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Chamäleons trotzen dem Tod

Eier stammen aus verendeten Tier - Schlangenpark bangt um Existenz
Erwin Leuschner
Von Erwin Leuschner, Swakopmund

Sie sind zwar winzig und noch ein wenig unsicher auf den Beinen, doch das Temperament eines erwachsenen Reptils: Sechs Namaqua-Chamäleons, die in der Wüste bei Swakopmund vorkommen, sind beim örtlichen Schlangenpark geschlüpft. Die Geschichte der kleinen Tiere ist kurios und einzigartig.

Laut dem Inhaber des Schlangenparks, Stretch Combrink, war es ein Einwohner von Swakopmund, der im September vergangenen Jahrs ein ausgewachsenes, schwaches Chamäleon in der Wüste nahe der Stadt entdeckt und zum Park gebracht hatte. Das Reptil habe Combrink wiederum der Wüstenexpertin Chantelle Bosch gegeben, die tägliche Abstecher in das karge Land unternimmt und sich seit Jahren um verletzte Chamäleons kümmert.

„Die Mutter ist nach wenigen Tagen verendet“, sagte Bosch im Gespräch mit der AZ. Anschließend habe sie eine Nekropsie an dem Reptil durchgeführt, das zu dem Zeitpunkt bereits seit drei Tagen tot gewesen sei. Nicht nur habe sie etliche noch lebende Würmer in dem Chamäleon entdeckt, sondern auch unterentwickelte Eier. Zu Beginn sei sie nicht sicher gewesen, ob die Eier noch lebensfähig seien, zumal sie Tage lang in der toten Mutter verbracht hätten. Die Eier seien in einem speziell angefertigten Schrank beim Schlangenpark untergebracht worden und sieben Stück hätten sich wie durch ein Wunder weiterentwickelt. Nach acht Monaten seien sechs geschlüpft.

„Internationale Chamäleon-Züchter sind begeistert, weil es ohnehin schwer ist, diese Tiere in Gefangenschaft züchten“, sagte Combrink. Anfangs hätten die kleinen Tiere gerade mal zwei Gramm auf die Waage gebracht, nun seien sie eine Woche alt und wohlauf. „Sobald sich die Kleinen gehäutet haben, werden wir sie aussetzen“, so der Schlangenexperte.

Namaqua-Chamäleons sind in vielerlei Hinsicht einzigartig. Sie gehören zu den sogenannten Little Five und sind mitunter einer der schnellsten Arten. Morgens sind die Reptilien schwarz, um Sonne zu tanken, und während der Mittagshitze nehmen sie eine hellere Farbe an, um sich abzukühlen. „Allerdings ist noch nicht sehr viel über diese Art bekannt“, sagte Schlangenpark-Mitinhaberin Angela Curtis.

Der Swakopmunder Schlangenpark ist einzigartig in Namibia. Dort gibt es nicht nur verschiedene Schlangensorten, sondern auch andere Reptilien, Insekten, Spinnen und Skorpione. „Wegen der Corona-Krise haben wir zwei Monate lang kein Einkommen gehabt“, sagte Combrink, der hofft, dass die einmalige Chamäleon-Geschichte mehr Besucher lockt. „Wir wissen sonst nicht, wie wir den Kopf über Wasser halten sollen“, sagte er abschließend.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-26

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