Bunter Musikpreis
Die NAMA wurden dieses Jahr zum ersten Mal von den Hauptsponsoren MTC und NBC veranstaltet. Zuvor hieß die Veranstaltung Sanlam NBC Music Awards. Dass bei einem solchen Großevent nicht alles glatt läuft, versteht sich. Doch mit dem, was dann passiert ist, hat niemand gerechnet: Der im ganzen Land bekannte Mittelfinger von Lady May, samt ihres unschönen Abgangs von der Bühne mit den Worten "Good night motherfuckers" wurden im Lauf der Woche heftig diskutiert. Die 24-Jährige bekam ihre Auszeichnung als beste House-Sängerin noch während der Veranstaltung aberkannt und verlor das Preisgeld von 20 000 N$. Albertus Aochamub, Intendant des NBC, forderte gar, dass keine Lieder und Videos von Lady May mehr auf NBC gespielt werden sollen, solange er Intendant sei.
"Wir hatten vor den NAMA im Mai einen Workshop für alle Nominierten. Hier haben wir den Sängern erklärt, wie sie sich auf der Bühne verhalten sollen und haben ihnen Verhaltensregeln aufgezeigt. Was Lady May sich auf der Bühne geleistet hat, hat uns alle beschämt", sagt Tim Ekandjo direkt nach der Veranstaltung. Und trotz reumütiger Miene Anfang der Woche und einer Entschuldigung von Lady May, alias Martha Namundjebo, haben sich die Veranstalter MTC und NBC bisher noch nicht dazu geäußert, ob das "Sorry" von ihr akzeptiert wird.
Der Leiter der Menschenrechtsorganisation Namrights, Phil ya Nangoloh, verkündete in einer Presseerklärung, dass die Veranstalter eine selektive Moral im Falle Lady Mays anlegen und das nicht akzeptabel sei. Obwohl die Organisation benutzte Ausdrücke der Sängerin durchaus nicht gutheißt, fordert Ya Nangoloh von Aochamub und Ekandjo die sofortige Aufhebung der Restriktionen gegen Lady May.
Milton Louw, Leiter der namibischen Verbraucher-Schutz-Gruppe wendet sich nach dem Vorfall im Live-Fernsehen ebenfalls an die Öffentlichkeit: "Diese Künstlerin ist auf uns als Verbraucher, die ihre Musik kaufen, angewiesen. Aus diesem Grund ist ihr Verhalten inakzeptabel. " Louw stimmt mit der Reaktion von NBC und MTC völlig überein und gratuliert ihnen zu ihrer prompten Entscheidung der Aberkennung des Preises.
Durch den Skandal ist jedoch eines medial völlig in den Hintergrund gelangt: Die eigentliche Veranstaltung der NAMA. Ist sie geglückt? Sie hat für viel Wirbel gesorgt. Doch die eigentlichen Protagonisten der Show - Gewinner der 30 verliehenen Musikpreise, sowie 15 hervorragende Gesangs-Auftritte auf der Bühne - haben im Anschluss an die NAMA viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Da wären die Abräumerinnen des Abends: das Duo Gal Level. Die Damen feiern gerade ihre zehnjähriges Bandjubiläum und haben den wichtigsten Preis erhalten, den der besten weiblichen Künstlerinnen des Jahres. Zudem wurde ihr Album als das Beste des Jahres ausgezeichnet sowie ihre Zusammenarbeit mit dem Rock-Sänger Ludik gewürdigt. Zudem erhielt Gal Level eine Auszeichnung in der Kategorie beste Gruppe/bestes Duo. Ebenfalls mit dem wichtigsten Preis der NAMA ausgezeichnet wurde Jericho. Der Hip-Hopper gewann den Preis für den besten männlichen Künstler des Jahres sowie in der Kategorie Hip-Hop.
Musiker EES - alias Erik Sell - erhielt in Abwesenheit den Preis als bester internationaler Künstler. Erna Chimu wurde mit einem NAMA für die beste traditionelle Musik ausgezeichnet. D-Naff erhielt einen Preis für seine Gospelmusik. Des weiteren erhielten einen Preis: !Oubasen für den besten Damara-Punch, die Opouua Concert Group für besten Oviritje, Sängerin Tunakie in der Kategorie Shambo, das Duo Ndilimani gewann den Preis für Kwasa/Soukous, die Gruppe Mighty Vocals wurden als die besten Acapella-Sänger ausgezeichnet und Flamingo erhielt den Preis für besten Jazz/Instrumental. Wambüseun erhielt einen NAMA als bester Afrikaans-Sänger.
Berthold wurde zum besten Newcomer des Jahres ernannt und erhielt ebenso den Preis als bester R&B-Künstler. NM Johnson gewann als bester Reggae-Künstler und Atushe räumte den Preis als bester Kizomba-Künstler ab. Das beste Musikvideo kam dieses Jahr von Gazza - er wurde auch als bester Kwaito-Sänger ausgezeichnet. The Dogg erhielt den Preis für das Lied des Jahres, das den Titel "Jabule" trägt. Bester Produzent wurde Araffath. Den Ehrenpreis für das Lebenswerk erhielt der verstorbene Jackson Kaujeua. Uno Boy gewann den Preis für die beste Afro-Pop-Musik und gewann eine Auszeichnung als diszipliniertester Künstler des Jahres. Stefan Ludik erhielt einen Preis für seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Gal Level und wurde mit dem Preis für den besten Rock/Alternative-Musik ausgezeichnet. Sängerin Ru brachte die beste Single-CD heraus und erhielt dafür einen NAMA.
Beachtliche Auftritte gab es von Sängerin Shishani sowie von Ludik und Gal Level zu sehen. Ging Shishani ihren Auftritt mit Gitarre und Kerzenlicht ruhiger an, brauste Rock-Sänger Ludik auf einem Motorrad auf die Bühne und ließ sich von den beiden Gal Level-Sängerinnen heftig antanzen. Auch Sängerin Ru, die à la Gwen Stefani im Zimmermädchen-Look auftrat und sich von ihren Tänzern auf die Bühne tragen ließ, zeigte einen unterhaltsamen Auftritt. Die Mischung der Musikstile machte die NAMA besonders interessant: räkelte sich eben noch Lady May bei House-Musik auf der Bühne, gesanglich unterstütz von Berthold, gab es auch ruhige Momente als Erna Chimu live mit Gitarrist und Sänger Axue auftrat -oder auch als Big Ben, Elemotho und Jackson Kaujeua Junior gesanglich dem verstorbenen Jackson Kaujeua gedachten.
Alles in allem waren die NAMA gelungen. Abgesehen von dem Ausraster einer Künstlerin und organisatorischen Finessen, die in Zukunft verbessert werden, laut MTC-Sprecher Tim Ekandjo. Vielleicht werden die NAMA ja dann "das Event des Jahres" in Namibia, wie Ekandjo es gerne formuliert.
Katharina Freundorfer
"Wir hatten vor den NAMA im Mai einen Workshop für alle Nominierten. Hier haben wir den Sängern erklärt, wie sie sich auf der Bühne verhalten sollen und haben ihnen Verhaltensregeln aufgezeigt. Was Lady May sich auf der Bühne geleistet hat, hat uns alle beschämt", sagt Tim Ekandjo direkt nach der Veranstaltung. Und trotz reumütiger Miene Anfang der Woche und einer Entschuldigung von Lady May, alias Martha Namundjebo, haben sich die Veranstalter MTC und NBC bisher noch nicht dazu geäußert, ob das "Sorry" von ihr akzeptiert wird.
Der Leiter der Menschenrechtsorganisation Namrights, Phil ya Nangoloh, verkündete in einer Presseerklärung, dass die Veranstalter eine selektive Moral im Falle Lady Mays anlegen und das nicht akzeptabel sei. Obwohl die Organisation benutzte Ausdrücke der Sängerin durchaus nicht gutheißt, fordert Ya Nangoloh von Aochamub und Ekandjo die sofortige Aufhebung der Restriktionen gegen Lady May.
Milton Louw, Leiter der namibischen Verbraucher-Schutz-Gruppe wendet sich nach dem Vorfall im Live-Fernsehen ebenfalls an die Öffentlichkeit: "Diese Künstlerin ist auf uns als Verbraucher, die ihre Musik kaufen, angewiesen. Aus diesem Grund ist ihr Verhalten inakzeptabel. " Louw stimmt mit der Reaktion von NBC und MTC völlig überein und gratuliert ihnen zu ihrer prompten Entscheidung der Aberkennung des Preises.
Durch den Skandal ist jedoch eines medial völlig in den Hintergrund gelangt: Die eigentliche Veranstaltung der NAMA. Ist sie geglückt? Sie hat für viel Wirbel gesorgt. Doch die eigentlichen Protagonisten der Show - Gewinner der 30 verliehenen Musikpreise, sowie 15 hervorragende Gesangs-Auftritte auf der Bühne - haben im Anschluss an die NAMA viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Da wären die Abräumerinnen des Abends: das Duo Gal Level. Die Damen feiern gerade ihre zehnjähriges Bandjubiläum und haben den wichtigsten Preis erhalten, den der besten weiblichen Künstlerinnen des Jahres. Zudem wurde ihr Album als das Beste des Jahres ausgezeichnet sowie ihre Zusammenarbeit mit dem Rock-Sänger Ludik gewürdigt. Zudem erhielt Gal Level eine Auszeichnung in der Kategorie beste Gruppe/bestes Duo. Ebenfalls mit dem wichtigsten Preis der NAMA ausgezeichnet wurde Jericho. Der Hip-Hopper gewann den Preis für den besten männlichen Künstler des Jahres sowie in der Kategorie Hip-Hop.
Musiker EES - alias Erik Sell - erhielt in Abwesenheit den Preis als bester internationaler Künstler. Erna Chimu wurde mit einem NAMA für die beste traditionelle Musik ausgezeichnet. D-Naff erhielt einen Preis für seine Gospelmusik. Des weiteren erhielten einen Preis: !Oubasen für den besten Damara-Punch, die Opouua Concert Group für besten Oviritje, Sängerin Tunakie in der Kategorie Shambo, das Duo Ndilimani gewann den Preis für Kwasa/Soukous, die Gruppe Mighty Vocals wurden als die besten Acapella-Sänger ausgezeichnet und Flamingo erhielt den Preis für besten Jazz/Instrumental. Wambüseun erhielt einen NAMA als bester Afrikaans-Sänger.
Berthold wurde zum besten Newcomer des Jahres ernannt und erhielt ebenso den Preis als bester R&B-Künstler. NM Johnson gewann als bester Reggae-Künstler und Atushe räumte den Preis als bester Kizomba-Künstler ab. Das beste Musikvideo kam dieses Jahr von Gazza - er wurde auch als bester Kwaito-Sänger ausgezeichnet. The Dogg erhielt den Preis für das Lied des Jahres, das den Titel "Jabule" trägt. Bester Produzent wurde Araffath. Den Ehrenpreis für das Lebenswerk erhielt der verstorbene Jackson Kaujeua. Uno Boy gewann den Preis für die beste Afro-Pop-Musik und gewann eine Auszeichnung als diszipliniertester Künstler des Jahres. Stefan Ludik erhielt einen Preis für seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Gal Level und wurde mit dem Preis für den besten Rock/Alternative-Musik ausgezeichnet. Sängerin Ru brachte die beste Single-CD heraus und erhielt dafür einen NAMA.
Beachtliche Auftritte gab es von Sängerin Shishani sowie von Ludik und Gal Level zu sehen. Ging Shishani ihren Auftritt mit Gitarre und Kerzenlicht ruhiger an, brauste Rock-Sänger Ludik auf einem Motorrad auf die Bühne und ließ sich von den beiden Gal Level-Sängerinnen heftig antanzen. Auch Sängerin Ru, die à la Gwen Stefani im Zimmermädchen-Look auftrat und sich von ihren Tänzern auf die Bühne tragen ließ, zeigte einen unterhaltsamen Auftritt. Die Mischung der Musikstile machte die NAMA besonders interessant: räkelte sich eben noch Lady May bei House-Musik auf der Bühne, gesanglich unterstütz von Berthold, gab es auch ruhige Momente als Erna Chimu live mit Gitarrist und Sänger Axue auftrat -oder auch als Big Ben, Elemotho und Jackson Kaujeua Junior gesanglich dem verstorbenen Jackson Kaujeua gedachten.
Alles in allem waren die NAMA gelungen. Abgesehen von dem Ausraster einer Künstlerin und organisatorischen Finessen, die in Zukunft verbessert werden, laut MTC-Sprecher Tim Ekandjo. Vielleicht werden die NAMA ja dann "das Event des Jahres" in Namibia, wie Ekandjo es gerne formuliert.
Katharina Freundorfer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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