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Curt von François findet letzte Ruhe in Berlin

Als Ortschronistin von Zernsdorf, dem letzten Wohnort von Curt von François, bin ich schon ein paar Jahre Empfängerin des Newsletters der Allgemeinen Zeitung, und damit auch deren Online-Leserin. So hat es mich ganz besonders gefreut, in der heutigen Ausgabe den Beitrag über "meinen Zernsdorfer" zu lesen. Da über seine Grabstelle eine falsche Aussage gemacht wurde, sende ich diesen Leserbrief für eine Richtigstellung.

Der Autor, Dr. Andreas Vogt, mutmaßt im letzten Satz, dass Curt von François in Zernsdorf begraben sein könnte. Leider ist dem nicht so, sonst wäre seine Grabstelle heute sicher noch erhalten geblieben.

Zernsdorf war um 1930 ein kleiner aufstrebender Ort im südlichen Berliner Umland. Für Erholungssuchende waren 30 Kilometer von Berlin keine große Entfernung. Eine gute Bahnverbindung brachte die "Sommerfrischler" in die wald- und seenreiche Umgebung. Viele betuchte Berliner bauten sich hier einen zweiten Wohnsitz und wohnten bald dauerhaft in einer Natur ohne Großstadtlärm und schlechte Luft. So auch Curt von François, der nach seiner Scheidung 1911 von Berlin nach Zernsdorf zog. Als er 1931 starb, war der Dorffriedhof Zernsdorf nicht der würdige Ort für die letzte Ruhestätte eines so bedeutenden Mannes. Er bekam deshalb eine Grabstelle auf dem Alten Invalidenfriedhof in Berlin, wo viele berühmte und verdienstvolle Persönlichkeiten Deutschlands ihre letzte Ruhestätte fanden.

Leider kann man heute das Grab von Curt von François auf diesem Friedhof nicht mehr besuchen. Der Invalidenfriedhof in der Berliner Scharnhorststraße, im Ostteil Berlins und damit einst in der DDR gelegen, wurde 1951 für neue Begräbnisse geschlossen - und man beabsichtigte, die Grabstellen aus der Zeit vor 1925 als Zeugnis eines unliebsamen Geschichtserbes einzuebnen. Beschädigte Grabstellen und die mit abgelaufener Liegezeit wurden abgeräumt und an ihrer Stelle Rasenflächen angelegt.

Die weitaus schlimmere Zerstörung des Invalidenfriedhofs begann dann aber 1961. Nach dem Mauerbau (13. August 1961) war der Friedhof zum "Grenzgebiet der DDR" geworden, denn am Westufer des Berlin-Spandauer Schifffahrtkanals verlief die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin. Ab November 1961 galten daher Einschränkungen für das Betreten des Friedhofs. Um das Grenzgebiet weiter zu befestigen, wurden anfangs der 1970er Jahre zur Verbreiterung des Grenzstreifens etliche Gräber "abgeräumt"; andere Grabstellen wurden mit einem Garagenkomplex pietätlos überbaut. Die Grabsteine der beräumten Gräber wurden vom Friedhof entfernt und zerstört. Auch die Grabstelle von Curt von François fiel dieser Aktion zum Opfer. Nur noch das "Totenbuch" des Friedhofs gibt Auskunft über die Liegeplätze der Beerdigten auf den geschliffenen Flächen.

Weitere Informationen zu diesem Thema gibt's im Internet (http://www.zernsdorf.de/cms/?q=content/curt-von-francois, http://de.wikipedia.org/wiki/Invalidenfriedhof und http://www.foerderverein-invalidenfriedhof.de).

Margit Mach (Ortschronistin), Zernsdorf

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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