Camelthorn braut weiter
Windhoek - In der Tat gebe es einen finanziellen Engpass bei der namibischen Mikrobrauerei Camelthorn Breweries. Der Vertrieb von Bier in Flaschen sei unlängst aus Kostengründen eingestellt worden - ein Camelthorn gebe es nur noch aus dem Fass und aus dem Hahn zu genießen. Zudem gestalte sich der Export schwierig und die hiesige Nachfrage scheine nachzulassen. Auch der Kreditgeber Camelthorns, die Namibische Entwicklungsbank (DBN), bestätigte gestern schriftlich die finanziellen Schwierigkeiten der Brauerei. Das Finanzinstitut stehe mit Finkeldey bezüglich des weiteren Vorgehens in Kontakt.
"Der Markt ist vorhanden und es gibt viel Akzeptanz. Man muss den Markt nur richtig ausbauen", meinte Finkeldey gestern im Exklusivgespräch mit der AZ während eines Besuchs seines Betriebes im Windhoeker Stadtteil Prosperita. Mit einer neuen Initiative, die er vergangene Woche während der Tourismusmesse präsentierte, will er frisches Geld für den Betrieb besorgen. Schließlich sei es das Ziel, den Namen Camelthorn auch in benachbarte Länder zu tragen. Parallel dazu sucht Finkeldey weiterhin händeringend nach einem Investor. "Ideal wäre ein Geldgeber, der auch Erfahrung oder andere Vorteile aus dem Gewerbe mit sich bringt. Zum Beispiel ein Unternehmen aus der Gastronomie", meint der Eigentümer von Camelthorn und verspricht: "Ich mache weiter."
Bei dem vergangene Woche vorgestellten Konzept handelt es sich um einen Fonds zum Schutz des Bierbrauens (Protect the Beer Craft Fund). Dabei könnten Privatpersonen zwischen 1000 und 5000 Namibia-Dollar investieren. Sie würden dafür nicht nur ein Zertifikat für ihren Beitrag erhalten, das ein Jahr lang gültig sei, sondern den "Kleininvestoren" würde auch ein Rabatt auf das Bier eingeräumt, das sie in den darauffolgenden zwölf Monaten kaufen. Der Preisnachlass betrage zehn bis 20 Prozent und hänge vom jeweiligen Investmentpaket ab.
Somit will Finkeldey den Verbrauchern verstärkt die Möglichkeit bieten, seinen Betrieb direkt zu unterstützen - und die Unterstützung braucht die namibische Mikrobrauerei. Wie der Inhaber der AZ erklärte, sei der Export schwierig, da man das Bier kalt lagern müsse, um eine gewisse Haltbarkeit zu bewahren. Dennoch würde Finkeldey 35 Prozent seiner Bierproduktion nach Kapstadt exportieren, gab er an. Überdies habe er Abnehmer in anderen Ländern, beispielsweise den USA.
Indes gebe es auch auf dem hiesigen Markt Verkaufsschwierigkeiten. "Das Camelthorn-Bier ist im Verhältnis zu gewissen anderen Bieren ein wenig teurer", gesteht Finkeldey, unterstreicht allerdings, dass es sich ebenso um ein Qualitätsprodukt aus hiesiger "Handarbeit" handele: Unbehandelt und ungefiltert werde das Camelthorn-Bier abgefüllt und verkauft. Dabei achte Finkeldey auf die Innovation seiner Produkte und die Vielfalt der Bier- und Geschmacksorten. So plane Camelthorn, auch mit anderen typisch namibischen Bier-Zutaten zu experimentieren.
Doch auch um das zukünftige Wachstum macht sich der Mikrobrauerei-Inhaber Gedanken. Finkeldey erklärte, dass sich die gesamte Anlage mittels eines programmierten Computers mit Tastbildschirm überblicken und steuern lasse. Er müsse nur regelmäßig die Werte des Gebräus überprüfen und je nach Bedarf Zutaten hinzugegeben. Aufgrund dieses vereinfachenden Konzepts hoffe Finkeldey, seinen Betrieb irgendwann in Nachbarländer expandieren zu können. "Mit ein wenig Training kann man Jeden anlernen. Zudem kann ich über das Internet auf den Computer einer solchen Anlage zugreifen - rund um die Welt", so der Camelthorn-Chef. Die Vision: Schwesterbetriebe in Nachbarländern - eine Art "Mikrobrauerei-Kette".
Im August 2008 erhielt Jörg Finkeldey eine Braulizenz für seine Mikrobrauerei. Der Start des Unternehmens wurde mit einem Kredit der DBN in Höhe von 10,2 Mio. Namibia-Dollar ermöglicht. Genau zwölf Monate darauf wurde das erste Fass Hefeweizen angestochen und das erste Bier ausgeschenkt (AZ berichtete).
"Der Markt ist vorhanden und es gibt viel Akzeptanz. Man muss den Markt nur richtig ausbauen", meinte Finkeldey gestern im Exklusivgespräch mit der AZ während eines Besuchs seines Betriebes im Windhoeker Stadtteil Prosperita. Mit einer neuen Initiative, die er vergangene Woche während der Tourismusmesse präsentierte, will er frisches Geld für den Betrieb besorgen. Schließlich sei es das Ziel, den Namen Camelthorn auch in benachbarte Länder zu tragen. Parallel dazu sucht Finkeldey weiterhin händeringend nach einem Investor. "Ideal wäre ein Geldgeber, der auch Erfahrung oder andere Vorteile aus dem Gewerbe mit sich bringt. Zum Beispiel ein Unternehmen aus der Gastronomie", meint der Eigentümer von Camelthorn und verspricht: "Ich mache weiter."
Bei dem vergangene Woche vorgestellten Konzept handelt es sich um einen Fonds zum Schutz des Bierbrauens (Protect the Beer Craft Fund). Dabei könnten Privatpersonen zwischen 1000 und 5000 Namibia-Dollar investieren. Sie würden dafür nicht nur ein Zertifikat für ihren Beitrag erhalten, das ein Jahr lang gültig sei, sondern den "Kleininvestoren" würde auch ein Rabatt auf das Bier eingeräumt, das sie in den darauffolgenden zwölf Monaten kaufen. Der Preisnachlass betrage zehn bis 20 Prozent und hänge vom jeweiligen Investmentpaket ab.
Somit will Finkeldey den Verbrauchern verstärkt die Möglichkeit bieten, seinen Betrieb direkt zu unterstützen - und die Unterstützung braucht die namibische Mikrobrauerei. Wie der Inhaber der AZ erklärte, sei der Export schwierig, da man das Bier kalt lagern müsse, um eine gewisse Haltbarkeit zu bewahren. Dennoch würde Finkeldey 35 Prozent seiner Bierproduktion nach Kapstadt exportieren, gab er an. Überdies habe er Abnehmer in anderen Ländern, beispielsweise den USA.
Indes gebe es auch auf dem hiesigen Markt Verkaufsschwierigkeiten. "Das Camelthorn-Bier ist im Verhältnis zu gewissen anderen Bieren ein wenig teurer", gesteht Finkeldey, unterstreicht allerdings, dass es sich ebenso um ein Qualitätsprodukt aus hiesiger "Handarbeit" handele: Unbehandelt und ungefiltert werde das Camelthorn-Bier abgefüllt und verkauft. Dabei achte Finkeldey auf die Innovation seiner Produkte und die Vielfalt der Bier- und Geschmacksorten. So plane Camelthorn, auch mit anderen typisch namibischen Bier-Zutaten zu experimentieren.
Doch auch um das zukünftige Wachstum macht sich der Mikrobrauerei-Inhaber Gedanken. Finkeldey erklärte, dass sich die gesamte Anlage mittels eines programmierten Computers mit Tastbildschirm überblicken und steuern lasse. Er müsse nur regelmäßig die Werte des Gebräus überprüfen und je nach Bedarf Zutaten hinzugegeben. Aufgrund dieses vereinfachenden Konzepts hoffe Finkeldey, seinen Betrieb irgendwann in Nachbarländer expandieren zu können. "Mit ein wenig Training kann man Jeden anlernen. Zudem kann ich über das Internet auf den Computer einer solchen Anlage zugreifen - rund um die Welt", so der Camelthorn-Chef. Die Vision: Schwesterbetriebe in Nachbarländern - eine Art "Mikrobrauerei-Kette".
Im August 2008 erhielt Jörg Finkeldey eine Braulizenz für seine Mikrobrauerei. Der Start des Unternehmens wurde mit einem Kredit der DBN in Höhe von 10,2 Mio. Namibia-Dollar ermöglicht. Genau zwölf Monate darauf wurde das erste Fass Hefeweizen angestochen und das erste Bier ausgeschenkt (AZ berichtete).
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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