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Bäume an Rastplätzen und Fernstraßen

An den holzigen, aufrecht stehende Hülsen, von denen fast das ganze Jahr hindurch einige an den Bäumen oder Sträuchern zu sehen sind, kann man diese in Namibia weit verbreitete Akazie auch aus einiger Entfernung immer leicht erkennen. Sie ist in den zentralen und südlichen Teilen Namibias auf Sandböden sehr häufig und fehlt nur im Nordwesten.
Die Kerzenakazie kann sehr unterschiedliche Wuchsformen haben. Häufig ist sie ein ausladender Strauch von ein bis drei Metern Höhe mit Zweigen, die zunächst parallel zum Boden wachsen und dann senkrecht nach oben streben. Auf der Hochlandsavanne östlich von Windhoek bildet die Kerzenakazie häufig ausgedehnte niedrige Strauchinseln, die kaum einen Meter hoch werden aber blühen und Hülsen bilden. In Senken und auf kalkhaltigen Böden kann dieser Baumstrauch bis fünf Meter hoch werden. Die äußeren Zweige neigen sich dann zum Boden und bilden rund um den Stamm ein schattiges Versteck für Löwen und andere Raubtiere, weshalb der Baum in Botswana "Haus des Löwen" genannt wird. [Gut zu wissen, wenn man zu Fuß im Busch unterwegs sein sollte.] In den regenreicheren Gebieten Namibias kann die Kerzenakazie ein bis acht Meter hoher Baum mit Stamm und Krone werden.
Der Artname hebeclada kommt aus dem Griechischen, bedeutet "behaarte Zweige" und deutet auf die samtige Behaarung junger Triebe und der jungen Dornen. Wie bei der überwiegenden Mehrzahl Akazien in Namibia sind die Dornen paarweise angeordnet. An den Zweigspitzen sind sie meist gekrümmt, weiter unten an den Zweigen findet man in der Regel gerade weiße Dornen, die nur an der Spitze eine dunkler gefärbte, leichte Krümmung aufweisen, die man eher fühlt als sieht. An diesen beiden Merkmalen ist diese Akazie immer zu erkennen, auch wenn sie keine Hülsen haben sollte.
Nach der Bedeutung des Herero-Namens "otjimbuku" gefragt, sagte mein Gewährsmann mit etwas verlegenem Lächeln: "Das, was unter dem Lendenschurz so hoch steht"'.

Die Kerzenakazie gehört zu den Bäumen, die in der Regel schon im August blühen. Sie sind dann an den vielen aufstrebenden Zweigen zu erkennen, die dicht mit blass gelben Blütenbällchen bedeckt sind. Die Blüte kann sich bis in den November fortsetzen. Wie bei vielen Akazien erscheinen die doppeltgefiederten Blätter erst nach der Blüte.
In Botswana konnte man die Wurzeln eines jungen Baumes dieser Art bis 35 m in die Tiefe verfolgen. Das Holz ist sehr zäh - ein Oshivamboname bedeutet "nur Narren wollen diese Bäume fällen". Es eignet sich wegen der Wuchsform nur für kleinere Gegenstände wie Gerätestiele. Die Blätter und die Hülsen sind sehr nahrhaft und werden von Wild und Vieh gern gefressen. Wie bei vielen Hülsenfrüchtlern entstehen jedoch bei Dürre oder Frost in den Blättern und den Hülsen erhöhte Mengen eines Glykosids. In Verbindung mit einem bestimmten, immer im Pansen der Wiederkäuer vorhanden Enzym bildet sich dann Blausäure, die schnell zu hohen Viehverlusten führen kann. Ohne dieses Enzym wäre das Glykosid nicht giftig. Die Blausäure verhindert die Aufnahme von Sauerstoff im Blut. Tiere, die an Blausäurevergiftung eingegangen sind, haben bläuliche Schleimhäute und bei der Autopsie ist der typische Bittermandelgeruch zu bemerken.
Die Samen rasseln in den reifen Hülsen und werden deshalb von den San-Völkern zu Arm- und Beinreifen verarbeitetet, deren Rasseln den Rhythmus ihrer Tänze untermalt. Bei Magenbeschwerden zerkauen die Herero die Blätter und schlucken den Saft oder trinken einen Tee aus den zerstampften Blättern, während die Himba mit demselben Ziel die zerstampfte Wurzel unter ihren Brei mischen. Im tropischen Afrika verwendet man das in Wasser aufgelöste Gummi gegen Erkältungskrankheiten, Durchfall, Augenentzündungen und Blutungen. (Das Gummi wird in Namibia häufig als Harz bezeichnet - der Unterschied ist, dass das Gummi sich in Wasser löst, Harz aber nicht.) Mit einer Rindenabkochung behandelt man Lepra, während die San-Völker eine Wurzelabkochung gegen Brustbeschwerden trinken.
Auf sandigen Böden wachsen die sogenannten Kalaharitrüffeln (Terfezia spp.) in Symbiose mit der Kerzenakazie und einigen anderen Pflanzenarten. Die Pilze nutzen den Wirtspflanzen, indem sie die Aufnahme von Mineralen, vor allem Phosphor, aus dem Boden fördern. Ihrerseits profitieren die Pilze von dem Wirt, indem sie Zucker direkt aus den Wurzeln aufnehmen.

Diese "Trüffeln" sind braun und rundlich und erinnern im Aussehen an kleine, knubbelige Kartoffeln. Im Inneren sind sie weiß mit einer bräunlichen Marmorierung. Sie sind nicht leicht zu finden. Einige Risse oder eine geringe Erhebung des Bodens sind das einzige Anzeichen für ihr Vorhandensein. In der Kalahari sind sie als 'n'abbas' bekannt. Man findet sie gegen Ende der Regenzeit und manchmal werden sie entlang der Straße zum Verkauf angeboten. Auch in manchen Supermärkten in Windhoek sind sie erhältlich, und mehrere Restaurants bieten sie als sehr empfehlenswerte aromatische Beilage oder Suppe an. Kalaharitrüffel gedeihen auch im Ovamboland.
Name: Stehschote; A. kersdoringboom, trassiebos E. candle-pod acacia; H otjimbuku

Im äußersten Norden Namibias kommen zwei verwandte Arten der Kerzenakazie vor, nämlich Acacia hebeclada subsp tristis vor, die trauernde Kerzenakazie und Acacia hebeclada subsp chobiensis. Die Erstere bildet meist einen kleinen Baum mit runder Krone und schmalen, hängenden - und deswegen "trauernden" - Hülsen. (E. weeping candle-pod acacia). Die Chobe-Kerzenakazie (Chobe candle-pod acacia) mit aufrecht stehenden, aber sehr viel größeren Hülsen, kommt vereinzelt am Okavango und häufiger im Caprivi vor

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-15

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