Damals Ochsenwagen, heute Allradfahrzeug:
Im Mai 1874 starteten elf Familien aus Marico im südafrikanischen Transvaal in Richtung Westen über das heutige Botswana nach Namibia unter der Führung von Gert Alberts. Fünf Jahre später - gefolgt von weiteren Familien - erreichten die Buren endlich ihr Ziel im südlichen Angola, um sich dann später aufzulösen und entweder nach Namibia oder zurück nach Südafrika zu gehen.
Und das, obwohl sie einen hohen Preis für ihre lange Reise zahlten: Die Strecke forderte nicht nur Hunderten von Ochsen das Leben, die als Zugtiere benutzt wurden, sondern auch Menschenleben, die den Strapazen der Wanderung durch die Wildnis oder den Krankheiten dieser Gebiete erlagen. Dieser so genannte "Dorsland Trek" ist ein Teil namibischer Geschichte. "Dors" bedeutet Durst auf afrikaans und deutet auf die Tragik dieser Wanderung durch die Kalahari-Wüste hin.
Diesem Dorsland Trek kann man noch heute folgen, wenn auch nicht mehr mit Ochsenkarren, sondern mit Allradfahrzeugen, ohne die diese Strecke nicht zu bewältigen ist. Die historische Tour führt zu Namibias schönsten Plätzen.
Die "Dorsland Trek 4x4-Tour" wurde von der Handelskammer in Gobabis ins Leben gerufen, um den Tourismus in den abgelegenen Gebieten Namibias anzukurbeln. Dort, in der "östlichen Hauptstadt" Namibias, inmitten des "Cattle Country", beginnt die Tour auf den Spuren der Dorsland-Leute.
"Die Tour ist in drei Teile unterteilt, aber sie kann auch als eine unternommen werden", erklärt die Handelskammer. Der erste Teil (959 km) startet in Gobabis und folgt der einsamen aber schönen Route durch die Omuramba (Trockenflüsse) der Kalahari bis ins Buschmannland. Vom Buschmannland aus geht die Tour weiter in Richtung Norden über den tierreichen Khaudum-Nationalpark bis hin zu den Popafällen am Okavango-Fluss an der Nord-Grenze. Der zweite Teil (735 km) dieser Tour verläuft vom Okavango bis zum Etoscha-Nationalpark. Hierbei gibt es zwei Routen zur Auswahl: Entweder man fährt über den Omuramba Omatako via Tsintsabis, wo die Haikom-Buschleute wohnen, oder via Rundu, "nKurenkuru durch den dichten Busch bis nach Tsintsabis und dann nach Etoscha.
Die Fahrt ins Kaokoveld ist im dritten Teil (600 km) dieser Reise vorgesehen. Der westliche Teil der Etoscha ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und darf nur mit speziellen Genehmigungen und einem Tourguide befahren werden. Eine weitere Möglichkeit wäre, über Kamanjab zu fahren. Hier können die Stopps der "Trekker", wie Otjitunduwa und Kaoko Otavi, besucht werden, ebenso wie das bekannte stets traditionelle Volk der Himba. Die Dorsland-Safari endet am Kunene-Fluss bei Swartbooisdrif. Bei dieser Tour müssen mindestens zwei, aber höchstens zehn Allradfahrzeuge teilnehmen. Ersteres sei eine Vorschrift des Umweltministeriums, letzteres wird von Tourunternehmen empfohlen, da die Kapazitäten der meisten Unterkünfte und Camps sehr begrenzt sind. Für den Khaudum-, Etoscha-Nationalpark und dem Camp bei den Popa Fällen müssen Plätze vorab beim Namibia Wildlife Resorts gebucht werden.
Die gesamte Tour kann bis zu 24 Tage in Anspruch nehmen. Die Gobabis-Handelskammer empfiehlt, für den ersten Teil zehn Tage einzuplanen, für den zweiten sechs und für den letzten sieben. Der Umfang an Sehenswürdigkeiten dieser Tour ist gewaltig und sprengt den Rahmen dieser Kurzbeschreibung des Dorsland-Treks. Zu den weniger bekannten Gebieten zählen jedoch das Buschmannland und der Khaudum-Nationalpark.
"Die beste Route, die man von Gobabis aus nehmen sollte, ist via Otjinene", erklärt Estelle Oosthuizen von der Tsumkwe Lodge im Buschmannland. "Ist man erst einmal im Buschmannland, kann man irgendwo sein Lager aufschlagen - vorausgesetzt man zahlt dem nächsten Dorf zwischen N$ 20 und N$ 30 pro Person für die Nacht."
Das Buschmannland, welches das so genannte Nyae Nyae Hegegebiet (9003 km) einschließt, wurde 1998 gegründet. Hier sind die Ju/"hoansi-Buschleute wohnhaft. In diesem Hegegebiet erhalten sie ihr Einkommen durch das Vergeben von Jagdkonzessionen, etwa 10000 US-Dollar im Jahr. Die dort lebenden etwa 3000 Ju/"hoansi dürfen auch ihrer traditionellen Jagd nachgehen. So wurden mit Hilfe des WWF vor einigen Jahren Elenantilopen, Springböcke, Weißschwanzgnus und Oryx wiedereingeführt, um den Wildbestand zu erhöhen. Das Dorf Tsumkwe liegt mitten im Buschmannland, gehört jedoch nicht zum Hegegebiet. Hier dürfen Menschen aller Volksgruppen leben. Die Buschleute leben laut Forschern in diesem Gebiet schon seit über 40000 Jahren, kamen jedoch erst 1950 mit der Außenwelt in Kontakt.
Ein Besuch bei den Ju/"hoansi kann in den Dörfern arrangiert werden. Für etwa N$ 60 pro Ju/"hoan kann man sie bei ihrer Jagd begleiten. "Das Erlebnis mag oder mag auch nicht Ihre Erwartungen erfüllen, aber es ist Realität. Sie werden im ganzen Buschmannland keine unzivilisierten" Ju/"hoansi mehr finden. Trotzdem jagen und sammeln sie noch, um zu überleben", erklärt Oosthuizen und betont folgendes: "Aber es gibt keinen Grund, sie zu bemitleiden. Sie sind glückliche Leute, die mit ihren Familien in einer unberührten Natur leben. Außerdem: Sie sind keine Bettler. Also treten Sie ihnen respektvoll gegenüber, verhandeln sie nicht mit ihnen und nehmen Sie nicht einfach ohne Genehmigung".
Im Buschmannland gibt es insgesamt 37 Dörfer, einige bieten sogar Campingplätze. Zu den Höhepunkten dieses Hegegebiets zählen ebenso die dort vorkommenden Elefanten. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es auch in Tsumkwe, bei der Tsumkwe Lodge, die Ausflüge und Besuche organisieren können.
Der Khaudum-Nationalpark liegt nur 59 km nördlich von Tsumkwe und ist eine zweistündige Fahrt. Hier sind die vom Aussterben bedrohten Pferdeantilopen und die Wilden Hunde zu Hause. Auch kommen hier viele Elefanten vor, ebenso Löwen, Geparden und Leoparden. Der Park hat eine dichte Vegetation. Die meisten dieser Tiere sind also schwierig zu entdecken. An Wasserstellen (Grootboom) oder an der Nyae Nyae-Pfanne darf nicht übernachtet werden. Die Infrastruktur im Khaudum, ebenso wie im Buschmannland ist sehr limitiert. Die Fahrzeuge müssen also gut ausgestattet werden. Benzin gibt es in diesen Gebieten gar nicht oder nur sehr unzuverlässlich.
Die Dorsland-Safari bietet den Abenteurern ein abwechslungsreiches 4x4-Fahren mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. In den ersten zwei Teilen ist dicker Sand zu bewältigen, im letzten Teil werden wegen Geröll und Gestein härtere Reifen benötigt, ebenso wie Benzin für etwa 800 km. Eine gut ausgestattete Campingausrüstung, GPS, Mahzeiten und Wasser sind darüber hinaus unverzichtbar. Anhänger müssen geländegängig sein.
Und das, obwohl sie einen hohen Preis für ihre lange Reise zahlten: Die Strecke forderte nicht nur Hunderten von Ochsen das Leben, die als Zugtiere benutzt wurden, sondern auch Menschenleben, die den Strapazen der Wanderung durch die Wildnis oder den Krankheiten dieser Gebiete erlagen. Dieser so genannte "Dorsland Trek" ist ein Teil namibischer Geschichte. "Dors" bedeutet Durst auf afrikaans und deutet auf die Tragik dieser Wanderung durch die Kalahari-Wüste hin.
Diesem Dorsland Trek kann man noch heute folgen, wenn auch nicht mehr mit Ochsenkarren, sondern mit Allradfahrzeugen, ohne die diese Strecke nicht zu bewältigen ist. Die historische Tour führt zu Namibias schönsten Plätzen.
Die "Dorsland Trek 4x4-Tour" wurde von der Handelskammer in Gobabis ins Leben gerufen, um den Tourismus in den abgelegenen Gebieten Namibias anzukurbeln. Dort, in der "östlichen Hauptstadt" Namibias, inmitten des "Cattle Country", beginnt die Tour auf den Spuren der Dorsland-Leute.
"Die Tour ist in drei Teile unterteilt, aber sie kann auch als eine unternommen werden", erklärt die Handelskammer. Der erste Teil (959 km) startet in Gobabis und folgt der einsamen aber schönen Route durch die Omuramba (Trockenflüsse) der Kalahari bis ins Buschmannland. Vom Buschmannland aus geht die Tour weiter in Richtung Norden über den tierreichen Khaudum-Nationalpark bis hin zu den Popafällen am Okavango-Fluss an der Nord-Grenze. Der zweite Teil (735 km) dieser Tour verläuft vom Okavango bis zum Etoscha-Nationalpark. Hierbei gibt es zwei Routen zur Auswahl: Entweder man fährt über den Omuramba Omatako via Tsintsabis, wo die Haikom-Buschleute wohnen, oder via Rundu, "nKurenkuru durch den dichten Busch bis nach Tsintsabis und dann nach Etoscha.
Die Fahrt ins Kaokoveld ist im dritten Teil (600 km) dieser Reise vorgesehen. Der westliche Teil der Etoscha ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und darf nur mit speziellen Genehmigungen und einem Tourguide befahren werden. Eine weitere Möglichkeit wäre, über Kamanjab zu fahren. Hier können die Stopps der "Trekker", wie Otjitunduwa und Kaoko Otavi, besucht werden, ebenso wie das bekannte stets traditionelle Volk der Himba. Die Dorsland-Safari endet am Kunene-Fluss bei Swartbooisdrif. Bei dieser Tour müssen mindestens zwei, aber höchstens zehn Allradfahrzeuge teilnehmen. Ersteres sei eine Vorschrift des Umweltministeriums, letzteres wird von Tourunternehmen empfohlen, da die Kapazitäten der meisten Unterkünfte und Camps sehr begrenzt sind. Für den Khaudum-, Etoscha-Nationalpark und dem Camp bei den Popa Fällen müssen Plätze vorab beim Namibia Wildlife Resorts gebucht werden.
Die gesamte Tour kann bis zu 24 Tage in Anspruch nehmen. Die Gobabis-Handelskammer empfiehlt, für den ersten Teil zehn Tage einzuplanen, für den zweiten sechs und für den letzten sieben. Der Umfang an Sehenswürdigkeiten dieser Tour ist gewaltig und sprengt den Rahmen dieser Kurzbeschreibung des Dorsland-Treks. Zu den weniger bekannten Gebieten zählen jedoch das Buschmannland und der Khaudum-Nationalpark.
"Die beste Route, die man von Gobabis aus nehmen sollte, ist via Otjinene", erklärt Estelle Oosthuizen von der Tsumkwe Lodge im Buschmannland. "Ist man erst einmal im Buschmannland, kann man irgendwo sein Lager aufschlagen - vorausgesetzt man zahlt dem nächsten Dorf zwischen N$ 20 und N$ 30 pro Person für die Nacht."
Das Buschmannland, welches das so genannte Nyae Nyae Hegegebiet (9003 km) einschließt, wurde 1998 gegründet. Hier sind die Ju/"hoansi-Buschleute wohnhaft. In diesem Hegegebiet erhalten sie ihr Einkommen durch das Vergeben von Jagdkonzessionen, etwa 10000 US-Dollar im Jahr. Die dort lebenden etwa 3000 Ju/"hoansi dürfen auch ihrer traditionellen Jagd nachgehen. So wurden mit Hilfe des WWF vor einigen Jahren Elenantilopen, Springböcke, Weißschwanzgnus und Oryx wiedereingeführt, um den Wildbestand zu erhöhen. Das Dorf Tsumkwe liegt mitten im Buschmannland, gehört jedoch nicht zum Hegegebiet. Hier dürfen Menschen aller Volksgruppen leben. Die Buschleute leben laut Forschern in diesem Gebiet schon seit über 40000 Jahren, kamen jedoch erst 1950 mit der Außenwelt in Kontakt.
Ein Besuch bei den Ju/"hoansi kann in den Dörfern arrangiert werden. Für etwa N$ 60 pro Ju/"hoan kann man sie bei ihrer Jagd begleiten. "Das Erlebnis mag oder mag auch nicht Ihre Erwartungen erfüllen, aber es ist Realität. Sie werden im ganzen Buschmannland keine unzivilisierten" Ju/"hoansi mehr finden. Trotzdem jagen und sammeln sie noch, um zu überleben", erklärt Oosthuizen und betont folgendes: "Aber es gibt keinen Grund, sie zu bemitleiden. Sie sind glückliche Leute, die mit ihren Familien in einer unberührten Natur leben. Außerdem: Sie sind keine Bettler. Also treten Sie ihnen respektvoll gegenüber, verhandeln sie nicht mit ihnen und nehmen Sie nicht einfach ohne Genehmigung".
Im Buschmannland gibt es insgesamt 37 Dörfer, einige bieten sogar Campingplätze. Zu den Höhepunkten dieses Hegegebiets zählen ebenso die dort vorkommenden Elefanten. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es auch in Tsumkwe, bei der Tsumkwe Lodge, die Ausflüge und Besuche organisieren können.
Der Khaudum-Nationalpark liegt nur 59 km nördlich von Tsumkwe und ist eine zweistündige Fahrt. Hier sind die vom Aussterben bedrohten Pferdeantilopen und die Wilden Hunde zu Hause. Auch kommen hier viele Elefanten vor, ebenso Löwen, Geparden und Leoparden. Der Park hat eine dichte Vegetation. Die meisten dieser Tiere sind also schwierig zu entdecken. An Wasserstellen (Grootboom) oder an der Nyae Nyae-Pfanne darf nicht übernachtet werden. Die Infrastruktur im Khaudum, ebenso wie im Buschmannland ist sehr limitiert. Die Fahrzeuge müssen also gut ausgestattet werden. Benzin gibt es in diesen Gebieten gar nicht oder nur sehr unzuverlässlich.
Die Dorsland-Safari bietet den Abenteurern ein abwechslungsreiches 4x4-Fahren mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. In den ersten zwei Teilen ist dicker Sand zu bewältigen, im letzten Teil werden wegen Geröll und Gestein härtere Reifen benötigt, ebenso wie Benzin für etwa 800 km. Eine gut ausgestattete Campingausrüstung, GPS, Mahzeiten und Wasser sind darüber hinaus unverzichtbar. Anhänger müssen geländegängig sein.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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