Chinese legt Geständnis ab
Von Marc Springer, Windhoek
In einer schriftlichen Klageerwiderung, die gestern von seinem Anwalt Orben Sibeya verlesen wurde, gibt der Angeklagte Li Zhibing zu, am 24. März 2014 zwei Koffer am Hosea-Kutako-Flughafen aufgegeben zu haben, die 14 Rhinozeros-Hörner und ein Geparden-Fell enthalten hätten. Die Koffer habe er zuvor von seinem Bekannten Wu Zhong erhalten, der ihm 3000 US$ für ihren Transport nach China versprochen habe.
In der Klageerwiderung gibt Li ferner an, er sei am 12. März 2014 als Tourist nach Namibia eingereist, um hier „Geschäftsmöglichkeiten“ im Baugewerbe zu sondieren. Am 23. März habe er sich bei einem Hotel in Windhoek mit Wu getroffen, der derzeit in Sambia lebe und den er seit einer gemeinsam in China verbrachten Kindheit kenne.
Li zufolge seien die beiden ihm anvertrauten Koffer zwar geschlossen gewesen, sein Freund Wu habe ihn jedoch über deren Inhalt aufgeklärt. Durch die versprochene Zahlung von 3000 USS „in Versuchung geführt“ habe er sich bereiterklärt, die beiden Koffer auf dem Rückflug nach China mitzunehmen.
Dann habe er seinen Bekannten und Mitangeklagten Li Xiaoliang angerufen und gebeten, einen der besonders schweren Koffer beim Flughafen aufzugeben, weil „ich befürchtet habe, die Gewichtsbeschränkung für Reisegepäck zu überschreiten, falls ich beide Koffer unter meinem Namen aufgegeben würde“.
Am Flughafen angekommen, habe er einen und Li den anderen der beiden verschlossenen Koffer eingecheckt. Dann habe er einen Telefonanruf gemacht und bei seiner Rückkehr bemerkt, dass die Polizei die beiden Koffer geöffnet und die darin enthaltene Schmuggelware entdeckt habe. Zu diesem Zeitpunkt seien die Angeklagten Pu Xuexing und Wang Hui nicht anwesend gewesen, die abgesehen davon zu keinem Zeitpunkt über den Inhalt der Koffer informiert gewesen seien.
Diesse treffe auch auf Li zu, der zwar einen der Koffer aufgegeben habe, dem er aber vorher nichts über dessen Inhalt mitgeteilt habe.
„Ich schwöre unter Eides statt, dass meine drei Mitangeklagten Li Xoaling, Pu Xuexin und Wang Hui weder über den Inhalt der Koffer, noch darüber aufgeklärt waren, dass mir Wu 3000 US$ für deren Transport nach China versprochen hat“, betont Li in seiner Klageerwiderung und ergänzt: „Ich weiß nicht, woher Wu die Nasenhörner und das Fell hat, aber gebe zu, mir darüber bewusst gewesen zu sein, dass ihr versuchter Export illegal war. Ich bereue meine Beteiligung an dem versuchten Schmuggel, und bitte das Gericht, mir zu verzeihen und bei der Strafbemessung Milde walten zu lassen.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen