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Da kann keiner so schnell ran

Mit der Kälte der letzten Tage musste sich auch das Raubgesindel unter die Decken zurückziehen, so dass die Alarmsirene, die Du nachts gehört hast, durch thermische Einwirkung und nicht durch einen Botsotso ausgelöst wurde. Thermische Einwirkung heißt, dass es so bleddy kalt geworden ist, dass alles schrumpft und dadurch ungewollter Kontakt und also Kurzschluss entsteht. So will es das Gesetz von Ursache und Wirkung. Und wo das nich djobbt, bleibt noch immer das weit verbreitete Murphy's Law. Es stellt erfahrungsgemäß alle Dinge auf den Kopf, macht die Logik dürmekaar und morscht sommer so mit der bekannten Folge der Dinge. Ohne Murphy's Law kommen wir im Lande der Braven net nich mehr aus, weil sich viele Dinge ohnedem nicht erklären lassen. Mit diesem Gesetz schaffst Du es - und hier kommt eine alte Rede, die viele schon kennen -, ein strukturiertes Verhältnis zum Chaos herzustellen. Wie die Armen, so bleibt das Chaos immer unter uns.

Die kalten Tage bringen auch wieder das kurze Gedächtnis hervor. Viele Leute haben "noch nie so kalte Tage" erlebt, obwohl sie in den achtziger Jahren schon den Schneefall über Windhoek bewundern konnten, der den Zaunpfosten für ein paar kurze Minuten weiße Hauben aufgesetzt hat. Und danach haben die Leute bei Aris einen Schneemann gebaut. Auch die nächste Regenzeit bietet uns wieder "noch nie Dagewesenes", vor allem wo wir jetzt alles und nichts mit der Erderwärmung erklären können. Also nicht nur die Eishauben und Polkappen zerfließen an ihren Rändern. Das Meer muss sich mit steigenden Graden thermisch auch noch ausdehnen und das Volumen dieses Wachstums kannst Du net nich mit ein paar Eimernvoll abschöpfen.

Aber solange es auf dem Hochplateau morgens gefriert, so dass hier und da eine Windschutzscheibe mit Raureif belegt ist, und der Nebel in Tsoaxaobmund jede Nische ausfüllt, scheint die Erderwärmung noch fern zu sein. Moskiten und Zecken sollten jetzt in der Kälte barschen, so dass wir wenigstens am Anfang der nächsten Regenzeit vor den Parasiten noch etwas Ruhe haben.

Die Häuser im Lande der Braven sind auf jeden Fall für die erwärmten Monate und nicht für die Kälte gebaut. Aber auch das stimmt nicht ganz. Etliche moderne Bauherren und Architekten haben nämlich alles wieder verlernt, was die Altvorderen hier so an Erfahrung über Warm und Kalt gesammelt haben. Dicke Mauern und Schutz gegen Hitze und Kälte sind abgeschafft. Dafür gibt es hellhörige und mitteilsame Wände, dass die Bewohner jedes Zimmers mehr über das Andere erfahren können. Das Raumgefühl mit hohen Decken ist in Neubauten auch abgeschafft, so dass die Leute auf geschrumpfter Bodenfläche überhaupt näher zusammenrücken sollen, damit es im Sommer lekker stickig wird.

Die Außenwände werden von keinem Verandadach mehr beschattet, weil dieser Vorbau überflüssig geworden ist und doch nur Platz morscht. Der Dachüberhang ist auch fortfrisiert, so dass die Sonne im Sommer gut die Außenwände einheizt, damit die Hitze über Nacht bis zum Morgen ins Innere weitergegeben werden kann. Trotzdem musst Du Dich glücklich schätzen, wenn Du nicht im Blechpontok hocken musst, der alles sofort von außen nach innen weitergibt, brüllende Hitze wie klirrende Kälte.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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