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Damians großer Kampf ums kleine Herz
Damians großer Kampf ums kleine Herz

Damians großer Kampf ums kleine Herz

Erst wer genauer hinsieht, entdeckt die Narben an Brust und Armen – Denkmäler einer lebenswichtigen Operation. Die Beatmungsgeräte im Haus der Swakopmunder-Familie sind inzwischen abgeschaltet und die Eltern hoffen, dass sie nie wieder in Betrieb genommen werden müssen. Damian Hofmann-Sagner kam Ende 2012 mit schweren Herzfehlern auf die Welt. „Die Geburt fand im Staatshospital in Swakopmund statt“, erinnert sich Mutter Roswitha Hofmann. „Dort wurde nichts Auffälliges festgestellt und wir wurden umgehend nach Hause geschickt.“ Ein schwerer Fehler, wie sich wenige Wochen später herausstellen sollte. Das Kind erkrankte an einer Lungenentzündung, die von namibischen Ärzten falsch diagnostiziert wurde. Nach einem Nottransport nach Südafrika wurde deutlich, was dem Neugeborenen wirklich fehlt. In Damians kleinem Herzen sind zwei Fehlbildungen dafür verantwortlich, dass der Körper nicht mit genügend Sauerstoff versorgt wird. Zum einen leidet Damian an einer „Transposition der großen Arterien“ (d-TGA). Da die großen Arterien, welche das Blut zum Herzen hin- bzw. wegtransportieren, vertauscht sind, wird sauerstoffarmes Blut in den Körper gepumpt. Das frische, sauerstoffreiche Blut, gelangt über die linke Herzkammer dagegen zurück in die Lunge. Zusätzlich leidet Damian an einem Ventrikelseptumdefekt (VSD), einem Loch in der Herzscheidewand. Laut dem Schweizer Kinderspital in Zürich tritt eine Kombination von vertauschten Arterien und VSD bei 25 Prozent der d-TGA-Patienten auf. Es scheint paradox, doch dank des Ventrikelseptumdefektes ist Damian überhaupt lebensfähig. Durch das Loch zwischen den beiden Herzkammern vermischt sich das sauerstoffarme- mit dem sauerstoffreichen Blut und letztlich wird ein Gemisch in den jungen Körper gepumpt. Mutter Roswitha wirkt trotz des kritischen Gesundheitszustandes ihres Sohnes erstaunlich optimistisch. Sie freut sich über Besuche von Außenstehenden, ohne Damian dabei mitleidsvoll vorzuführen. Sie wirkt nicht verbittert, sondern erzählt lebensfroh von den schönen Erlebnissen mit dem Nachwuchs. Nur eine Erklärung, warum das Schicksal ihren Sohn so hart getroffen hat, kann sie nicht geben. 1954 konnte der amerikanische Arzt Clarence Walton Lillehei erstmals erfolgreich ein Loch im Herzen verschließen. Seitdem wurden vor allem in den Vereinigten Staaten und Europa zahlreiche Patienten geheilt. In Namibia können Herzkrankheiten oft nicht diagnostiziert werden, da ein Herzultraschall fehlt. Nachdem die Herzfehler bei Damian entdeckt worden sind, wurde er mit seinen Eltern nach Johannesburg geflogen. Dort kämpfte der Neugeborene auf der Intensivstation gegen Sauerstoffmangel und Lungenentzündung an. Während des Krankenhausaufenthaltes war die Mutter ununterbrochen an der Seite ihres Kindes. Immer in Begleitung von Kuschelkäfer Thekla, der Trost und Hoffnung spendete. „Damian hat seinen geliebten Glückskäfer auch heute immer im Arm“, erzählt Mutter Roswitha. Trotz der zwei Millionen Rand teuren Operation ist Damian jedoch noch nicht genesen. Es müssen noch zwei weitere Eingriffe durchgeführt werden, um den Blutkreislauf vollständig zu stabilisieren. „Ohne diese Operationen geben die Ärzte meinem Kind höchstens drei Jahre“, sagt die Mutter. Da bei dem vergangenen Eingriff der Brustkorb geöffnet wurde, wächst dieser nun schief zusammen. Außerdem hat die Feinmotorik gelitten. Regelmäßige Physiotherapie gehört daher zum Tagesprogramm. Ein Drittel des Einkommens fließt in die Krankenversicherung, dennoch übernimmt diese nicht die vollständigen Behandlungskosten. Da Damian rund um die Uhr betreut werden muss, kann Roswitha Hofmann nicht arbeiten gehen. Den Lebensunterhalt verdient Vater Adolf allein. Ein zweischneidiges Schwert, denn der LKW-Fahrer ist fast jeden Tag auf der Straße, um möglichst viel Geld zu verdienen. Der Kontakt mit seinem Sohn leidet darunter. „Wir haben unsere Bedürfnisse schon weitestgehend zurückgeschraubt“, betont Roswitha Hofmann. „Aber alleine können wir die finanzielle Belastung nicht mehr stemmen.“ Für August ist die nächste Operation angesetzt. Eine Spende auf das Konto der Okanti Foundation schenkt Damian wertvolle Lebenszeit: Nedbank Namibia Limited, SWIFT NEDS NA NX, Account: Daniela Medical Trust, Branch Code: 461609, Account: 11010022195, Reference: Damian. Mehr Informationen gibt es auf der facebookseite: www.facebook.com/CareDamianSagner Von Benjamin Linsner, Swakopmund

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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