Damara und San fordern Entschuldigung
Rahmenabkommen beschäftigt Parlament – Herero und Nama stehen jetzt selbst in Anklagebank
Von Frank Steffen & Claudia Reiter
Windhoek
Nachmaßen die Genozid-Verhandlungen zwischen Namibia und Deutschland voranschritten, wurde wiederholt die Rechtmäßigkeit eines 100-Jahre alten Anspruchs angezweifelt. Die Ureinwohner Namibias seien zu jener Zeit untereinander zerstritten gewesen und hätten versucht, einander auszurotten. Nun liegt der AZ ein Schreiben von Metusalem ?Neib vor, der als Vertreter der interkulturellen Stiftung CCTN (Cross-cultural Trust of Namibia) und im Namen der San- und Damara-Bevölkerungsgruppen den Herero, Nama und Deutschen eine Entschuldigung abverlangt.
Gestern hatte der Generalsekretär der Oppositionspartei PDM, Manuel Ngaringombe, seine Freude darüber zum Ausdruck gebracht, dass Deutschland nun den Völkermord anerkenne und bereit sei, sich für den Genozid zu entschuldigen: „Aber warum hat Deutschland die 2,2 Milliarden Euro, die sie geben wollte, auf 1,1 Milliarden Euro heruntergehandelt?“ Laut Ngaringombe nehmen die beiden Regierungen die Opfer des Völkermordes ganz selbstverständlich hin – die deutsche Regierung sollte ihr Angebot nochmals überdenken. Diesbezüglich habe sich Parteipräsident McHenry Venaani schriftlich an den Papst und den amerikanischen Außenminister gewandt, damit Deutschland dazu gebracht werde, das Thema gebührend ernst aufzunehmen.
„Land ist das, wofür wir gekämpft haben – jeder will Land“, kommentierte Ngaringombe die Landfrage. Einige Farmer hätten immerhin ihr Land gekauft und darin investiert. Jetzt wolle man „Diskussionen und Verhandlungen fördern“. Man wolle Land kaufen und nicht durch die Anwendung von Gewalt nehmen. Eine Situation wie in Simbabwe müsse vermieden werden. Das Land dürfe nur an geeignete Farmer gehen: „Einige dieser Leute wissen nicht einmal, wie man das Land einzäunt. Wir brauchen ein Programm, durch das die Leute in der Landwirtschaft geschult werden.“
Während die Premierministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila gestern im Parlament die Genozid-Presseerklärung des Vizepräsidenten, Nangolo Mbumba, wiederholte, fordert jetzt ?Neib eine Entschuldigung für das an den San und Damara verübte Unrecht. Mitglieder der !Oe-?Gan-, Dâure-Daman- und Tsoaxu-Daman-Damara-Clans seien zwischen 1884 und 1903 als Billigarbeiter und Sklaven missbraucht und verschleppt worden. Viele seien infolge der Machtkämpfe zwischen den Herero, Nama und Deutschen umgekommen. Ferner seien sie als Sklaven in die Kap-Kolonie verkauft worden, wo sie umgekommen seien.
Windhoek
Nachmaßen die Genozid-Verhandlungen zwischen Namibia und Deutschland voranschritten, wurde wiederholt die Rechtmäßigkeit eines 100-Jahre alten Anspruchs angezweifelt. Die Ureinwohner Namibias seien zu jener Zeit untereinander zerstritten gewesen und hätten versucht, einander auszurotten. Nun liegt der AZ ein Schreiben von Metusalem ?Neib vor, der als Vertreter der interkulturellen Stiftung CCTN (Cross-cultural Trust of Namibia) und im Namen der San- und Damara-Bevölkerungsgruppen den Herero, Nama und Deutschen eine Entschuldigung abverlangt.
Gestern hatte der Generalsekretär der Oppositionspartei PDM, Manuel Ngaringombe, seine Freude darüber zum Ausdruck gebracht, dass Deutschland nun den Völkermord anerkenne und bereit sei, sich für den Genozid zu entschuldigen: „Aber warum hat Deutschland die 2,2 Milliarden Euro, die sie geben wollte, auf 1,1 Milliarden Euro heruntergehandelt?“ Laut Ngaringombe nehmen die beiden Regierungen die Opfer des Völkermordes ganz selbstverständlich hin – die deutsche Regierung sollte ihr Angebot nochmals überdenken. Diesbezüglich habe sich Parteipräsident McHenry Venaani schriftlich an den Papst und den amerikanischen Außenminister gewandt, damit Deutschland dazu gebracht werde, das Thema gebührend ernst aufzunehmen.
„Land ist das, wofür wir gekämpft haben – jeder will Land“, kommentierte Ngaringombe die Landfrage. Einige Farmer hätten immerhin ihr Land gekauft und darin investiert. Jetzt wolle man „Diskussionen und Verhandlungen fördern“. Man wolle Land kaufen und nicht durch die Anwendung von Gewalt nehmen. Eine Situation wie in Simbabwe müsse vermieden werden. Das Land dürfe nur an geeignete Farmer gehen: „Einige dieser Leute wissen nicht einmal, wie man das Land einzäunt. Wir brauchen ein Programm, durch das die Leute in der Landwirtschaft geschult werden.“
Während die Premierministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila gestern im Parlament die Genozid-Presseerklärung des Vizepräsidenten, Nangolo Mbumba, wiederholte, fordert jetzt ?Neib eine Entschuldigung für das an den San und Damara verübte Unrecht. Mitglieder der !Oe-?Gan-, Dâure-Daman- und Tsoaxu-Daman-Damara-Clans seien zwischen 1884 und 1903 als Billigarbeiter und Sklaven missbraucht und verschleppt worden. Viele seien infolge der Machtkämpfe zwischen den Herero, Nama und Deutschen umgekommen. Ferner seien sie als Sklaven in die Kap-Kolonie verkauft worden, wo sie umgekommen seien.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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