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Chobe ändert seinen Status

Windhoek/Kasane - Die gemeinsame technische Grenzkommission von Botswana und Namibia hat dem "ehemaligen Grenzfluss" Chobe im Ost-Caprivi seinen Status als Fluss im herkömmlichen Sinne aberkannt. Zwischen dem See Liambesi - auch kein See im herkömmlichen Sinne - und dem Sambesi verläuft die Grenze zwischen Namibia und Botswana seit letzter Woche nicht mehr am Fluss Chobe entlang, sondern entlang des Wasserlaufs Chobe.

So will es die achtköpfige bilaterale Kommission, deren Bericht der Abgeordnete Alfeus !Naruseb, Swapo, vergangene Woche im Parlament vorgelegt hat.


Von März 2000 bis Juni 2002 haben jeweils vier Kommissionsmitglieder beider Länder in 23 Sitzungen den ungewöhnlichen Grenzverlauf des Kwando-Linyanti-Chobe Fluss-Systems untersucht, um endgültig den "Thalweg" der drei nacheinander verbundenen Flüsse und Wasserläufe zu bestimmen, weil sich beide Länder noch an die Grenzdefinition der Deutschen und Briten von 1890 halten. Der Thalweg (Engl.: main channel), die Mitte der tiefsten Rinne und nicht die geometrische Mitte von Ufer zu Ufer, gilt demnach als verbindliche internationale Grenze. Um sich zu einigen, haben die sechs Experten alle historischen Verträge, alte und neue Landkarten, Flugaufnahmen der Flussläufe und Satellitenbilder herangezogen. Sie haben auch die Wasserläufe vor Ort besucht.


"Der Kwando-Linyanti-Chobe Fluss ist hydrologisch über lange Strecken ein ungewöhnlicher Fluss. Diese Eigenschaft wirkt sich im Rahmen des Abkommens von 1890 direkt auf die Bestimmung des Thalwegs aus", heißt es im Bericht der Kommission. Der Chobe fließt nicht wie der Sambesi kontinuierlich in eine Richtung ab, sondern ist "Teil eines komplexen Fluss-Systems, das direkt durch den nördlich gelegenen Sambesi bedingt wird". Der Chobe nimmt zuweilen - vor allem in diesem Jahr - Wasser vom Sambesi auf, das in seinen Lauf zurückstößt, und gibt dasselbe dem Sambesi später wieder. Nur manchmal dringt Wasser aus dem "Oberlauf" Kwando über den Linyanti durch den meist trockenen See Liambesi über den Chobe bis in den Sambesi vor.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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