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CoD in zwei Lager geborsten

Windhoek/Keetmanshoop - Kurz nach Mittag ist gestern eine große Anzahl Delegierter aus dem Parteitag der Kongressdemokraten, CoD, in Keetmanshoop ausmarschiert, nachdem das Endergebnis der Führerschaftswahlen fest stand. Der bisherige CoD-Präsident Ben Ulenga, den eine starke Fraktion aus dem Sattel heben wollte, ging mit 155 Stimmen als Sieger gegen Ignatius Shixwameni hervor, der 141 Stimmen auf sich vereinen konnte. 13 Stimmen waren ungültig.

"Nach der Bekanntgabe sind wir ausmarschiert", teilte Kala Gertze, bis zum Kongress CoD-Generalsekretär, gestern der AZ aus dem Tagungsort mit.

Im früheren Wahlgang war die dritte Anwärterin auf das Führungsamt, Vizepräsidentin Nora Schimming-Chase, mit einer Stimmenminderheit von 57 schon ausgeschieden. "Wir vermuten Wahlbetrug und Stimmenfälschung. Wir sind entsetzt, dass zu später Stunde noch ,Stimmvieh' angefahren wurde, darunter Schüler", so Gertze. Die ausmarschierten CoD-Kräfte würden jedoch nicht ihre Mitgliedschaft aufgeben.

In der verbliebenen Fraktion sind die Führungsposten nun wie folgt verteilt: Alfred Chilinda ersetzt Nora Schimming-Chase als Vizepräsident, Rosa Namises ersetzt Kala Gertze und wird Generalsekretärin, derweil Tsudao Gurirab den CoD-Vorsitz übernimmt. Ben Kapi wurde Schatzmeister. An Ulengas Seite im Parlament bleibt nun lediglich Tsudao Gurirab, derweil Schimming-Chase, Kala Gertze und Elma Dienda ohne Parteiämter die übrigen drei CoD-Sitze behalten. Laut Ulenga haben sich die ausmarschierenden Dissidenten selbst von der Kandidatur der Parteiposten disqualifiziert, die zu besetzen waren.

Gertze ist überzeugt, dass die Fraktion, die ausmarschiert ist, die Mehrheit in der Partei darstellt, weil es sich um die Abgeordneten von zehn Regionen handle, derweil "nur drei Regionen" bei Ulenga ständen.

Ein großer Teil der Tagung am Freitag und Samstag entfiel laut Gertze auf den Streit um die Zulassung und die Akkreditierung umstrittener Delegierter. Auch der erste Wahlgang war offensichtlich durch "Unsauberkeit" gekennzeichnet, denn es wurden 49 ungültige Stimmen registriert. Ulenga lag in der ersten Runde bereits mit 114 Stimmen vorn, gefolgt von Shixwameni mit 87 und Schimming-Chase mit 57 Stimmen.

Bei der Eröffnung des Kongresses hatte Ulenga gegen den Tribalismus in der Partei gewarnt und zur Einheit gemahnt. Die Vorwürfe aus dem gegnerischen Lager lauteten, dass Ulenga viele Beschlüsse im Alleingang fasse, ohne sich mit seinen Kollegen zu beraten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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