Bäume an Rastplätzen & Fernstraßen
Im Volksmund sind diese beiden Akazien allgemein als Basterkameldorn bekannt. Sie sind nämlich ohne Lupe und Geduld kaum voneinander zu unterscheiden. Der Name Basterkameldorn sollte jedoch der tatsächlichen Kreuzung zwischen dem Kameldornbaum (Acacia erioloba) und dem Fahlkameldorn (A. haematoxylon), nämlich der (A. giraffae) vorbehalten bleiben. Der Fahlkameldorn kommt nur südöstlich von Rehoboth vor und auch die Kreuzung beschränkt sich auf dieses Gebiet. [s. Artikel vom November 2010, Az Archiv im Internet].
Die Lüderitzakazie und die Rotrindenakazie haben beide sowohl gerade weiße Dornen als auch Hakendornen. Die geraden Dornen sind manchmal an frischen Trieben ganz ungewöhnlich lang. Bis zu einem gewissen Grade lassen sich diese beiden Arten nach ihrem Standort unterscheiden, denn die Rotrindenakazie bevorzugt steinigen Untergrund, während die Lüderitzakazie eher auf Sandboden zu finden ist, daher auch der englische Name "Kalahari acacia". Schon aus diesem Grunde findet man die Lüderitzakazie vorwiegend in den östlichen Landesteilen, während die Rotrindenakazie hauptsächlich im Westen vorkommt. In der Landesmitte überschneiden sich die Verbreitungsgebiete jedoch. Beide Arten sind sehr häufig und die Rotrindenakazie überwuchert am Namibrand vom Erongo an nordwärts große Gebiete ähnlich wie die Hakendornakazie in der Landesmitte.
In den einheimischen Sprachen wird offenbar keine Unterscheidung zwischen beiden Arten getroffen.
H. omungondo, N. !gûú.b, Nd. omutsiyamatsi, Ky. omutyuula
Der botanische Name "Acacia" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "mit Dornen". Der Artname luederitzii bezieht sich entweder auf Adolf Lüderitz, den Gründer der Hafenstadt, oder aber auf dessen Bruder, der in dem damaligen Südwestafrika Pflanzen gesammelt hat. Für den Artnamen Reficiens konnte ich keine Erklärung finden.
Bemerkungen: Die Lüderitzakazie ist also in jeder Hinsicht größer und üppiger als die Rotrindenakazie. Letztere hat jedoch ein größeres Verbreitungsgebiet als die Lüderitzakazie. Ihre rotbraunen Zweige sind in der trockenen Jahreszeit, wenn sie nicht vom Laub verdeckt werden, besonders auffallend. Der Afrikaanse Name "haak-en-steek', d.h. 'haken und stechen' bezieht sich auf die gekrümmten und die geraden Dornen. Wie der englische Name "false umbrella thorn", d.h. "falsche Schirmakazie" andeutet, kann besonders die Lüderitzakazie mit der Ringelhülsenakazie (Acacia tortilis subsp. heteracantha), verwechselt werden. Letztere hat jedoch in der Regel eine üppigere und gerundetere Krone mit einem dichten Geflecht feiner Zweige. Am deutlichsten ist der Unterschied an den schmalen geringelten Hülsen zu erkennen.
Die Wurzelrinde der Lüderitzakazie diente den San-Jägern bevorzugt zur Herstellung von Köchern. Dazu schneiden sie ein Stück Wurzel in passender Länge ab und erhitzen es über dem Feuer. Danach löst sich die Rinde und kann vorsichtig in einem Stück von der Wurzel abgezogen werden. Ein Ende wird nun mit einem Stück Oryxfell verschlossen und der gesamte Köcher in Abständen mit Fellstreifen verstärkt. Den oberen Verschluss bildet ein weiches Material wie etwas "wilde Baumwolle" oder ein Hasenschwanz
Die Blütezeit der Rotrindenakazie ist weniger begrenzt wie die der Lüderitzakazie. In ihrem mehr westlichen Verbreitungsgebiet ist der Regenfall sehr unberechenbar. Viele Pflanzen dort blühen deshalb, unabhängig von der Jahreszeit, wenn es geregnet hat.
Acacia luederitzii
D. Lüderitzakazie
E. bastard umbrella thorn
A. baster haak-en-steek
Vorwiegend auf Sandboden
Rinde: sehr rau und rissig, dunkelgrau bis rotbraun bis fast schwarz, längsrissig, junge Zweige graubraun bis rotbraun, dicht mit grauen bis weißlichen Härchen bedeckt
Dornen: Dunkle, gekrümmte Dornenpaare und gerade weiße Dornenpaare auf demselben Baum, manchmal ein Hakendorn und ein gerader Dorn als Paar. Die geraden Dornen können in der Jugend braun sein und an neuen Trieben bis 10 cm lang werden. Sie stehen häufig etwas rückwärts geneigt
Blätter: 3 - 9 Fiederpaare mit je 10 - 26 Blättchenpaaren, Blättchen sehr klein, am Rande bewimpert.
Blüten: weißliche bis cremefarbene Blütenköpfchen von Nov-Feb
Hülsen: zahlreich, flach, gerade, lederig, dunkel rotbraun bis 10 cm lang und 1 - 2 cm breit; springen auf, wenn die Samen reif sind
Nutzung: Giraffen, Elefanten und Kudus äsen das Laub, Paviane und Impalas fressen die Hülsen, doch ist diese Akazie weniger beliebt als viele andere. Springböcke und Giraffen bevorzugen die Blüten beider Arten
Acacia reficiensD. Rotrindenakazie
E. false umbrella thorn
A. vals haak-en-steek
Vorwiegend auf steinigem Untergrund
Stamm und Zweige auffallend rotbraun (deutscher Name!), die jungen Zweige sind fein samtartig behaart.
Dornen: Vorwiegend paarweise angeordnete Hakendornen, kann aber auch gerade weiße Dornenpaare haben, besonders an frischen Trieben.
Blätter: 1 - 4 Fiederpaare und 5 - 11 Blättchenpaare, kahl oder nur mit sehr vereinzelte Härchen (Lupe)
Blüten: weißliche bis cremefarbene Blütenköpfchen Jan-Feb
Hülsen: zahlreich, rotbraun, gerade, flach, holzig, etwa 5-8 cm lang und höchstens 1 cm breit. springen auf, wenn die Samen reif sind
Nutzung: Ein Tee aus der Innenrinde der Zweige fördert die Ausstoßung der Nachgeburt, während ein Aufguss der Wurzelrinde Männern mit Schwierigkeiten beim Wasserlassen helfen kann. In der Kaokoregion wird diese Rinde in die Milch gegeben, um sie dick werden zu lassen. Die Samen werden in heißer Asche gebacken, zerstampft und mit Tabak vermischt als Schnupftabak verwendet.
Die Lüderitzakazie und die Rotrindenakazie haben beide sowohl gerade weiße Dornen als auch Hakendornen. Die geraden Dornen sind manchmal an frischen Trieben ganz ungewöhnlich lang. Bis zu einem gewissen Grade lassen sich diese beiden Arten nach ihrem Standort unterscheiden, denn die Rotrindenakazie bevorzugt steinigen Untergrund, während die Lüderitzakazie eher auf Sandboden zu finden ist, daher auch der englische Name "Kalahari acacia". Schon aus diesem Grunde findet man die Lüderitzakazie vorwiegend in den östlichen Landesteilen, während die Rotrindenakazie hauptsächlich im Westen vorkommt. In der Landesmitte überschneiden sich die Verbreitungsgebiete jedoch. Beide Arten sind sehr häufig und die Rotrindenakazie überwuchert am Namibrand vom Erongo an nordwärts große Gebiete ähnlich wie die Hakendornakazie in der Landesmitte.
In den einheimischen Sprachen wird offenbar keine Unterscheidung zwischen beiden Arten getroffen.
H. omungondo, N. !gûú.b, Nd. omutsiyamatsi, Ky. omutyuula
Der botanische Name "Acacia" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "mit Dornen". Der Artname luederitzii bezieht sich entweder auf Adolf Lüderitz, den Gründer der Hafenstadt, oder aber auf dessen Bruder, der in dem damaligen Südwestafrika Pflanzen gesammelt hat. Für den Artnamen Reficiens konnte ich keine Erklärung finden.
Bemerkungen: Die Lüderitzakazie ist also in jeder Hinsicht größer und üppiger als die Rotrindenakazie. Letztere hat jedoch ein größeres Verbreitungsgebiet als die Lüderitzakazie. Ihre rotbraunen Zweige sind in der trockenen Jahreszeit, wenn sie nicht vom Laub verdeckt werden, besonders auffallend. Der Afrikaanse Name "haak-en-steek', d.h. 'haken und stechen' bezieht sich auf die gekrümmten und die geraden Dornen. Wie der englische Name "false umbrella thorn", d.h. "falsche Schirmakazie" andeutet, kann besonders die Lüderitzakazie mit der Ringelhülsenakazie (Acacia tortilis subsp. heteracantha), verwechselt werden. Letztere hat jedoch in der Regel eine üppigere und gerundetere Krone mit einem dichten Geflecht feiner Zweige. Am deutlichsten ist der Unterschied an den schmalen geringelten Hülsen zu erkennen.
Die Wurzelrinde der Lüderitzakazie diente den San-Jägern bevorzugt zur Herstellung von Köchern. Dazu schneiden sie ein Stück Wurzel in passender Länge ab und erhitzen es über dem Feuer. Danach löst sich die Rinde und kann vorsichtig in einem Stück von der Wurzel abgezogen werden. Ein Ende wird nun mit einem Stück Oryxfell verschlossen und der gesamte Köcher in Abständen mit Fellstreifen verstärkt. Den oberen Verschluss bildet ein weiches Material wie etwas "wilde Baumwolle" oder ein Hasenschwanz
Die Blütezeit der Rotrindenakazie ist weniger begrenzt wie die der Lüderitzakazie. In ihrem mehr westlichen Verbreitungsgebiet ist der Regenfall sehr unberechenbar. Viele Pflanzen dort blühen deshalb, unabhängig von der Jahreszeit, wenn es geregnet hat.
Acacia luederitzii
D. Lüderitzakazie
E. bastard umbrella thorn
A. baster haak-en-steek
Vorwiegend auf Sandboden
Rinde: sehr rau und rissig, dunkelgrau bis rotbraun bis fast schwarz, längsrissig, junge Zweige graubraun bis rotbraun, dicht mit grauen bis weißlichen Härchen bedeckt
Dornen: Dunkle, gekrümmte Dornenpaare und gerade weiße Dornenpaare auf demselben Baum, manchmal ein Hakendorn und ein gerader Dorn als Paar. Die geraden Dornen können in der Jugend braun sein und an neuen Trieben bis 10 cm lang werden. Sie stehen häufig etwas rückwärts geneigt
Blätter: 3 - 9 Fiederpaare mit je 10 - 26 Blättchenpaaren, Blättchen sehr klein, am Rande bewimpert.
Blüten: weißliche bis cremefarbene Blütenköpfchen von Nov-Feb
Hülsen: zahlreich, flach, gerade, lederig, dunkel rotbraun bis 10 cm lang und 1 - 2 cm breit; springen auf, wenn die Samen reif sind
Nutzung: Giraffen, Elefanten und Kudus äsen das Laub, Paviane und Impalas fressen die Hülsen, doch ist diese Akazie weniger beliebt als viele andere. Springböcke und Giraffen bevorzugen die Blüten beider Arten
Acacia reficiensD. Rotrindenakazie
E. false umbrella thorn
A. vals haak-en-steek
Vorwiegend auf steinigem Untergrund
Stamm und Zweige auffallend rotbraun (deutscher Name!), die jungen Zweige sind fein samtartig behaart.
Dornen: Vorwiegend paarweise angeordnete Hakendornen, kann aber auch gerade weiße Dornenpaare haben, besonders an frischen Trieben.
Blätter: 1 - 4 Fiederpaare und 5 - 11 Blättchenpaare, kahl oder nur mit sehr vereinzelte Härchen (Lupe)
Blüten: weißliche bis cremefarbene Blütenköpfchen Jan-Feb
Hülsen: zahlreich, rotbraun, gerade, flach, holzig, etwa 5-8 cm lang und höchstens 1 cm breit. springen auf, wenn die Samen reif sind
Nutzung: Ein Tee aus der Innenrinde der Zweige fördert die Ausstoßung der Nachgeburt, während ein Aufguss der Wurzelrinde Männern mit Schwierigkeiten beim Wasserlassen helfen kann. In der Kaokoregion wird diese Rinde in die Milch gegeben, um sie dick werden zu lassen. Die Samen werden in heißer Asche gebacken, zerstampft und mit Tabak vermischt als Schnupftabak verwendet.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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