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CDO-Gezocke hat Nachspiel für Goldman

Vor allem Finanzaktien rückten nach Vorwürfen der US-Börsenaufsicht SEC gegen Goldman Sachs in den Mittelpunkt. Die Großbank soll Anleger um mehr als eine Milliarde US-Dollar gebracht haben, indem die Bank ihnen ein Finanzprodukt verkaufte, das von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Aktien von Goldman büßten daraufhin 12,79 Prozent auf 160,70 US-Dollar ein. Nach Angaben der SEC hatte Goldman eine komplexe Anleihe, eine sogenannte Collateralized Debt Obligation (CDO), konstruiert und vertrieben, deren Entwicklung von zweitklassigen Hypothekenanleihen abhing. Die SEC wirft Goldman nun vor, Anlegern vorenthalten zu haben, dass der einflussreiche Hedge-Fonds Paulson & Co. Goldman mit der Konstruktion des CDO mit dem Namen Abacus 2007-AC1 beauftragt hatte und bei der Auswahl der Anleihen involviert war. Paulson & Co. profitierte vom Wertverlust bestimmter Anleihen in dem komplexen Produkt, weil er gleichzeitig darauf Kreditversicherungen abgeschlossen hatte. Der Wert der Versicherungen steigt, wenn Ausfälle drohen. Daher habe Paulson nach Einschätzung der Behörden ein Interesse daran gehabt, besonders gefährdete Hypothekenanleihen auszuwählen. Diese Informationen habe Goldman Sachs allerdings nicht veröffentlicht. Anlegern sei nur mitgeteilt worden, dass eine unabhängige Analysegesellschaft mit dem Namen ACA Management für die Auswahl der Anleihen verantwortlich war. Der Gründer von Paulson & Co., John Paulson, war vor zwei Jahren mit den Wetten auf fallende Häuserpreise bekannt geworden. Er hatte damit 3,7 Milliarden Dollar verdient.

Der Hedge-Fonds Paulson & Co ist auch für hiesige Anleger von Interesse, weil er massiv in Gold investiert und zudem auch der inzwischen größte Aktionär von AngloGold Ashanti ist. Goldman Sachs zählt zu den wichtigsten Finanzinvestoren in der Rohstoffbranche. Der Preis für eine Unze Gold (31 Gramm) ermäßigte sich am Freitag um 1,9 Prozent auf 1137 Dollar. Ein Barrel (159 Liter) texanisches Leichtöl der Marke WTI kostete mit 83 Dollar immerhin 2,6 Prozent weniger als am Donnerstag. ,,Die Goldman-Anklage hat definitiv die Risikobereitschaft am Markt hart getroffen. Rohstoffpreise, der Wechselkurs des Rand sowie zyklische Notierungen haben allesamt Federn gelassen", meinte ein südafrikanischer Broker am Wochenende. ,,In Kombination mit einem stark überkauften Gesamtmarkt und die anhaltenden Sorgen um die Bonität Griechenlands ist die Zeit wohl reif für eine kurze Korrektur." Einige Beobachter meinen zudem, dass die Gewinnerwartungen für viele Unternehmen zu hoch angesetzt seien. ,,Viele Analysten haben ihre Gewinnprognosen stark nach oben geschraubt und das hat die Aktienkurse beflügelt. Zu hohe Erwartungen können jedoch leicht enttäuscht werden und zusammen mit einem technisch überkauften Markt zum Motto führen ,Sell on bad and good news'." Laut Peter Dixon, Volkswirt bei der deutschen Commerzbank, unterstreicht der Kursrückgang auch, wie nervös die Investoren derzeit die in dieser Woche gestartete Berichtssaison verfolgen. So hatten der Aluminiumhersteller Alcoa und der Suchmaschinenbetreiber Google für Enttäuschung gesorgt, wohingegen etwa United Parcel Service (UPS) und auch JPMorgan positiv überrascht hatten. ,,Die Anleger sind recht ängstlich", so der Experte.
Es gibt jedoch ein starkes Kontingent an der Börse, das meint, dass die Goldman-Anklage eine gute Einstiegschance für Anleger biete, die bisher an der Rallye nicht teilgenommen haben. ,,Die Wirtschaft ist auf dem Weg der Genesung. Die Krise ist überstanden, ein neuer Boom steht vor der Tür", meint unter anderem der bekannte Fernsehbörsianer Jim Cramer vom US-Finanzkanal CNBC.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-28

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