Caprivi-Prozess gewinnt Fahrt
Das Verfahren gegen 120 mutmaßliche Caprivi-Separatisten ist nach siebenmonatiger Prozesspause gestern in Windhoek mit der Vernehmung des zehnten Zeugen der Anklage fortgesetzt worden, der die Vorbereitungen für den Aufstand vom 2. August 1999 in Katima Mulilo beschrieb.
Windhoek - Der Zeuge, der Vergeltung für seine Rolle als Kronzeuge fürchtet und deshalb von den Medien nicht identifiziert werden darf, schilderte im Detail seine Erinnerungen an die Organisation des Vorhabens, den Caprivi mit Waffengewalt vom Rest Namibias abzuspalten und zu einer unabhängigen Republik zu erklären.
Auf Fragen von Staatsanwalt Taswald Juli gab er zu Protokoll, im Jahre 1998 an neun, zum Teil geheimen, Treffen teilgenommen zu haben, bei der die beabsichtige Revolte besprochen worden sei. Die erste dieser Versammlungen habe "Anfang 1998" in dem DTA-Büro in Katima Mulilo stattgefunden. Dabei sei die Frage erörtert worden, wie Geld zur Beschaffung von Waffen zur Umsetzung dieses Plans aufgetrieben werden könne.
Da alle Anwesenden die angestrebte Erhebung "bedingungslos" unterstützt hätten, seien sie auch alle bereit gewesen, Geld für die Anschaffung von Waffen zu spenden. So seien N$ 3000 zusammengekommen und vereinbart worden, dass damit Waffen von der (damals noch aktiven) Unita in Angola gekauft werden sollten.
Auf Fragen von Juli nannte der Zeuge die Angeklagten Eugine Milunga Ngalaule, Taddeus Siyoka Ndala, Alfred Tawana Matengu, John Samboma, als vier der Personen, die an dem Treffen teilgenommen hätten und identifizierte sie
im Gerichtssaal. Anschließend teilte der Zeuge mit, dass er, Samboma und Ndala beauftragt worden seien, mit dem eingesammelten Geld Waffen in Angola zu besorgen.
Diesen Auftrag, der ursprünglich von dem ehemaligen DTA-Präsidenten und inzwischen im dänischen Exil lebenden Mishake Muyongo gekommen sei, habe er (der Zeuge) jedoch nicht erfüllen können, weil seine Frau unerwartet krank geworden sei. Samboma und Ndala seien jedoch wie verabredet nach Angola gegangen und hätten dort automatische Sturmgewehre und Granatwerfer besorgt.
Während einer zweiten Versammlung bei Lisikili, bei der Muyongo die Anwesenden zum bewaffneten Aufstand aufgerufen habe, hätten die beiden Vollzug gemeldet, aber gleichzeitig betont, die vorher gespendeten N$ 3000 seien für das benötigte Waffenarsenal nicht ausreichend. Die angeschafften Waffen seien in der Privatwohnung von Ndala aufbewahrt worden, wo er (der Zeuge) sie selbst gesehen habe.
Der Zeuge wurde bereits vor der Prozesspause in Grootfontein vernommen, bevor ein Unfall am 28. März den Prozess zum Stillstand brachte. Bei dem Unglück waren drei Mitglieder der Staatsanwaltschaft auf dem Weg nach Grootfontein verunglückt und die Anklägerin Corelie Barnard dabei getötet und ihre Kollegen Herman January und Taswald Juli schwer verletzt worden.
Daraufhin wurde beschlossen, das Verfahren nach Windhoek zu verlegen, wo es heute in einem eigens dafür eingerichteten Gerichtssaal im früheren Gemeinschaftssaal des Zentralgefängnisses fortgesetzt wird.
Von den 120 Beschuldigten sind derzeit 30 ohne Rechtsvertreter. Deshalb forderte der Angeklagte Martin Tubaundule im Namen der 30 Betroffenen, sie wollten in das Gefängnis in Katima Mulilio verlegt werden und dort bei ihren Verwandten Finanzen für einen Anwalt aufbringen. Die 30 wurden vorher von einem Juristen des Direktorates für Rechtsbeistand vertreten, der sein Mandat inzwischen jedoch niedergelegt hat. Insgesamt sind neun Verteidiger an dem Prozess beteiligt, die verschiedene der Angeklagten vertreten.
Windhoek - Der Zeuge, der Vergeltung für seine Rolle als Kronzeuge fürchtet und deshalb von den Medien nicht identifiziert werden darf, schilderte im Detail seine Erinnerungen an die Organisation des Vorhabens, den Caprivi mit Waffengewalt vom Rest Namibias abzuspalten und zu einer unabhängigen Republik zu erklären.
Auf Fragen von Staatsanwalt Taswald Juli gab er zu Protokoll, im Jahre 1998 an neun, zum Teil geheimen, Treffen teilgenommen zu haben, bei der die beabsichtige Revolte besprochen worden sei. Die erste dieser Versammlungen habe "Anfang 1998" in dem DTA-Büro in Katima Mulilo stattgefunden. Dabei sei die Frage erörtert worden, wie Geld zur Beschaffung von Waffen zur Umsetzung dieses Plans aufgetrieben werden könne.
Da alle Anwesenden die angestrebte Erhebung "bedingungslos" unterstützt hätten, seien sie auch alle bereit gewesen, Geld für die Anschaffung von Waffen zu spenden. So seien N$ 3000 zusammengekommen und vereinbart worden, dass damit Waffen von der (damals noch aktiven) Unita in Angola gekauft werden sollten.
Auf Fragen von Juli nannte der Zeuge die Angeklagten Eugine Milunga Ngalaule, Taddeus Siyoka Ndala, Alfred Tawana Matengu, John Samboma, als vier der Personen, die an dem Treffen teilgenommen hätten und identifizierte sie
im Gerichtssaal. Anschließend teilte der Zeuge mit, dass er, Samboma und Ndala beauftragt worden seien, mit dem eingesammelten Geld Waffen in Angola zu besorgen.
Diesen Auftrag, der ursprünglich von dem ehemaligen DTA-Präsidenten und inzwischen im dänischen Exil lebenden Mishake Muyongo gekommen sei, habe er (der Zeuge) jedoch nicht erfüllen können, weil seine Frau unerwartet krank geworden sei. Samboma und Ndala seien jedoch wie verabredet nach Angola gegangen und hätten dort automatische Sturmgewehre und Granatwerfer besorgt.
Während einer zweiten Versammlung bei Lisikili, bei der Muyongo die Anwesenden zum bewaffneten Aufstand aufgerufen habe, hätten die beiden Vollzug gemeldet, aber gleichzeitig betont, die vorher gespendeten N$ 3000 seien für das benötigte Waffenarsenal nicht ausreichend. Die angeschafften Waffen seien in der Privatwohnung von Ndala aufbewahrt worden, wo er (der Zeuge) sie selbst gesehen habe.
Der Zeuge wurde bereits vor der Prozesspause in Grootfontein vernommen, bevor ein Unfall am 28. März den Prozess zum Stillstand brachte. Bei dem Unglück waren drei Mitglieder der Staatsanwaltschaft auf dem Weg nach Grootfontein verunglückt und die Anklägerin Corelie Barnard dabei getötet und ihre Kollegen Herman January und Taswald Juli schwer verletzt worden.
Daraufhin wurde beschlossen, das Verfahren nach Windhoek zu verlegen, wo es heute in einem eigens dafür eingerichteten Gerichtssaal im früheren Gemeinschaftssaal des Zentralgefängnisses fortgesetzt wird.
Von den 120 Beschuldigten sind derzeit 30 ohne Rechtsvertreter. Deshalb forderte der Angeklagte Martin Tubaundule im Namen der 30 Betroffenen, sie wollten in das Gefängnis in Katima Mulilio verlegt werden und dort bei ihren Verwandten Finanzen für einen Anwalt aufbringen. Die 30 wurden vorher von einem Juristen des Direktorates für Rechtsbeistand vertreten, der sein Mandat inzwischen jedoch niedergelegt hat. Insgesamt sind neun Verteidiger an dem Prozess beteiligt, die verschiedene der Angeklagten vertreten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen