COVID-19-Opfer wird schikaniert
Unmenschliche Behandlung seitens Okahandja-Behörden - Zahlen sprechen Klartext
Von H. Lamprecht, Jo-Maré Duddy & F. Steffen
Windhoek
Henriette Lamprecht von der AZ-Schwester Republikein berichtet von einer Frau aus Okahandja, die einer offensichtlich unmenschlichen Situation ausgesetzt war. Der Frau wurde jegliche Hilfe seitens der Behörden verweigert, nachdem ihr Vater (am vorigen Mittwoch) in den frühen Morgenstunden dem COVID-19 erlegen war.
Die Frau, die anonym bleiben will, erhielt um sechs Uhr morgens die Nachricht, dass ihr Vater verstorben sei. Beide Elternteile waren an COVID-19 erkrankt und nun musste die Tochter sich bis nachmittags um circa 16 Uhr durchkämpfen, bis ihr schließlich geholfen war. Sie kommt zu dem Schluss, dass weder die Polizei noch die Krankenhäuser oder Leichenhäuser dem Ansturm der COVID-19-Opfer gewachsen sind.
Das Staatskrankenhaus in Okahandja verweigerte ihr die Hilfe und war auch nicht dazu bereit, eine Ambulanz zur Verfügung zu stellen, da diese nicht „für den Transport von Toten zur Verfügung“ stehe. Wenngleich dies in der Tat einer diesbezüglichen Regel entspricht, ist es erschreckend mit welcher Gleichgültigkeit die Frau von einer Amtsstelle zur nächsten gereicht wurde, während die Leiche ihres Vaters in drei Leichensäcke verstaut und in Laken eingewickelt auf der Ladefläche ihres Bakkies lag.
Vater in Eis gebettet
Ein privates Begräbnisinstitut verweigerte ihr ebenfalls die Hilfe und die Polizei, an die sie sich als nächstes wandte war auch nicht bereit zu helfen. Unglaublich stellte sich ein Polizist geradezu als Samariter in Szene, indem er seine Hilfe anbot, wenn sie bereit sei, ihm Kredit auf sein Handy zu überweisen. Verschiedene Beschwerden brachten die betroffenen Anlaufstellen nicht aus der Ruhe und wurde die Hilfesuchende regelrecht schikaniert. Soviel so, dass sie ihren Vater letztendlich auf dem Lkw in 70 Eisbeutel einbettete, damit sie ihre Suche nach Leichensäcken und Personen, die ein Todeszertifikat ausstellen können, weiterführen konnte. Diesbezüglich war das Büro des Ministeriums für Inneres obendrein über Mittag geschlossen.
Der „Engel Elizabeth“ habe letztendlich geholfen. Diese Angestellte des Leichenhauses aus Windhoek, sei zu letzter Stunde eingesprungen. Das sei zu einem Zeitpunkt geschehen als die gebeutelte Frau damit begonnen hatte, einen Bagger zu suchen, damit sie ihren Vater kurzfristig begraben würde können.
Knapp 60% der Verstorbenen nicht geimpft
Das Ministerium für Gesundheit und Soziale Dienste (MoHSS) hält nun statistisch-belegt fest: „Nur sechs Menschen, die gegen Covid-19 geimpft wurden, sind in Namibia während der dritten COVID-19-Welle seit Mai gestorben.“ Diese Verstorbenen hatten allesamt Begleiterkrankungen und ihr Alter variierte zwischen 50 und 78 Jahren. Seit dem 27. Mai hält das Ministerium die Zahl der Menschen fest, die trotzt Impfung an Covid-19 verstorben sind. Dabei geht es weder näher darauf ein, ob die Verstorbenen ihre erste oder zweite Dosis erhalten haben, noch ob sie Sinopharm oder Astra Zeneca erhalten haben.
Seit dem 27. Mai bis Samstag starben insgesamt 332 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet wurden - etwa 60 % von ihnen waren nicht geimpft. Bei etwa 38% der Todesfälle konnte das Ministerium den Impfstatus des Verstorbenen nicht bestätigen.
Seit dem Beginn der Impfkampagne im März, sind 655 Todesfälle vermeldet worden - 56% der Gesamtzahl des vergangenen Jahres. Weniger als ein Prozent der seitdem Verstorbenen warne laut MoHSS geimpft. Laut dem US-amerikanischen Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC) sind bisher 0,0017% der Menschen, die gegen Covid-19 geimpft wurden, gestorben.
Mutwa, Rukoro und Afrikaner verstorben
COVID-19 macht indessen vor niemandem Halt und so hat Namibia seit dem Ende der vergangenen Woche, nach dem Tod von Willem Konjore und Mburumba Kerina, weitere prominente COVID-19-Opfer zu beklagen. Der ehemalige Befehlshaber der namibischen Streitkräfte (NDF), Generalleutnant (a.D.) John Mutwa sowie der Paramount Chief der Ovaherero, Adv. Vekuii Rukoro, verstarben zum Ende der Woche, und nun folgte einer der Nama-Stammesführer, Gaob Eduard Afrikaner.
Windhoek
Henriette Lamprecht von der AZ-Schwester Republikein berichtet von einer Frau aus Okahandja, die einer offensichtlich unmenschlichen Situation ausgesetzt war. Der Frau wurde jegliche Hilfe seitens der Behörden verweigert, nachdem ihr Vater (am vorigen Mittwoch) in den frühen Morgenstunden dem COVID-19 erlegen war.
Die Frau, die anonym bleiben will, erhielt um sechs Uhr morgens die Nachricht, dass ihr Vater verstorben sei. Beide Elternteile waren an COVID-19 erkrankt und nun musste die Tochter sich bis nachmittags um circa 16 Uhr durchkämpfen, bis ihr schließlich geholfen war. Sie kommt zu dem Schluss, dass weder die Polizei noch die Krankenhäuser oder Leichenhäuser dem Ansturm der COVID-19-Opfer gewachsen sind.
Das Staatskrankenhaus in Okahandja verweigerte ihr die Hilfe und war auch nicht dazu bereit, eine Ambulanz zur Verfügung zu stellen, da diese nicht „für den Transport von Toten zur Verfügung“ stehe. Wenngleich dies in der Tat einer diesbezüglichen Regel entspricht, ist es erschreckend mit welcher Gleichgültigkeit die Frau von einer Amtsstelle zur nächsten gereicht wurde, während die Leiche ihres Vaters in drei Leichensäcke verstaut und in Laken eingewickelt auf der Ladefläche ihres Bakkies lag.
Vater in Eis gebettet
Ein privates Begräbnisinstitut verweigerte ihr ebenfalls die Hilfe und die Polizei, an die sie sich als nächstes wandte war auch nicht bereit zu helfen. Unglaublich stellte sich ein Polizist geradezu als Samariter in Szene, indem er seine Hilfe anbot, wenn sie bereit sei, ihm Kredit auf sein Handy zu überweisen. Verschiedene Beschwerden brachten die betroffenen Anlaufstellen nicht aus der Ruhe und wurde die Hilfesuchende regelrecht schikaniert. Soviel so, dass sie ihren Vater letztendlich auf dem Lkw in 70 Eisbeutel einbettete, damit sie ihre Suche nach Leichensäcken und Personen, die ein Todeszertifikat ausstellen können, weiterführen konnte. Diesbezüglich war das Büro des Ministeriums für Inneres obendrein über Mittag geschlossen.
Der „Engel Elizabeth“ habe letztendlich geholfen. Diese Angestellte des Leichenhauses aus Windhoek, sei zu letzter Stunde eingesprungen. Das sei zu einem Zeitpunkt geschehen als die gebeutelte Frau damit begonnen hatte, einen Bagger zu suchen, damit sie ihren Vater kurzfristig begraben würde können.
Knapp 60% der Verstorbenen nicht geimpft
Das Ministerium für Gesundheit und Soziale Dienste (MoHSS) hält nun statistisch-belegt fest: „Nur sechs Menschen, die gegen Covid-19 geimpft wurden, sind in Namibia während der dritten COVID-19-Welle seit Mai gestorben.“ Diese Verstorbenen hatten allesamt Begleiterkrankungen und ihr Alter variierte zwischen 50 und 78 Jahren. Seit dem 27. Mai hält das Ministerium die Zahl der Menschen fest, die trotzt Impfung an Covid-19 verstorben sind. Dabei geht es weder näher darauf ein, ob die Verstorbenen ihre erste oder zweite Dosis erhalten haben, noch ob sie Sinopharm oder Astra Zeneca erhalten haben.
Seit dem 27. Mai bis Samstag starben insgesamt 332 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet wurden - etwa 60 % von ihnen waren nicht geimpft. Bei etwa 38% der Todesfälle konnte das Ministerium den Impfstatus des Verstorbenen nicht bestätigen.
Seit dem Beginn der Impfkampagne im März, sind 655 Todesfälle vermeldet worden - 56% der Gesamtzahl des vergangenen Jahres. Weniger als ein Prozent der seitdem Verstorbenen warne laut MoHSS geimpft. Laut dem US-amerikanischen Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC) sind bisher 0,0017% der Menschen, die gegen Covid-19 geimpft wurden, gestorben.
Mutwa, Rukoro und Afrikaner verstorben
COVID-19 macht indessen vor niemandem Halt und so hat Namibia seit dem Ende der vergangenen Woche, nach dem Tod von Willem Konjore und Mburumba Kerina, weitere prominente COVID-19-Opfer zu beklagen. Der ehemalige Befehlshaber der namibischen Streitkräfte (NDF), Generalleutnant (a.D.) John Mutwa sowie der Paramount Chief der Ovaherero, Adv. Vekuii Rukoro, verstarben zum Ende der Woche, und nun folgte einer der Nama-Stammesführer, Gaob Eduard Afrikaner.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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