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Bäume an Rastplätzen und Fernstraßen, der Mopanebaum (Colophospermum Mopane)

Dieser schöne Mopanebaum steht an einem Rastplatz an der C40 östlich von Kamanjab und ist immer leicht an seinen sichelförmigen Zwillingsblättchen zu erkennen, die in ihrer Form an Schmetterlingsflügel oder Antilopenfährten erinnern. Der Baum auf dem Foto hat eine besonders schön gerundete Krone, häufig hat der Mopane jedoch eine eher V-förmige Wuchsform und weniger Laub. Im Frühsommer fallen die kupferfarbenen bis goldgelben jungen Blätter auf.
Der Mopanebaum ist im gesamten Nordwesten Namibias bis etwa zum Brandberg und im westlichen Etoscha-Nationalpark (z.B. Halali) vorherrschend. Die nördlichen Region "Omusati" ist nach ihm Baum benannt. Dann kommt er wieder großflächig im Caprivi vor. Er gedeiht gut auf alkalischen und schlecht drainierten Böden und an heißen und trockenen Standorten und ist auch in Südafrika, Simbabwe, Mosambik, Botswana, Sambia und Angola anzutreffen. Wegen der Blattform hat er im Englischen den Namen "butterfly tree" ,Schmetterlingsbaum', während sich der Name "turpentine tree" ,Terpentinbaum' auf der terpentinatigen Duft der zerriebenen Blätter bezieht.

Der Mopanebaum wird etwa 5 - 12 m hoch, ist meist einstämmig oder von Grund auf in zwei oder mehr Stämme verzweigt, mit wenigen aufwärtsstrebenden Zweigen und einer meist durchsichtigen, oft abgeflachten Krone. Wo er im grünen Zustand abgeholzt wird - was seht oft geschieht - erscheint er häufig über große Gebiete verbreitet als dichtes, strauchiges und dann sehr eintöniges Gestrüpp von 1 - 2 m Höhe.
Der Stamm ist grau, sehr rauh und charakteristisch längsrissig.
Die unverwechselbaren Blätter sind aus zwei sichelförmigen nur an der Basis vereinigten Blättchen zusammengesetzt. In der Tageshitze falten sie sich gegeneinander, wodurch die Verdunstung herabgesetzt wird. Sie stellen sich stets so, dass die Sonnenstrahlen nur auf ihre Schmalseite treffen, weshalb man in einem Mopanebestand vergeblich nach einem Schattenplatz sucht.
Unscheinbare, kleine grünlichgelbe Blüten erscheinen von November bis Januar in achselständigen Trauben. Aus bisher ungeklärten Gründen blühen und fruchten Mopanebbäume oft Jahre lang nicht
Die Früchte sind flache, unregelmäßig ei- oder nierenförmige, hellbraune oder ockerfarbene, ledrige Hülsen. Sie enthalten jeweils einen schrumpeligen Samen, der mit vielen harzigen Drüsen besetzt ist. Auf dieses Harz, das auch in allen anderen Teilen des Baumes reichlich vorhanden ist, bezieht sich der botanische Name "Colophospermum", d.h. 'harzbedeckter Samen', während viele afrikanische Stämme diesen Baum unter dem Namen Mopane kennen. Die klebrigen Samen werden verbreitet, indem sie an den Hufen der Tiere haften. Wegen des hohen Harzgehaltes brennt der Baum, auch wenn er grün ist und die Hülsen brennen wie kleine Kerzen.

In den Regionen Omusati, Oshana und Oshikoto der gehört Mopane zu den am häufigsten genutzten Bäumen. Die meist geraden Stämme sind sehr beliebt zum Bau der Hütten und Palisaden, sowie als Zaunpfähle, denn sie werden nicht von Termiten angegriffen. Der Rindenbast dient zum Zusammenbinden der Hütten- und Palisadenpfosten. Der Baum liefert auch guten Brennholz.

Das Laub ist selbst im trockenen Zustand noch sehr eiweißhaltig (bis 12,6% Proteingehalt) und nahrhaft und wird gern von Wild und Vieh gefressen. Das Vieh frisst besonders die trockenen, abgefallenen Blätter vom Boden. Der starke Terpentingeruch überträgt sich nicht auf Fleisch und Milch. Elefanten, Giraffen und Nashörner fressen die Zweige, Elefanten auch die Rinde und sogar die Wurzeln.
Die dicken, großen Raupen des Mopanefalters Gonimbrasia belina ernähren sich von dem Laub und können die Mopanebäume innerhalb weniger Wochen völlig kahl fressen. Wenn die Bäume dann erneut ausschlagen, haben sie wieder die bereits erwähnte kupferne bis goldgelbe Farbe des jungen Laubes, die als 'Herbstfärbung im Sommer' auffällt. Der Mopanefalter hat eine Flügelspannweite von 12 cm und ist schön rotbraun und grau gemustert. Die sehr nahrhaften Raupen werden frisch gegessen oder können geröstet und getrocknet mehrere Monate lang aufbewahrt werden. Sie sollen im Geschmack an Teeblätter erinnern und werden oft in Tomaten- oder Chilisauce eingelegt. Sie sind so beliebt, dass sie in manchen Gebieten bereits ausgestorben sind, weil nicht genug Raupen überleben, sich verpuppen und vermehren konnten. Man forscht daher - bisher allerdings mit wenig Erfolg - nach Möglichkeiten, sie wieder in solche Gebiete einzuführen. 'Mopanefliegen', winzige, stachellose Bienen, die sich zu der Feuchtigkeit um Augen und Nase hingezogen fühlen und dem Menschen deshalb sehr lästig werden können, bauen ihre Nester in hohlen Mopanebäumen. Der Nesteingang ist nur an der kleinen, abwärts gebogenen wächsernern Einflugröhre zu erkennen. Ein weiteres in Mopanebeständen sehr häufig anzutreffendes Insekt ist die Zikade, deren schrilles Zirpen an einen heißen Nachmittag alle anderen Geräusche übertönt. Sie wird fast 4 cm lang und ähnelt einer sehr großen Fliege.

Mopaneholz neigt dazu, Astlöcher zu bilden, die Vögeln wie Tokos und Spechten einen Nistplatz bieten. Auch das Buschhörnchen (Funisciurus congicus) bewohnt gern diese Baumhöhlen und ernährt sich von den Samen und den toten Mopaneraupen. Gelegentlich sind solche Löcher so groß, das andere Bäume, z.b. Hirtenbäume (Boscia albitrunca)oder einer der sogenannten Butterbäume (Cyphostemma uter)aus diesen Höhlungen wie aus einem Blumentopf wachsen.

Bei den Himba im Kaokoveld gilt der Mopane als Heiliger Baum, dessen Zweige am Heiligen Feuer liegen und dessen Blätter bei Reinigungsritualen verwendet werden. Rindenabkochungen und zerkaute Blätter werden gegen Magenbeschwerden verwendet. Zerkaute Blätter werden auf Wunden gelegt, um die Blutung zu stillen. Harz, das aus dem erhitztem Holz austritt, soll die hartnäckigsten Wunden heilen. Mopaneasche ist reich an Calcium und Phosphor und eignet sich deshalb als Düngemittel. Ein Auszug aus dem Holz lindert Augenentzündungen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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