiholz gefunden, dessen Alter mit der C14-Methode auf 1250 bis 1530 Jahre bestimmt wurde. Tambutiholz wurde früher viel zu Zaunpfählen und als Grubenholz (Tsumeb) verwendet. Deshalb sind viele Tambutis abgeholzt worden. Heute steht der Tambuti unter Naturschutz.
Als Feuerholz ist Tambuti ungeeignet, weil der Rauch Kopfschmerzen und Übelkeit verursacht. Fleisch, das darauf gegrillt wird, schmeckt unangenehmen und verursacht Übelkeit. Zur Herstellung von Ochsenjochen erwies sich das Holz ebenfalls als ungeeignet, weil solche Joche brandwundenartige Verletzungen auf den Nacken der Ochsen verursachten.
Wie viele Giftpflanzen findet auch der Tambuti verschiedene medizinische Anwendungen. Ein Kenner der namibischen Tierwelt hat wiederholt beobachtet, dass Antilopenkälber bei Durchfall einige Tambutiblätter fressen und dass dadurch ihre Verdauung reguliert wird. In der afrikanischen Volksmedizin wird der Saft des Tambutis auf Geschwüre und Furunkel gerieben. Der Dampf der gekochten Wurzeln soll Augenleiden heilen. Ein Wurzelauszug soll gegen Magengeschwüre helfen und außerdem Maden von Verletzungen der Rinder fernhalten. Aus der getrockneten pulverisierten Rinde wird eine Salbe gegen Hautausschläge bei Babies bereitet.
Das Tambutiholz hat einen dauerhaften angenehmen Geruch, das ihm den englischen Namen "African Sandalwood" oder 'afrikanisches Sandelholz' verleiht. Die Herero streuen fein gestampfte Blätter und Zweige auf die Glut und halten ihre Kleidung in den aromatischen Rauch. Das pulverisierte Holz mit Fett vermischt wird als Duftstoff in das Haar gerieben. Aus dem harten Kernholz schnitzen sie duftende Perlenketten. Tambutiholzspäne, zwischen die Wäsche gelegt, sollen Insekten fernhalten. Im Allgemeinen hat der Tambuti keine Dornen, junge Triebe können jedoch manchmal verdornen.
Etwa ab September erscheinen die spiraligen, kätzchenartigen Blütenähren mit vielen männlichen und nur wenigen weiblichen Blüten an der Basis. Die Früchte sind bräunliche, dreisamige Kapseln, von etwa 1 cm Durchmesser, die in drei Teile aufspringen und etwa ab Oktober bis Dezember reif werden. Die abgefallenen Früchte werden oft von dem kleinen grauen Tambutispinner angestochen, der seine Eier darin ablegt. Die Larven schlüpfen im Inneren der Früchte. Wenn es ihnen in der Sonne zu warm wird, bewegen sie sich ruckartig und bewirken dadurch, daß die Samen bis zu 30 cm in die Höhe springen und an einer anderen Stelle landen. Darum ist der Baum auch als "jumping bean tree" oder 'Springbohnenbaum' bekannt. Wie man an den Blüten und an den für Wolfsmilchgewächse typischen dreikapseligen Früchten erkennen kann, hat er jedoch mit Bohnen nichts zu tun.
Der Tambuti ist ein sehr dekorativer Baum und für alle frostfreien Gebiete geeignet. Man kann ihn auch in großen Töpfen ziehen.
Name: A. tambotie; E. tambuti, ,African sandalwood' H. orupapa; D/N. auib, awuib; Ky. & Nd. omuhongo. Der botansiche Name Spirostachys bedeutet 'sprialige Ähre' und bezieht sich auf die Form der Blütenähre, der Artname africana weist darauf hin, dass diese Art in Afrika vorkommt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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