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China als Umweltpartner
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China als Umweltpartner

Unverhältnismäßiger Raubbau trübt bilaterales Verhältnis keineswegs
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Namibias Minister für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT), Pohamba Shifeta glaubt scheinbar den Edelholz-Raubbau im Kavango längst vergessen. Knapp zwei Jahre lang hatten Chinesen und derer Unternehmen unkontrolliert Rosenholz geschlagen, doch jetzt zitiert die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua den Minister: „Namibia ist bestrebt, im Bereich der Wildhege mit China zusammenzuarbeiten.“

China sei ein Unterstützer von Namibias Naturschutzprogrammen und er während seines China-Besuchs Bereiche mit seinen Amtskollegen besprochen, die eine Zusammenarbeit erlauben: „Das Verhältnis zwischen Namibia und China ist aufrichtig, insbesondere was Naturschutz- und Umweltprogramme anbetrifft.“ Er hob die Bereiche der Anti-Wilderei und den „allgemeinen Schutz unserer Biodiversität“ hervor.

Shifeta erinnerte an „Ausrüstung und Mittel für den Kauf von Fahrzeugen, welches schon öfter von Kritikern als übertrieben angesehen wurde (AZ berichtete), da die einmalige Fahrzeugspende wiederholt in den Vordergrund gehoben wird, während die USA und westeuropäische Länder regelmäßig zum Anti-Wilderei-Programm beigetragen haben. Beträge in Millionenhöhe werden seit Jahren vor allem auch aus Deutschland in das transnationale Kavango-Sambesi-Wildhegegebiet KAZA investiert.

Der KAZA-Park umfasst in Namibia genau die Hegegebiete (inkl. Forstschutzgebiete) in denen der Chinese Xuecheng Hou geschütztes Edelholz unkontrolliert abgeholzt und mit den Lkws seiner Firma „New Force Logistics“ nach Walvis Bay hatte bringen lassen.

In den vergangenen Tagen wurden mindestens vier Laster beobachtet, die unverarbeitetes Holz nach Walvis Bay schafften. Laut MEFT-Pressesprecher handelt es sich um gelagerte Holz, dass in Walvis Bay verarbeitet werden soll: „Dieses Holz darf nicht mit Holz aus unseren Nachbarländern vermischt werden. Das Produkt muss hierzulande veredelt werden.“

Der Parlamentarier Apius Auchab hatte indessen vom Umweltminister Klarheit darüber verlangt, wie viel Holz Namibia durch den Raubbau verloren hätte und ob Rosenholz weiterhin illegal gefällt und exportiert werde. Shifeta räumte nur ein, dass Kontrollmaßnahmen eingeführt worden seien, ging aber nicht auf Zahlen ein. Forstdirektor Joseph Hailwa hatte dagegen bereits im Februar - als Teilnehmer an einer Podiumsdiskussion in den Räumlichkeiten der Namibia-Wissenschaftlichen-Gesellschaft (NWG) - zugegeben, dass Namibia 17 Prozent seines Waldbestandes in nur zwei Jahren eingebüßt hatten - und das zu Schleuderpreisen (AZ berichtete).

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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