Bäume an Rastplätzen und Fernstraßen
Im Oktober wird in Namibia der Tag des Baumes gefeiert. Dieser hat seinen Ursprung in den USA, wo Julius Sterling Morton, ein Zeitungsredakteur durch seine Öffentlichkeitsarbeit so viel Begeisterung für Bäume wecken konnte, dass im April 1872 anlässlich des ersten offiziellen Baumpflanztages in Nebraska von zahllosen Freiwilligen mehr als eine Million Bäume gepflanzt wurden. Heute wird der Baumpflanztag alljährlich fast weltweit begangen. Er findet je nach Klima und Breitengrad immer zu der Jahreszeit statt, die den jungen Bäumen die besten Wachstumsbedingungen bietet.
Aus diesem Anlass fanden im ganzen Land verschiedene Veranstaltungen statt, von denen hier nur einige erwähnt werden sollen. Das Forstdirektorat organisiert jedes Jahr meist bei Schulen im ganzen Land Baumpflanzveranstaltungen. Total Namibia unterstützt diese Unterfangen schon seit zehn Jahren, indem sie Schulen, bei denen die Bäume gut versorgt werden, Preise im Form von Schiebkarren, Spaten, Gießkannen usw stiften. Außerdem veröffentlicht das Forstdirektorat jedes Jahr eine ausführliche, bunt illustrierte Broschüre über den Baum des Jahres.
Die Windhoeker Stadtverwaltung hatte im vergangenen Jahr 300 Bäume gepflanzt. Als bekannt wurde, dass Rosh Pinah 1000 Bäume gepflanzt hat, packte Windhoek als Hauptstadt der Ehrgeiz und sie nahmen sich vor, in diesem Jahr 2000 Bäume zu pflanzen, von denen schon 1800 im Boden sind. Es handelt sich dabei hauptsächlich um einheimische Bäume. Gepflanzt werden sie bei Schulen, Kindergärten und Spielplätzen, bei den beiden städtischen Schwimmbädern und auf dem Friedhof.
Nachdem die Vereinten Nationen das Jahr 2011 zum internationalen Jahr der Wälder erklärt hatten, startete die Umweltorganisation NADEET (Namib Desert Environmental Education Trust) vom privaten Naturreservat Namib Rand das "365-Bäume-Projekt" mit dem Ziel, dieses Jahr in der Hardap-Region für jeden Tag einen Baum zu pflanzen. Wer an diesem Projekt teilnehmen will, meldet sich bei NADEET, bereitet das Pflanzloch vor und sagt, welche Art Baum gewünscht wird. Das NADEET-Team bringt den Setzling und die Empfänger pflanzen den Baum selbst. Er bekommt eine Nummer, wird fotografiert und ins Internet gestellt, wo man unter www.nadeet.org/trees.html nachsehen kann, wo diese Bäume bereits gepflanzt wurden. Auf diese Weise übernehmen die Menschen selbst die Verantwortung für ihren Baum.
Eine ähnlich originelle Idee hatte die Firma Suzuki, indem sie der Windhoeker Stadtverwaltung schon seit Oktober 2010 für jedes verkaufte Auto einen Baum stiftet. Hundert Bäumchen sind bereits im Zuge der oben erwähnten 1800 Bäume gepflanzt, währen die nächste Sendung von 50 demnächst geliefert wird.
Das Nationale Botanische Forschungsinstitut (NBRI) in Zusammenarbeit mit der Botanischen Gesellschaft veranstaltete am 1. Oktober einen gut besuchten Verkauf einheimischer Bäume, Sträucher und Sukkulenten und die Leiterin des Gartens beantwortete Fragen nach Pflege und Voraussetzungen für das gute Gedeihen derselben.
Außerdem wurde zum 5. Mal die Baumurkunde der Botanischen Gesellschaft verliehen. Mit dieser Urkunde werden alljährlich drei verschiedene Personen oder Instanzen geehrt, die einheimische Bäume in ihre Bauvorhaben integriert oder die viele einheimische Bäume gepflanzt haben. Die Vereinigung möchte damit der Unsitte entgegenwirken, dass Baugelände sehr häufig zunächst von allem natürlichen Bewuchs befreit und anschließend - wenn überhaupt - mit möglichst schnellwüchsigen exotischen Arten bepflanzt wird. Nach Ansicht vieler Wissenschaftler müssen wir infolge des Klimawandels mit sehr schwankenden Regenmengen rechnen. Sehr wahrscheinlich haben einheimische Bäume eine bessere Chance zukünftige Dürreperioden zu überleben wie die Exoten, und wenn man bereits vorhandene Bäume stehen lässt, hat man einen Vorsprung von mehreren Jahren vor neu gepflanzten jungen Bäumchen. Unsere einheimischen Bäume - allen voran die alten Kameldornbäume, die es in Klein Windhoek und Eros zum Glück noch gibt - geben unserer Stadt ein individuelles Aussehen - man sieht: hier bin ich in Afrika.
Die diesjährigen Empfänger der Baumurkunde waren Suzuki, Nadeet und Urban Dynamics. Letztere wurden für den schönen Kameldornbaum vor ihrem Büro an der Ecke Nelson-Mandela-Ave/Hugo-Hahn-Str und zwei weitere ebensolche Bäume auf ihrem Grundstück geehrt, die sie in ihre Gebäude integriert haben.
Der diesjährige Baum des Jahr ist der Marulabaum (Sclerocarya birrea subsp. caffra) und die gut illustrierte und sehr informative Broschüre dazu gibt es gratis im Botanischen Institut und im Forstdirektorat. In der Serie "Bäume an Rastplätzen und Fernstraßen" wurde der Marulabaum im Juni 2009 ausführlich beschrieben (im Archiv der Internetseite der Allgemeinen Zeitung nachzulesen). Deshalb soll hier nur kurz darauf eingegangen werden.
Ihr deutlichstes immer vorhandenes Merkmal ist der grau gesprenkelte Stamm, an dem die Rinde in runden Plättchen abplatzt und dabei flache, glatte Vertiefungen hinterlässt. Marulabäume sind fast immer einstämmig, häufig höher als acht Meter und ihre schön gerundeten Kronen ragen oft weit aus dem umgebenden Busch hervor. Daran sind sie an der B1 ab Otavi und an der B8 ab Grootfontein leicht zu erkennen, wo sie auch häufig als Schattenbäume an den Rastplätzen stehen.
Der Marulabaum gehört zu den wertvollsten Bäumen Afrikas. In Owambo trägt ein Marulabaum durchschnittlich eine Tonne Früchte, von denen jede viermal so viel Vitamin C enthält wie eine Apfelsine. Die Marulanüsse haben einen Fettgehalt von 50 - 60%. Beim Kochen tritt das Öl aus und wird als Speiseöl und Schönheitsmittel sowie zur Herstellung einer milden Gesichtsseife verwendet. Die Frucht verschafft vielen Frauen in ländlichen Gebieten ein Einkommen. Die sehr harte Schale des Marulakerns lässt sich maschinell nicht knacken, ohne die sehr weiche Nuss zu beschädigen. Deshalb beruht die Herstellung von Marualöl und -seife zum größten Teil auf Handarbeit.
Aus diesem Anlass fanden im ganzen Land verschiedene Veranstaltungen statt, von denen hier nur einige erwähnt werden sollen. Das Forstdirektorat organisiert jedes Jahr meist bei Schulen im ganzen Land Baumpflanzveranstaltungen. Total Namibia unterstützt diese Unterfangen schon seit zehn Jahren, indem sie Schulen, bei denen die Bäume gut versorgt werden, Preise im Form von Schiebkarren, Spaten, Gießkannen usw stiften. Außerdem veröffentlicht das Forstdirektorat jedes Jahr eine ausführliche, bunt illustrierte Broschüre über den Baum des Jahres.
Die Windhoeker Stadtverwaltung hatte im vergangenen Jahr 300 Bäume gepflanzt. Als bekannt wurde, dass Rosh Pinah 1000 Bäume gepflanzt hat, packte Windhoek als Hauptstadt der Ehrgeiz und sie nahmen sich vor, in diesem Jahr 2000 Bäume zu pflanzen, von denen schon 1800 im Boden sind. Es handelt sich dabei hauptsächlich um einheimische Bäume. Gepflanzt werden sie bei Schulen, Kindergärten und Spielplätzen, bei den beiden städtischen Schwimmbädern und auf dem Friedhof.
Nachdem die Vereinten Nationen das Jahr 2011 zum internationalen Jahr der Wälder erklärt hatten, startete die Umweltorganisation NADEET (Namib Desert Environmental Education Trust) vom privaten Naturreservat Namib Rand das "365-Bäume-Projekt" mit dem Ziel, dieses Jahr in der Hardap-Region für jeden Tag einen Baum zu pflanzen. Wer an diesem Projekt teilnehmen will, meldet sich bei NADEET, bereitet das Pflanzloch vor und sagt, welche Art Baum gewünscht wird. Das NADEET-Team bringt den Setzling und die Empfänger pflanzen den Baum selbst. Er bekommt eine Nummer, wird fotografiert und ins Internet gestellt, wo man unter www.nadeet.org/trees.html nachsehen kann, wo diese Bäume bereits gepflanzt wurden. Auf diese Weise übernehmen die Menschen selbst die Verantwortung für ihren Baum.
Eine ähnlich originelle Idee hatte die Firma Suzuki, indem sie der Windhoeker Stadtverwaltung schon seit Oktober 2010 für jedes verkaufte Auto einen Baum stiftet. Hundert Bäumchen sind bereits im Zuge der oben erwähnten 1800 Bäume gepflanzt, währen die nächste Sendung von 50 demnächst geliefert wird.
Das Nationale Botanische Forschungsinstitut (NBRI) in Zusammenarbeit mit der Botanischen Gesellschaft veranstaltete am 1. Oktober einen gut besuchten Verkauf einheimischer Bäume, Sträucher und Sukkulenten und die Leiterin des Gartens beantwortete Fragen nach Pflege und Voraussetzungen für das gute Gedeihen derselben.
Außerdem wurde zum 5. Mal die Baumurkunde der Botanischen Gesellschaft verliehen. Mit dieser Urkunde werden alljährlich drei verschiedene Personen oder Instanzen geehrt, die einheimische Bäume in ihre Bauvorhaben integriert oder die viele einheimische Bäume gepflanzt haben. Die Vereinigung möchte damit der Unsitte entgegenwirken, dass Baugelände sehr häufig zunächst von allem natürlichen Bewuchs befreit und anschließend - wenn überhaupt - mit möglichst schnellwüchsigen exotischen Arten bepflanzt wird. Nach Ansicht vieler Wissenschaftler müssen wir infolge des Klimawandels mit sehr schwankenden Regenmengen rechnen. Sehr wahrscheinlich haben einheimische Bäume eine bessere Chance zukünftige Dürreperioden zu überleben wie die Exoten, und wenn man bereits vorhandene Bäume stehen lässt, hat man einen Vorsprung von mehreren Jahren vor neu gepflanzten jungen Bäumchen. Unsere einheimischen Bäume - allen voran die alten Kameldornbäume, die es in Klein Windhoek und Eros zum Glück noch gibt - geben unserer Stadt ein individuelles Aussehen - man sieht: hier bin ich in Afrika.
Die diesjährigen Empfänger der Baumurkunde waren Suzuki, Nadeet und Urban Dynamics. Letztere wurden für den schönen Kameldornbaum vor ihrem Büro an der Ecke Nelson-Mandela-Ave/Hugo-Hahn-Str und zwei weitere ebensolche Bäume auf ihrem Grundstück geehrt, die sie in ihre Gebäude integriert haben.
Der diesjährige Baum des Jahr ist der Marulabaum (Sclerocarya birrea subsp. caffra) und die gut illustrierte und sehr informative Broschüre dazu gibt es gratis im Botanischen Institut und im Forstdirektorat. In der Serie "Bäume an Rastplätzen und Fernstraßen" wurde der Marulabaum im Juni 2009 ausführlich beschrieben (im Archiv der Internetseite der Allgemeinen Zeitung nachzulesen). Deshalb soll hier nur kurz darauf eingegangen werden.
Ihr deutlichstes immer vorhandenes Merkmal ist der grau gesprenkelte Stamm, an dem die Rinde in runden Plättchen abplatzt und dabei flache, glatte Vertiefungen hinterlässt. Marulabäume sind fast immer einstämmig, häufig höher als acht Meter und ihre schön gerundeten Kronen ragen oft weit aus dem umgebenden Busch hervor. Daran sind sie an der B1 ab Otavi und an der B8 ab Grootfontein leicht zu erkennen, wo sie auch häufig als Schattenbäume an den Rastplätzen stehen.
Der Marulabaum gehört zu den wertvollsten Bäumen Afrikas. In Owambo trägt ein Marulabaum durchschnittlich eine Tonne Früchte, von denen jede viermal so viel Vitamin C enthält wie eine Apfelsine. Die Marulanüsse haben einen Fettgehalt von 50 - 60%. Beim Kochen tritt das Öl aus und wird als Speiseöl und Schönheitsmittel sowie zur Herstellung einer milden Gesichtsseife verwendet. Die Frucht verschafft vielen Frauen in ländlichen Gebieten ein Einkommen. Die sehr harte Schale des Marulakerns lässt sich maschinell nicht knacken, ohne die sehr weiche Nuss zu beschädigen. Deshalb beruht die Herstellung von Marualöl und -seife zum größten Teil auf Handarbeit.
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Allgemeine Zeitung
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