Corona: IOC und Japans Premier sprechen von Olympia-Verschiebung
Tokio (dpa) - Die Anzeichen für eine historisch einmalige Verschiebung von Olympischen Sommerspielen wegen der Coronavirus- Pandemie mehren sich. Nachdem das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Sonntag erstmals Gedankenspiele dieser Art zugelassen und sich selbst einen Vier-Wochen-Zeitraum für die Entscheidung gegeben hatte, sprach auch Japans Premierminister Shinzo Abe von einer Verschiebung der Sommerspiele in seinem Land. Vor dem Parlament in Tokio sagte er am Montag, dass damit gerechnet werden müsse. Von einer Absage könne aber keine Rede sein.
„Es ist schwierig, Spiele unter diesen Umständen abzuhalten, wir müssen über eine Verschiebung entscheiden, wobei die Gesundheit der Athleten oberste Priorität hat“, sagte Premierminister Abe. Die endgültige Entscheidung aber liege beim IOC.
Kanadas Olympisches Komitee (COC) erhöhte den Druck auf das IOC weiter und gab als erstes Land bekannt, dass man in diesem Sommer wegen der Corona-Krise auf eine Entsendung von Sportlern verzichten werde. Die „schwierige Entscheidung“ sei mit Zustimmung von Sportverbänden und der kanadischen Regierung getroffen worden, hieß es. «Das ist kein Boykott», sagte Kommunikationsdirektor Photi Sotiropoulos der Deutschen Presse-Agentur. Das Paralympische Komitee Kanadas entschied gleichermaßen für die Paralympics.
Im kommenden Jahr sei man gerne dabei, sollte dies mit Rücksicht auf die Entwicklung der Pandemie und die Gesundheit der Weltbevölkerung möglich sein, teilte das COC mit. Zudem unterstütze man das IOC bei der Lösung aller Probleme, die eine Verschiebung mit sich bringe.
Derzeit sind die Spiele eingeplant für den Zeitraum vom 24. Juli bis 9. August 2020. Eine Verschiebung wäre eine monumentale Entscheidung und ein massiver Eingriff in den komplexen Kalender des Weltsports. Denkbar ist eine Verlegung in den Herbst, auf Sommer 2021 oder gar auf 2022. Am wahrscheinlichsten dürfte die Verlegung um ein Jahr sein. Im Sommer 2021 sind aber zum Beispiel die Weltmeisterschaften der Schwimmer in Fukuoka/Japan und die der Leichtathleten in Eugene/USA vorgesehen. Gegen 2022 spricht, dass in dem Jahr im Februar die Olympischen Winterspiele in Peking und im November und Dezember die Fußball-Weltmeisterschaf in Katar stattfinden.
Die selbst gesetzte Deadline von vier Wochen gab das Internationale Olympische Komitee nach einer Telefonkonferenz der Exekutive bekannt und schloss gleichzeitig eine Komplett-Absage der Sommerspiele aus. Der Druck bezüglich einer Entscheidung war zuvor immer größer geworden. Neben vielen Athleten aus Deutschland und weltweit hatten sich auch der Schwimm- und der Leichtathletikverband der USA für eine Verlegung ausgesprochen. Die USA haben großes Gewicht, weil der dort übertragende Sender NBC so viel Geld für die Übertragungsrechte an das IOC bezahlt wie sonst keine Fernsehstation der Welt.
IOC-Chef Thomas Bach war am Sonntag von seiner Linie abgerückt, bis zu den Spielen sei noch lange Zeit und eine Verschiebung kein Thema. „Menschenleben haben Vorrang vor allem, auch vor der Austragung der Spiele. Das IOC will Teil der Lösung sein“, sagte der 66-Jährige. Er wünsche sich, dass die Hoffnung, die so viele Athleten, Nationale Olympische Komitees und internationalen Verbände aus allen fünf Kontinenten geäußert hätten, erfüllt werde. „Dass am Ende dieses dunklen Tunnels, durch den wir alle gemeinsam gehen, ohne zu wissen, wie lange er noch dauert, die olympische Flamme ein Licht sein wird.“
Eine Olympia-Verschiebung wäre eine historische Entscheidung. Eine Absage gab es in der Vergangenheit dagegen schon einige Male. Im Ersten Weltkrieg wurden die Sommerspiele 1916 (Berlin), im Zweiten Weltkrieg die Sommerspiele 1940 (Tokio) und 1944 (London) sowie die Winterspiele 1940 (Cortina d'Ampezzo) und 1944 (Sapporo) gestrichen. (Foto: dpa)
„Es ist schwierig, Spiele unter diesen Umständen abzuhalten, wir müssen über eine Verschiebung entscheiden, wobei die Gesundheit der Athleten oberste Priorität hat“, sagte Premierminister Abe. Die endgültige Entscheidung aber liege beim IOC.
Kanadas Olympisches Komitee (COC) erhöhte den Druck auf das IOC weiter und gab als erstes Land bekannt, dass man in diesem Sommer wegen der Corona-Krise auf eine Entsendung von Sportlern verzichten werde. Die „schwierige Entscheidung“ sei mit Zustimmung von Sportverbänden und der kanadischen Regierung getroffen worden, hieß es. «Das ist kein Boykott», sagte Kommunikationsdirektor Photi Sotiropoulos der Deutschen Presse-Agentur. Das Paralympische Komitee Kanadas entschied gleichermaßen für die Paralympics.
Im kommenden Jahr sei man gerne dabei, sollte dies mit Rücksicht auf die Entwicklung der Pandemie und die Gesundheit der Weltbevölkerung möglich sein, teilte das COC mit. Zudem unterstütze man das IOC bei der Lösung aller Probleme, die eine Verschiebung mit sich bringe.
Derzeit sind die Spiele eingeplant für den Zeitraum vom 24. Juli bis 9. August 2020. Eine Verschiebung wäre eine monumentale Entscheidung und ein massiver Eingriff in den komplexen Kalender des Weltsports. Denkbar ist eine Verlegung in den Herbst, auf Sommer 2021 oder gar auf 2022. Am wahrscheinlichsten dürfte die Verlegung um ein Jahr sein. Im Sommer 2021 sind aber zum Beispiel die Weltmeisterschaften der Schwimmer in Fukuoka/Japan und die der Leichtathleten in Eugene/USA vorgesehen. Gegen 2022 spricht, dass in dem Jahr im Februar die Olympischen Winterspiele in Peking und im November und Dezember die Fußball-Weltmeisterschaf in Katar stattfinden.
Die selbst gesetzte Deadline von vier Wochen gab das Internationale Olympische Komitee nach einer Telefonkonferenz der Exekutive bekannt und schloss gleichzeitig eine Komplett-Absage der Sommerspiele aus. Der Druck bezüglich einer Entscheidung war zuvor immer größer geworden. Neben vielen Athleten aus Deutschland und weltweit hatten sich auch der Schwimm- und der Leichtathletikverband der USA für eine Verlegung ausgesprochen. Die USA haben großes Gewicht, weil der dort übertragende Sender NBC so viel Geld für die Übertragungsrechte an das IOC bezahlt wie sonst keine Fernsehstation der Welt.
IOC-Chef Thomas Bach war am Sonntag von seiner Linie abgerückt, bis zu den Spielen sei noch lange Zeit und eine Verschiebung kein Thema. „Menschenleben haben Vorrang vor allem, auch vor der Austragung der Spiele. Das IOC will Teil der Lösung sein“, sagte der 66-Jährige. Er wünsche sich, dass die Hoffnung, die so viele Athleten, Nationale Olympische Komitees und internationalen Verbände aus allen fünf Kontinenten geäußert hätten, erfüllt werde. „Dass am Ende dieses dunklen Tunnels, durch den wir alle gemeinsam gehen, ohne zu wissen, wie lange er noch dauert, die olympische Flamme ein Licht sein wird.“
Eine Olympia-Verschiebung wäre eine historische Entscheidung. Eine Absage gab es in der Vergangenheit dagegen schon einige Male. Im Ersten Weltkrieg wurden die Sommerspiele 1916 (Berlin), im Zweiten Weltkrieg die Sommerspiele 1940 (Tokio) und 1944 (London) sowie die Winterspiele 1940 (Cortina d'Ampezzo) und 1944 (Sapporo) gestrichen. (Foto: dpa)
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Allgemeine Zeitung
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