Cañon-Schluchten bieten Einblick in Jahrmillionen
Auf der breiten Palette, das Land der Bravourösen kennen zu lernen, stechen zwei extrem unterschiedliche Touren hervor. Beide verlangen vom Teilnehmer sorgfältigste Vorbereitung, sonst gibt´s hernach stief Trabbel mit Ungemach. Derweil Du als Selbstfahrer oder transportierter Touri in jede entfernte Landesecke kommst, gibt´s zum Glück noch Flecken, wo kein Flugzeug landen und keine bleddy Tjorrie rumgurken kann.
Von der Dünen- und Diamantentour zwischen Bogenfels und Walvis Bay war schon die Rede, wohin es gut ausgestattete Foh-bai-Fohs unter kundiger Führung schaffen. Der Fischfluss- Cañon zwischen Hobas und Ai-Ais is die andere Strecke, zu der Fahrzeuge nur an den Rand gelangen und die von gut betuchten Touris vom Kleinflugzeug aus der Luft beäugt wird.
Die wahre Erfahrung bietet sich jedoch nur am Boden und zwar zu Fuß, der in einem strapazierfähigen und gründlich eingelaufenen Schuh stecken muss:
Um mehr Erde zu erfahren,
steig ich in den Fischfluss ein.
Geröll und Cañon in viel Jahren
machen Menschen winzig klein.
Dickpäns bockt gegen Wanderschuh.
Erhitzte Zehen verlangen Ruh.
Trotz Wintersonn´ der Durst stief plagt.
Venus dann den Mond hochjagt.
Schakal heult im Widerhall
nachts zwischen Fels und Wasserstrahl.
Die offengelegte Erdgeschichte in Namibias Landschaften haben schon namhafte Geologinnen und Geologen mit einer Begeisterung beschrieben, die auf den Leser ansteckend wirkt. Wir sprechen männlich und weiblich hier nich wegen der dämlichen Gender correctness an, sondern weil es um echten Verdienst und nich um bleddy Geschlechterfimmel geht, der manch kastach „modernen“ deutschen Text verhunzt. Das nur nebenbei.
Infolge des ariden Klimas und der kargen oder oft gänzlich abwesenden Pflanzendecke liegt viel Urgestein bar und offen da. So wie Astronomen und Astrophysiker aus Licht, Gammastrahlen und direkter Anschauung versuchen, ein Stück Geschichte des Alls zu beschreiben, so rekonstruieren bewanderte Geologen aus konkreten Zeichen im Sand, Stein und Wasser Millionen und Milliarden Jahre der Erdgeschichte. An kaum einer anderen Stelle in Namibia lässt sich die zeitliche und Raumtiefe der Erdgeschichte derart deutlich und dramatisch ablesen wie im Fischfluss-Cañon.
Aber der Wanderer, der sich in den Abgrund wagt und nach über 500 Meter grobem Abstieg vielleicht schon die erste Blase an der Ferse verspürt, läuft sowahr nich in ständiger Ehrfurcht vor den Jahrmillionen über Fels-Hang und Geröllfeld. Der Wanderer muss nämlich zusehen, dasser mit seinen abgemessenen Tagesrationen vorankommt und dasser genügend Wasser trinkt - das übrigens herrlich genießbar is, auch wenn Zebra und Povian hier und da Mist wegspülen lassen. Und er muss darauf achten, dass der kleine Komfort vom Scheitel bis zum kleinen Zeh net nich durch unnötige Irritation verdorben wird. Nich die Jahrmillionen, sondern der kleine Komfort zählen beim Fußmarsch durch den Cañon.
So manch Wanderer, der die Begrüßungsglocke in Ai-Ais vernommen hat, rechnet sofort ab: „Nie wieder!“ Und so manchen fußlahmen Wanderer, der diese Absage geschworen hat, zieht´s nach Jahren wieder in den Cañon.
Von der Dünen- und Diamantentour zwischen Bogenfels und Walvis Bay war schon die Rede, wohin es gut ausgestattete Foh-bai-Fohs unter kundiger Führung schaffen. Der Fischfluss- Cañon zwischen Hobas und Ai-Ais is die andere Strecke, zu der Fahrzeuge nur an den Rand gelangen und die von gut betuchten Touris vom Kleinflugzeug aus der Luft beäugt wird.
Die wahre Erfahrung bietet sich jedoch nur am Boden und zwar zu Fuß, der in einem strapazierfähigen und gründlich eingelaufenen Schuh stecken muss:
Um mehr Erde zu erfahren,
steig ich in den Fischfluss ein.
Geröll und Cañon in viel Jahren
machen Menschen winzig klein.
Dickpäns bockt gegen Wanderschuh.
Erhitzte Zehen verlangen Ruh.
Trotz Wintersonn´ der Durst stief plagt.
Venus dann den Mond hochjagt.
Schakal heult im Widerhall
nachts zwischen Fels und Wasserstrahl.
Die offengelegte Erdgeschichte in Namibias Landschaften haben schon namhafte Geologinnen und Geologen mit einer Begeisterung beschrieben, die auf den Leser ansteckend wirkt. Wir sprechen männlich und weiblich hier nich wegen der dämlichen Gender correctness an, sondern weil es um echten Verdienst und nich um bleddy Geschlechterfimmel geht, der manch kastach „modernen“ deutschen Text verhunzt. Das nur nebenbei.
Infolge des ariden Klimas und der kargen oder oft gänzlich abwesenden Pflanzendecke liegt viel Urgestein bar und offen da. So wie Astronomen und Astrophysiker aus Licht, Gammastrahlen und direkter Anschauung versuchen, ein Stück Geschichte des Alls zu beschreiben, so rekonstruieren bewanderte Geologen aus konkreten Zeichen im Sand, Stein und Wasser Millionen und Milliarden Jahre der Erdgeschichte. An kaum einer anderen Stelle in Namibia lässt sich die zeitliche und Raumtiefe der Erdgeschichte derart deutlich und dramatisch ablesen wie im Fischfluss-Cañon.
Aber der Wanderer, der sich in den Abgrund wagt und nach über 500 Meter grobem Abstieg vielleicht schon die erste Blase an der Ferse verspürt, läuft sowahr nich in ständiger Ehrfurcht vor den Jahrmillionen über Fels-Hang und Geröllfeld. Der Wanderer muss nämlich zusehen, dasser mit seinen abgemessenen Tagesrationen vorankommt und dasser genügend Wasser trinkt - das übrigens herrlich genießbar is, auch wenn Zebra und Povian hier und da Mist wegspülen lassen. Und er muss darauf achten, dass der kleine Komfort vom Scheitel bis zum kleinen Zeh net nich durch unnötige Irritation verdorben wird. Nich die Jahrmillionen, sondern der kleine Komfort zählen beim Fußmarsch durch den Cañon.
So manch Wanderer, der die Begrüßungsglocke in Ai-Ais vernommen hat, rechnet sofort ab: „Nie wieder!“ Und so manchen fußlahmen Wanderer, der diese Absage geschworen hat, zieht´s nach Jahren wieder in den Cañon.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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