Christliche Mission auf Meeren und in Häfen
Ihr trautes Heim in Windhoek tauschen sie bald gegen eine wenige Quadratmeter große Behausung. Dazu noch unter Deck.
Michael und Veronika Bandmann sowie ihre drei Kinder werden die nächsten zwei Jahre an Bord des Schiffes MV Doulos verbringen. Nicht Abenteuerlust, sondern eine geistliche Mission treibt sie hinaus in die Welt.
Am gestrigen Donnerstag begann die Reise für Bandmanns sowie drei weitere zukünftige Passagiere aus Namibia. Zunächst ging"s per Flugzeug nach Istanbul, wo ein Sicherheitstraining für den Aufenthalt an Bord absolviert wird. Ende diesen Monats sticht die MV Doulos dann in See, mit rund 300 Crewmitgliedern aus bis zu 40 Nationen. Weitere Stationen in türkischen Häfen, danach in Zypern, Griechenland, Kroatien, England, Niederlande, Irland, Schottland stehen für die nächsten neun Monate bereits fest.
"Alles ist sehr christlich orientiert", umschreibt Frau Bandmann das Konzept. Im Jahr 1977 wurde die MV Doulos vom Gute Bücher für Alle e.V., ein privater, gemeinnütziger Verein in Deutschland, gekauft. Das 1914 gebaute Schiff ist nicht nur das älteste seetaugliche Passagierschiff - was einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde brachte -, sondern auch der "größte schwimmende Buchladen der Welt", so Veronika Bandmann. Rund eine halbe Million Bücher sind an Bord, tausende Titel in verschiedenen Sprachen decken eine Bandweite an Themen wie Wissenschaft, Technologie, Sport, Hobbies, Kochen, Kunst und Philosophie ab. Etwa 30 Prozent der Werke haben einen christlichen Inhalt. "Diese Bücher wurden ausgewählt, um die sozialen Bedürfnisse zu befriedigen und die Bildung zu fördern", heißt es in der Selbstdarstellung des Projekts MV Doulos. Die literarische Bildung ist eine Säule des METAL-Konzepts, welches sich aus Mobilisation (Mobilisierung: Arbeit in Gemeinden vor Ort), Evangelisation (Evengelisierung: Verbreitung des Wort Gottes), Training (Konferenzen z.B. von Pastoren, Schulungen für Crewmitglieder), Aid (Hilfe: Projekte in den Gastländern, z.B. in Waisenhäusern, Gefängnissen) und Literature (Literatur: Buchverkauf an Bord) zusammensetzt. Durchschnittlich bleibt die MV Doulos zwei bis drei Wochen in einem Hafen. Für die Crewmitglieder heißt das zwar Landgang, aber nicht zu touristischen Zwecken. Dann ist gemeinnützige Arbeit angesagt.
Das Schiff ist bislang rund 400 Häfen in knapp 90 Ländern verschiedener Kontinente angelaufen, über 15 Millionen Besucher stöberten bereits in der Buchhandlung. Im vergangenen Jahr hatte die MV Doulos auch in Walvis Bay angelegt. Zu diesem Zeitpunkt standen Veronika und Michael Bandmann als Besatzungsmitglieder bereits fest. "Ich habe das Schiff schon 1993 in Kapstadt kennengelernt und dann mit verschiedenen Leuten der Crew immer wieder Kontakt gehabt", sagt sie. Über ein UN-Büro in Okahandja wurde die Bewerbung eingereicht, der eine Vorauswahl, eine Platzierung und schließlich die Zusage folgten. Ein 2-Jahres-Vertrag wurde abgeschlossen. Ihre persönliche Motivation beschreibt die 32-jährige Logopädin und Audiologin so: "Wenn Leute keine persönliche Beziehung zum Glauben oder zu Gott haben, ist das der falsche Weg. Das Schiff trägt dazu bei, dies zu fördern." Ihr, von Beruf Elektroingenieur, ergänzt: "Natürlich reizt mich so ein großes Schiff. Aber entscheidend für mich ist, für die Mission tätig zu sein und etwas zu erreichen. Ich sehe hier mein Wissen gut und richtig angewandt, wo das Schiff anlegt ist mir letztlich egal." Während der 37-Jährige an Bord als Electrical Officer in seinem Beruf tätig sein wird, kümmert sich seine Frau zunächst um die Kinder Vera (4 Jahre), Lea (2) und Daniel (12 Wochen). "Aber ich werde auch eine Aufgabe bekommen", ist sie sich sicher. An Bord gibt es einen Kindergarten und eine Schule.
Die Mission ist Verpflichtung. Das heißt für die Crewmitglieder: sechs Tage pro Woche arbeiten und einen Tag frei. Ohne Vergütung. Im Gegenteil, der Aufenthalt an Bord muss von den Passagieren mitfinanziert werden. 350 US-Dollar kostet das pro Erwachsener pro Monat, der gleiche Betrag wird für alle drei Kinder von Bandmanns fällig. Eine Woche Urlaub an einem Anlegeort ihrer Wahl haben die Crewmitglieder in den zwei Jahren. Wie die Kinder selbst mit der Reise umgehen? "Ich glaube, nur die große begreift es und ist voller Erwartung", sagt Frau Bandmann. Und: "Im Januar kommen Freunde von uns aus Deutschland mit ihren Kindern an Bord - darauf freuen sich alle." Und was sagen Familie und Freunde in Windhoek bzw. Namibia? "Zum großen Teil reagieren sie sehr positiv. Und zum Glück gibt es ja E-Mail."
Unter www.mvdoulos.org gibt"s weitere Informationen zu dem Projekt und kann die Reise der MV Doulos samt den Aktivitäten der Crewmitglieder per Internet nachvollzogen werden.
Michael und Veronika Bandmann sowie ihre drei Kinder werden die nächsten zwei Jahre an Bord des Schiffes MV Doulos verbringen. Nicht Abenteuerlust, sondern eine geistliche Mission treibt sie hinaus in die Welt.
Am gestrigen Donnerstag begann die Reise für Bandmanns sowie drei weitere zukünftige Passagiere aus Namibia. Zunächst ging"s per Flugzeug nach Istanbul, wo ein Sicherheitstraining für den Aufenthalt an Bord absolviert wird. Ende diesen Monats sticht die MV Doulos dann in See, mit rund 300 Crewmitgliedern aus bis zu 40 Nationen. Weitere Stationen in türkischen Häfen, danach in Zypern, Griechenland, Kroatien, England, Niederlande, Irland, Schottland stehen für die nächsten neun Monate bereits fest.
"Alles ist sehr christlich orientiert", umschreibt Frau Bandmann das Konzept. Im Jahr 1977 wurde die MV Doulos vom Gute Bücher für Alle e.V., ein privater, gemeinnütziger Verein in Deutschland, gekauft. Das 1914 gebaute Schiff ist nicht nur das älteste seetaugliche Passagierschiff - was einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde brachte -, sondern auch der "größte schwimmende Buchladen der Welt", so Veronika Bandmann. Rund eine halbe Million Bücher sind an Bord, tausende Titel in verschiedenen Sprachen decken eine Bandweite an Themen wie Wissenschaft, Technologie, Sport, Hobbies, Kochen, Kunst und Philosophie ab. Etwa 30 Prozent der Werke haben einen christlichen Inhalt. "Diese Bücher wurden ausgewählt, um die sozialen Bedürfnisse zu befriedigen und die Bildung zu fördern", heißt es in der Selbstdarstellung des Projekts MV Doulos. Die literarische Bildung ist eine Säule des METAL-Konzepts, welches sich aus Mobilisation (Mobilisierung: Arbeit in Gemeinden vor Ort), Evangelisation (Evengelisierung: Verbreitung des Wort Gottes), Training (Konferenzen z.B. von Pastoren, Schulungen für Crewmitglieder), Aid (Hilfe: Projekte in den Gastländern, z.B. in Waisenhäusern, Gefängnissen) und Literature (Literatur: Buchverkauf an Bord) zusammensetzt. Durchschnittlich bleibt die MV Doulos zwei bis drei Wochen in einem Hafen. Für die Crewmitglieder heißt das zwar Landgang, aber nicht zu touristischen Zwecken. Dann ist gemeinnützige Arbeit angesagt.
Das Schiff ist bislang rund 400 Häfen in knapp 90 Ländern verschiedener Kontinente angelaufen, über 15 Millionen Besucher stöberten bereits in der Buchhandlung. Im vergangenen Jahr hatte die MV Doulos auch in Walvis Bay angelegt. Zu diesem Zeitpunkt standen Veronika und Michael Bandmann als Besatzungsmitglieder bereits fest. "Ich habe das Schiff schon 1993 in Kapstadt kennengelernt und dann mit verschiedenen Leuten der Crew immer wieder Kontakt gehabt", sagt sie. Über ein UN-Büro in Okahandja wurde die Bewerbung eingereicht, der eine Vorauswahl, eine Platzierung und schließlich die Zusage folgten. Ein 2-Jahres-Vertrag wurde abgeschlossen. Ihre persönliche Motivation beschreibt die 32-jährige Logopädin und Audiologin so: "Wenn Leute keine persönliche Beziehung zum Glauben oder zu Gott haben, ist das der falsche Weg. Das Schiff trägt dazu bei, dies zu fördern." Ihr, von Beruf Elektroingenieur, ergänzt: "Natürlich reizt mich so ein großes Schiff. Aber entscheidend für mich ist, für die Mission tätig zu sein und etwas zu erreichen. Ich sehe hier mein Wissen gut und richtig angewandt, wo das Schiff anlegt ist mir letztlich egal." Während der 37-Jährige an Bord als Electrical Officer in seinem Beruf tätig sein wird, kümmert sich seine Frau zunächst um die Kinder Vera (4 Jahre), Lea (2) und Daniel (12 Wochen). "Aber ich werde auch eine Aufgabe bekommen", ist sie sich sicher. An Bord gibt es einen Kindergarten und eine Schule.
Die Mission ist Verpflichtung. Das heißt für die Crewmitglieder: sechs Tage pro Woche arbeiten und einen Tag frei. Ohne Vergütung. Im Gegenteil, der Aufenthalt an Bord muss von den Passagieren mitfinanziert werden. 350 US-Dollar kostet das pro Erwachsener pro Monat, der gleiche Betrag wird für alle drei Kinder von Bandmanns fällig. Eine Woche Urlaub an einem Anlegeort ihrer Wahl haben die Crewmitglieder in den zwei Jahren. Wie die Kinder selbst mit der Reise umgehen? "Ich glaube, nur die große begreift es und ist voller Erwartung", sagt Frau Bandmann. Und: "Im Januar kommen Freunde von uns aus Deutschland mit ihren Kindern an Bord - darauf freuen sich alle." Und was sagen Familie und Freunde in Windhoek bzw. Namibia? "Zum großen Teil reagieren sie sehr positiv. Und zum Glück gibt es ja E-Mail."
Unter www.mvdoulos.org gibt"s weitere Informationen zu dem Projekt und kann die Reise der MV Doulos samt den Aktivitäten der Crewmitglieder per Internet nachvollzogen werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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