Christbaum nun im europäischen Stil

Swakopmund - Schlicht und etwas dürftig geschmückt leuchtete am Mittwochabend ein neuer Christbaum in der Brauhaus-Arkade. Die grünen Zweige waren mit einer weißen Lichterkette behängt. Gestern war dann mit dem Schmücken begonnen worden. "Werner Willy Gossow kann", hatte der Arkadenbesitzer der AZ mitgeteilt. Nachdem er vor knapp zwei Wochen genau zwei Tage nach der traditionellen Baumbeleuchtungs-Veranstaltung des Rotary-Clubs das namibisch geschmückte Gestell wieder abbauen ließ, sorgte er gestern innerhalb einer knappen Stunde für einen Weihnachtsbaum im "europäischen" Stil.

Der Baum, den die Organisation T.A.M.A., (The Arcade Merchant Association), aufgestellt hatte, war dem Arkaden-Besitzer "zu hässlich" gewesen. Dem Baum habe es am Grün gefehlt, mit der blinkenden Lichterkette habe er zu amerikanisch gewirkt, die Dekoration sei zu afrikanisch gewesen und das Kulturelle verfehlt worden. Diese Gründe hatte Gossow genannt. In einem Rundbrief distanzierte sich daraufhin T.A.M.A. vom zukünftigen traditionellen Weihnachtsbaumschmücken. Der Rotary-Club Swakopmund, der jedes Jahr das Einschalten der Baumbeleuchtung nutzt, um für wohltätige Zwecke Gelder zu sammeln, solle sich in Zukunft selbst mit dem Arkadenbesitzer zusammen setzten.

Seit mehr als acht Jahren stellte T.A.M.A. in der Brauhaus-Arkade einen Weihnachtsbaum auf. In diesem Jahr sei das Gestell zwar noch intakt, die grünen Plastikzweige jedoch arg vergammelt gewesen. Deshalb hatten sich die Arkaden-Händler entschlossen, einen namibischen Baum zu "kreieren". Er sollte das trockene Land und spirituell das Christfest symbolisieren. Doch das Gestell, mit Sackleinen umwickelt sowie mit Kahllabassen und Schoten behängt, gefiel Gossow und einigen Passanten nicht. Gossow schlichtete den Weihnachtsbaumstreit, indem er das Gestell einfach mit neuen Plastikzweigen behängen ließ.