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Bäume an Rastplätzen und Fernstraßen:Der Blaugrüne Balsambaum

Obgleich dieser Baum an keinem Rastplatz steht, ist er doch an manchen Straßen, die durch bergiges Land führen, wegen seinem schön geformten, kupferfarbenen Stamm sehr auffallend. Zum Beispiel an dem sogenannten "Ten Mile Pass" zwischen Otavi und Tsumeb, in der Naukluft oder an den Passstraßen, die vom Inland durch die Randstufe in die Namib führen.

Jetzt in der kalten Jahreszeit sind die schön gewundenen, gelblichen bis gold- oder rotbraunen Stämme besonders deutlich zu sehen. In der Regenzeit ist der Blaugrüne Balsambaum an den blaugrünen Blättern leicht zu erkennen.
Er kommt etwa von Keetmanshoop bis Grootfontein, Ruacana und westlich bis in die Namibrandgebirge immer auf steinigem Gelände und an Berghängen vor. Er kann bis 8 m hoch werden und verzweigt sich meist bereits recht dicht über dem Boden. Die glatte Rinde blättert papierartig ab, ältere Rinde jedoch in runden Plättchen.
Die blaugrünen, ganzrandigen Blätter sitzen gebüschelt an Kurztrieben und sind mit einer wachsartigen Schicht bedeckt, die sich abreiben lässt. Sie können behaart oder unbehaart sein.

Die Blüten sind unscheinbar, cremefarben bis rosa und männliche und weibliche Blüten wachsen an verschiedenen Bäumen. Die elliptischen, lang gestielten, bis 11 mm langen Früchte werden in der Reife rot.
Balsambäume (Commiphora spp.) sind in Namibia durch etwa 30 verschiedene Arten vertreten, von denen mehrere endemisch sind, also ausschließlich in Namibia vorkommen. Der Name "Balsambäume" wie auch das lateinische Commiphora bezieht sich auf das Harz, das diese Bäume in ihrer Rinde führen. Aus Angehörigen der Gattung Commiphora wird z.B. das Myrrhenharz gewonnen, das bereits in der Bibel erwähnt wird.

Der Afrikaanse Name "Kanniedood" bedeutet "kann nicht sterben" und bezieht sich darauf, dass Balsambäume sehr leicht durch etwa armdicke Stecklinge vermehrt werden können. Die glatte Papierrinde schützt den Baum vor zu starker Verdunstung. Außerdem besitzt er unter dieser braunen Rinde eine grüne Rinde, mittels derer er auch im blattlosen Zustand Photosynthese betreiben, also Energie aus dem Licht der Sonne gewinnen kann.
Verschiedene Commiphora-Arten, teils als Bäume, teils als Sträucher, wachsen auf den Bergen des Namibrandes. Viele von ihnen kommen überhaupt nur dort vor. Sie stehen aus Mangel an Niederschlägen oft viele Monate ohne Blätter da und sind dann kaum zu bestimmen. Dagegen ist der Blaugrüne Balsambaum zu allen Jahreszeiten an der kupferfarbenen Rinde zu erkennen.

Sollte man einen Balsambaum mit reifen Früchten finden, lohnt es sich eine solche Frucht leicht zwischen den Fingern zu drücken. Sie zerfällt dann in zwei Hälften und zeigt den schwarzen Kern der teilweise von einer typisch geformten roten, orangen oder weißen Samenschale umgeben ist und in der Fruchthälfte liegt wie in einem Etui. Form und Farbe dieser Samenschale ist bei jeder Art etwas anders. Manchmal ist sie becherförmig, manchmal hat sie vier lange dünne Arme.

Die Blätter des Blaugrünen Balsambaumes werden vom Wild und von Rindern, Ziegen und Eseln gefressen. Aus dem Holz schnitzt man Gebrauchsgegenstände wie Becher und kleine Eimer. Der frische Saft gefällter Bäume wird gesammelt und getrunken und die Früchte sind essbar. Das weiche Holz dient als Unterlage beim Feuerquirlen.
Mit seiner sehr schön verzweigte Wuchsform und der interessanten Farbe von Stamm und Krone würde sich dieser Balsambaum in einer steinigen Umgebung sehr gut als Gartenbaum eignen.
Namen: E. blue-leaved corkwood; A. bloublaar kanniedood; H. omuntungi. Der botanische Name Commiphora bedeutet "harztragend", und bezieht sich auf das duftende Harz, das in der Rinde fast aller Bäume dieser Gattung eingelagert ist. Der Artname glaucescens bezieht sich auf die wachsartige Beschichtung der Blätter, die ihnen ein weißliches bis bläuliches Aussehen verleiht.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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