Challenge Air wird ungeduldig
Kläger drohen Air Namibia mit Pfändung weiterer Vermögenswerte
Von Ogone Tlhage und Clemens von Alten, Windhoek
Die aufgelöste belgische Fluggesellschaft Challenge Air wird immer ungeduldiger. „Sollte es in den kommenden Tagen keine Übereinkunft geben (bzw. eine Abfindungszahlung erfolgen), werden wir weitere Vermögenswerte (des Antragsgegners Air Namibia) zu unserer Forderung hinzufügen“, erklärte deren namibischer Anwalt Sisa Namandje jetzt im Gespräch mit dem AZ-Verlagshaus NMH.
Das belgische Unternehmen hat Air Namibia auf 400 Millionen Namibia-Dollar verklagt. Challenge Air verlangt von der namibischen Fluglinie, Altlasten zu begleichen, die einem Leasingvertrag aus dem Jahr 1998 entsprungen seien. „Es reicht uns“, schilderte Namandje die Position seines Mandanten. Er bezeichnete Air Namibia als einen Schuldner, der sich verhalte, als seien dessen Außenstände „eine wertvolle Trumpfkarte“.
Auf Nachfrage bei der staatlichen Fluggesellschaft gab man sich zurückhaltend, allerdings erklärte der Pressesprecher Paul Nakawa, dass sich Air Namibia zurzeit mit der Regierung berate: „Der Aufsichtsrat, die Chefetage und der Eigentümer befassen sich zurzeit mit dieser Angelegenheit.“ Sollten es zwecks einer Einigung zu Verhandlungen kommen, werde die namibische Airline die Öffentlichkeit entsprechend informieren, so Nakawa. Erst im Juli hatte Richter Thomas Masuku am Windhoeker Obergericht zu Gunsten der belgischen Kläger entschieden, dass deren ausländischer Rechtsbeistand, der Anwalt Anicet Baum, das Unternehmen in Namibia vertreten darf.
Der Rechtsstreit geht auf einen Abmachung zurück, die vor über zwei Jahrzehnten abgeschlossen wurde, als Air Namibia noch ein Tochterunternehmen der staatlichen Bahngesellschaft TransNamib war. Mitte 1998 hatte die namibische Airline einen Leasingvertrag für eine Boeing 767 aufgrund angeblicher Defekte vorzeitig aufgelöst und das Flugzeug an Challenge Air zurückgegeben. Im Zuge eines sich anbahnenden Disputs erklärten sich die beiden Firmen 2006 zu einem Schlichtungsverfahren in London bereit, das zwei Jahre später zu Gunsten von Challenge Air ausgegangen sei. Air Namibia behauptet, dieses Urteil beruhe auf falschen Informationen sowie einer „fehlerhaften Rechtsinterpretation“. Allerdings war ein französischer Schlichtungsrichter im Jahr 2011 zu einem ähnlichen Fazit gelangt, wie die Briten.
Die aufgelöste belgische Fluggesellschaft Challenge Air wird immer ungeduldiger. „Sollte es in den kommenden Tagen keine Übereinkunft geben (bzw. eine Abfindungszahlung erfolgen), werden wir weitere Vermögenswerte (des Antragsgegners Air Namibia) zu unserer Forderung hinzufügen“, erklärte deren namibischer Anwalt Sisa Namandje jetzt im Gespräch mit dem AZ-Verlagshaus NMH.
Das belgische Unternehmen hat Air Namibia auf 400 Millionen Namibia-Dollar verklagt. Challenge Air verlangt von der namibischen Fluglinie, Altlasten zu begleichen, die einem Leasingvertrag aus dem Jahr 1998 entsprungen seien. „Es reicht uns“, schilderte Namandje die Position seines Mandanten. Er bezeichnete Air Namibia als einen Schuldner, der sich verhalte, als seien dessen Außenstände „eine wertvolle Trumpfkarte“.
Auf Nachfrage bei der staatlichen Fluggesellschaft gab man sich zurückhaltend, allerdings erklärte der Pressesprecher Paul Nakawa, dass sich Air Namibia zurzeit mit der Regierung berate: „Der Aufsichtsrat, die Chefetage und der Eigentümer befassen sich zurzeit mit dieser Angelegenheit.“ Sollten es zwecks einer Einigung zu Verhandlungen kommen, werde die namibische Airline die Öffentlichkeit entsprechend informieren, so Nakawa. Erst im Juli hatte Richter Thomas Masuku am Windhoeker Obergericht zu Gunsten der belgischen Kläger entschieden, dass deren ausländischer Rechtsbeistand, der Anwalt Anicet Baum, das Unternehmen in Namibia vertreten darf.
Der Rechtsstreit geht auf einen Abmachung zurück, die vor über zwei Jahrzehnten abgeschlossen wurde, als Air Namibia noch ein Tochterunternehmen der staatlichen Bahngesellschaft TransNamib war. Mitte 1998 hatte die namibische Airline einen Leasingvertrag für eine Boeing 767 aufgrund angeblicher Defekte vorzeitig aufgelöst und das Flugzeug an Challenge Air zurückgegeben. Im Zuge eines sich anbahnenden Disputs erklärten sich die beiden Firmen 2006 zu einem Schlichtungsverfahren in London bereit, das zwei Jahre später zu Gunsten von Challenge Air ausgegangen sei. Air Namibia behauptet, dieses Urteil beruhe auf falschen Informationen sowie einer „fehlerhaften Rechtsinterpretation“. Allerdings war ein französischer Schlichtungsrichter im Jahr 2011 zu einem ähnlichen Fazit gelangt, wie die Briten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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