Costa Seibeb fährt zum Überraschungssieg
Windhoek/Zürich (tr) • Der namibische Radfahrer Costa Seibeb hat am vergangenen Sonntag überraschend das Züri-Metzgete-Radrennen in der Schweiz gewonnen. Bei der 99. Ausgabe des traditionsreichen Rennens konnte Seibeb die Schweizer Mirco Saggiorato und Dominik Fuchs auf die Plätze zwei und drei verweisen. Drei Stunden 39 Minuten und 41 Sekunden benötigte der Namibier für die 158 Kilometer lange Strecke, doch die Entscheidung fiel erst auf den letzten Metern: Als Seibeb 80 Meter vor dem Ziel keinen Konkurrenten mehr vor sich sah, war seine Chance schließlich gekommen. Wie im Rausch fuhr er den Zieleinlauf entlang und bescherte dem Team des afrikanischen World Cycling Centres (WCC) mit diesem Kraftakt den ersten Sieg auf europäischem Boden.
Eine Delegation des 2005 gegründeten Rennstalls befindet sich derzeit auf einer Tour durch Europa und tritt in der Schweiz und in Frankreich gegen internationale Konkurrenz an. Sechs Fahrer des WCC-Teams nehmen daran teil und wollen so den afrikanischen Radsport Schritt für Schritt im weltweiten Wettbewerb etablieren.
Der Erfolg in der Schweiz ist ein Meilenstein – nicht ausschließlich durch Seibebs Sieg: Drei seiner Teamkollegen beendeten das Rennen in den Top 30. Auch der Deutsch-Namibier Till Drobisch (Team Centre Mondial du Cyclisme) präsentierte sich glänzend in Form und landete am Ende auf Rang zwölf. Mit Tränen in den Augen feierte Seibeb diesen historischen Erfolg und träumt nun von dem nächsten großen Schritt. Da der Schweizer Wettstreit gleichzeitig ein Auswahlrennen für die Tour de L’Avenir, eines der Top-Rennen Frankreichs, war, kann er sich nun berechtigte Hoffnung darauf machen auch für diesen Wettbewerb nominiert zu werden. Der nächste Schritt für den afrikanischen Radsport ist also nur eine Reifenlänge entfernt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen